Ehemaliges Polizeigebäude: Arbeiten im Schneckentempo

Dörnigheim
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„Was der Magistrat mit Arbeiten unter Hochdruck bezeichnet, ähnelt mehr einem Schneckentempo!“, zeigt sich der FDP-Stadtverordnete Klaus Gerhard von dem langsamen Fortschritt bei den Umbauarbeiten des ehemaligen Polizeigebäudes in der Kirchgasse in Dörnigheim enttäuscht.



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Anlass seiner Kritik ist, dass die Rohbauarbeiten für diesen Umbau kurz vor dem Jahreswechsel nach einer vier-ein-halb-jährigen Planungsphase vom Bauausschuss endlich vergeben worden sind. Eine entsprechende Vorlage brachte Bürgermeisterin Böttcher ganz kurzfristig zur Sitzung des Ausschusses für Bau und Stadtentwicklung ein.

Klaus Gerhard erinnert daran, dass bereits seit Januar 2016 mit der Unterzeichnung des Mietvertrags für die neue Polizeistation und dem anschließenden Umzug der Polizei im Juli 2017 in die Edisonstraße klar war, dass das Gebäude in der Kirchgasse frei werden würde und anders genutzt werden konnte. „Die Polizei konnte erfreulicherweise ohne größere Probleme ihr neues Domizil beziehen“, weist der FDP-Vertreter im Bauausschuss darauf hin, dass die Polizei ihre Terminpläne schnell und pünktlich umsetzen konnte. Weiter führt er aus: „Danach fing die Misere um das leerstehende Gebäude in der Kirchgasse an.“ So plante zuerst ein Ingenieurbüro die Sanierung des Gebäudes. Dieses Büro wurde dann durch ein anders Büro ersetzt. Es wurden Mauerwerk und Decken geprüft und eine Planung zur Verwendung für ein Verwaltungsgebäude durchgeführt.

„Als nach mehreren Monaten immer noch keine Bewegungen in der Kirchgasse erkennbar waren, gab es mehrere Anfragen an den Magistrat zum Fortschritt des Projektes“, beschreibt Klaus Gerhard das ständige Nachfassen der Stadtverordnetenversammlung. So antwortete die Bürgermeisterin im Herbst 2020 auf seine Anfrage, dass mit Hochdruck an der Planung gearbeitet werde. Erst im Dezember 2021, geschlagene 71 Monate nach Bekanntwerden des Umzugs, konnte der erste Arbeitsauftrag zur Sanierung des Gebäudes erteilt werden. „Da fragt man sich wie lange es dauert, wenn nicht mit Hochdruck geplant wird“, kann der FDP-Stadtverordnete seine Sorge über die Planungsfähigkeiten des Magistrates angesichts der vielen bevorstehenden Baumaßnahmen nicht verbergen.

Das leerstehende Gebäude in der Kirchgasse mit über 1000 m² Nutzfläche hätte nach Ansicht der FDP schon vor drei Jahren bezugsfertig hergestellt sein müssen. „Wir hätten bei zügigem Arbeiten einen Mietwert von 360.000 Euro für die Bürger erwirtschaften können“, rechnet Klaus Gerhard die Kosten des Verzugs vor. Wenn man nun die Kosten für die länger als nötig angemieteten Büros in der Bischofsheimer Straße addiere, stehe am Ende eine Summe von über einer halben Million Euro, die als unnötige Verschwendung von Steuergeld anzusehen sei. Er hält den Verzug auch darin begründet, dass die Bürgermeisterin seit Jahren versuche, ihren Willen zur Nutzung der städtischen Gebäude gegen die Stadtverordnetenversammlung durchzusetzen und dadurch die Projekte verzögere.

Weiter wettert Klaus Gerhard: „Was passiert eigentlich in Sachen Sanierung des Altbaus am Rathaus in Hochstadt, die seit 2015 angeblich dringend erforderlich ist?“ Im Herbst 2016 habe die Stadtverordnetenversammlung für den 2017er Haushalt bereits vier Millionen Euro für einen Abriss mit Neubau eingestellt. Der Magistrat mache sich wieder einmal unglaubhaft, wenn er erst auf dringenden Sanierungsbedarf hinweist und dann über 5 Jahre keinerlei Aktivitäten erkennen lässt. „Aber vielleicht wird ja schon mit Hochdruck daran gearbeitet“, kann sich der FDP-Stadtverordnete abschließend eine Parallele zur Kirchgasse nicht verkneifen.

Foto: Stellvertretender FDP-Fraktionsvorsitzender Klaus Gerhard.


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