Maintalbad: Schön und sauber, aber im Kern marode

Und weiter: "Zunächst einmal zu uns. Die Stadtleitbildgruppe Maintalbad entstand im Jahr 2013. Seitdem arbeiten wir kontinuierlich an der Weiterentwicklung und Verbesserung des Bades. Begonnen haben wir mit zwei Befragungen von Besucher*innen, um Wünsche und Verbesserungsvorschläge zu evaluieren. Einige Ideen wurden auch in den letzten Jahren umgesetzt, so z.B. der Warmbadetag, veränderte Öffnungszeiten, die Anschaffung von Ablageflächen, die Einrichtung einer Kinderdusche, die Durchführung von Spielenachmittagen oder die Attraktivierung der Umkleide im Freibadbereich. Im Laufe der Jahre erhielten wir durch die engen Kontakte mit dem Schwimmbadpersonal immer mehr Einblick in die umfangreiche Technik, die unsichtbar für die Besucher*innen, aber für den Betrieb der Wasserflächen unabdingbar ist. Damit verbunden erhielten wir leider auch die Aussage, dass ein Weiterbetrieb unausweichlich zu einem bitteren Ende – nämlich zur Schließung des Bades - führen würde. Wesentliche technische Komponenten sind veraltet und vom Totalausfall bedroht, eine Ersatzteilbeschaffung ist mitunter jetzt schon nicht mehr möglich. Deshalb kann es jederzeit zu einem längeren Betriebsausfall des Bades kommen. Um nur ein konkretes Beispiel zu nennen: Das Freibad verliert in der Saison zwischen April und September jährlich 2.500.000 Liter – das entspricht ungefähr dem anderthalbfachen des Beckeninhaltes! Hinzu kommt, dass aktuelle Anforderungen an Klima- und Energietechnik durch die knapp 40 Jahre alte Lüftungsanlage nicht geleistet werden kann. Eine entsprechende moderne Lüftungsanlage ist in den bestehenden Gebäudedimensionen aber nicht abbildbar."

Aufgrund der multiplen Baustellen sei bereits ab 2016 über eine mögliche Sanierung oder einen Neubau nachgedacht worden: "Eine erste Machbarkeitsstudie wurde 2017 beauftragt. Die Stadtleitbildgruppe Maintalbad war von Beginn an an den Überlegungen des Betreibers zu den Fragen Neubau oder Sanierung beteiligt und konnte sich zu den Maßnahmen äußern. Heute, im Jahr 2023, haben wir nun Planungen für ein bedarfsgerechtes Schwimmbad vorliegen. Die Summe von 38,4 Millionen Euro steht im Raum und ist eine nicht unerhebliche Investition – dies ist auch uns klar. Die Entscheidung für diese hohe Summe ist den beteiligten Personen sicher nicht leichtgefallen und steht mitnichten für ein Spaßbad. Vielmehr steht die Planung eines Sportbades, das ebenfalls den Anforderungen von Schulen und Vereinen gerecht wird, im Mittelpunkt. Hinter dieser Entscheidung stehen unzählige Diskussionen in öffentlichen Sitzungen über mehrere Varianten, deren Wirtschaftlichkeit geprüft und miteinander verglichen wurden. Die nun gewählte Version beinhaltet auch aus unserer Sicht das beste Kosten-Nutzen-Verhältnis und verspricht in dieser Konfiguration hohe Besucherzahlen."

Die Treffen der Stadtleitbildgruppe Maintalbad seien öffentlich: "Wir haben mehrfach in der Presse nach weiteren Mitstreiter*innen gesucht. Wenn die Petition eine Bürgerbeteiligung in Frage stellt, so können wir sagen, dass es diese gab und wir uns in den letzten Jahren tief in die Materie eingearbeitet haben. Trotzdem freuen wir uns über weitere neue Mitstreiter*innen – sie sind herzlich willkommen. Das Thema „Maintalbad“ wird in der nächsten Sitzung des Ausschusses für Kommunale Investitionsprojekte behandelt. Diese findet am Mittwoch, 8. März, um 18.30 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses statt. Die Mitglieder der Stadtleitbildgruppe Maintalbad werden daran als Gäste teilnehmen und im Anschluss für Informationen zur Verfügung stehen."

Die Mitglieder der Stadtleitbildgruppe Maintalbad sind seit 2016 in die Überlegungen zum Neubau eingebunden. Weitere Mitstreiter*innen sind willkommen. Foto: Jan Tillmanns