Brüder-Schönfeld-Forum macht Ausstellungseröffnung zu seltenem Ereignis

Von links: Herbert Begemann, Vorsitzender Brüder-Schönfeld-Forum e.V., Salima Folco-Barelli, Zirkus Barelli, Adriana Folco, Zirkus Folco, Bürgermeisterin Monika Böttcher und Dr. Sonja Keil, Kuratorin.

Dörnigheim
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Wanderausstellungen gelten gemeinhin nicht als publikumswirksamer Knüller des kulturellen Angebots. Dass es auch anders sein kann, bewies die Eröffnung der Ausstellung „Die Welt der Fahrenden“ über die wenig bekannte Lebensweise von Menschen, die zeitlebens von Ort zu Ort unterwegs sind.



Adriana Folco, Enkelin des legendären Dörnigheimer Zirkusdirektors Franz Althoff, überraschte die Runde der Ausstellungsgäste mit ihrer Teilnahme und versicherte, einzig aus diesem Anlass aus Prag angereist zu sein. Als auch noch Adrianas Schwester Salima Folco-Barelli, zurzeit in Wiesbaden in der Manege, im Dörnigheimer Gemeindezentrum auftauchte, war selbst Herbert Begemann, der Vorsitzende des Brüder-Schönfeld-Forum e.V. perplex. Der Maintaler Verein hatte die Ausstellung aus Darmstadt übernommen. Die Schwestern Folco sind zeitweise in Dörnigheim zur Schule gegangen, wo die Althoffs ihr Winterquartier hatten, sonst aber immer „auf Reisen“ gewesen. Auch heute noch teilen sie die Lebensweise von „Fahrenden“, wenn sie mit Tieren oder als Artisten unterwegs sind.

Weniger glanzvoll geht es bei Familien zu, die wir als Schrotthändler, Scherenschleifer oder mit anderen randständigen Berufen kennenlernen . Sie werden von alters her pauschal verdächtigt und geächtet. Wie Herbert Begemann vom Brüder-Schönfeld-Forum in seinen einleitenden Ausführungen erläuterte, wurden diese Minderheiten speziell im Nationalsozialismus als „asozial“ oder „arbeitsscheu“ abgestempelt und teilweise umgebracht.

Dr. Sonja Keil, Lehrbeauftragte an der Ev. Hochschule Darmstadt und Kuratorin der Ausstellung, verwies in ihren Erläuterungen auf die positiven Beiträge solcher Randgruppen für die Gesellschaft. Sie würden erst dann wahrgenommen, wenn solche Dienstleistungen ausbleiben. Zur Ausstellungseröffnung waren auch einige Lehrkräfte der „Schule für Kinder beruflich Reisender“ gekommen. Sie sorgen dafür, dass die Kinder in kleinen Gruppen vor Ort, also familiennah, unterrichtet werden.

Maintals Bürgermeisterin Monika Böttcher, die eingangs Grußworte gesprochen hatte, wie auch die zahlreichen anderen Gäste der Eröffnungsveranstaltung, machten von der Möglichkeit, aus erster Hand etwas über eine „wenig bekannte Lebensweise“ zu erfahren, regen Gebrauch. Die Ausstellung läuft bis zum 12. September Das Evangelische Gemeindezentrum Dörnigheim in der Berliner Str. 58 ist in der Woche allgemein zugänglich. Einschränkungen sind bei Veranstaltungen im Saal möglich. Ansonsten können Termine vereinbart werden über Tel  06181 495889.

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Von links: Herbert Begemann, Vorsitzender Brüder-Schönfeld-Forum e.V., Salima Folco-Barelli, Zirkus Barelli, Adriana Folco, Zirkus Folco, Bürgermeisterin Monika Böttcher und Dr. Sonja Keil, Kuratorin.


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