Ausstellung über die Verfolgung der Zeugen Jehovas in Hochstadt

Hochstadt
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Eine umfangreiche Ausstellung über die Verfolgung der Zeugen Jehovas in der NS-Zeit ist letztes Wochenende in Maintal-Hochstadt eröffnet worden.



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Als Teil einer Reihe von Veranstaltungen zum 10jährigen Bestehen des Brüder-Schönfeld-Forum e.V. thematisiert der Maintaler Verein ein grausames Kapitel der deutschen Geschichte. In seiner Begrüßungsrede bezeichnete Vorsitzender Herbert Begemann die Verfolgung der Zeugen Jehovas als eine „Leerstelle in der deutschen Erinnerungskultur“, da dieser Teil der NS-Geschichte nach Kriegende in Vergessenheit geraten ist.

Die Religionsgemeinschaft der Zeugen Jehovas, damals nach ihrem alten Namen „Bibelforscher“ genannt, wurden bereits 1933 verboten. Ihre Anhänger wurden verhaftet und zunächst in die frühen Konzentrationslager Moringen in Niedersachsen und Lichtenburg in Sachsen-Anhalt verbracht. Dort waren die Zeugen Jehovas neben politischen Widerständlern die größte Gruppe der Inhaftierten. Da die Männer regelmäßig den Wehr- und Kriegsdienst verweigerten, kamen sie mit dem NS-Staat zunehmend in Konflikt. Unmittelbar nach Kriegsbeginn begannen die ersten Hinrichtungen.

Zur Eröffnung der Ausstellung im Historischen Rathaus Hochstadt war als Vertreter der Religionsgemeinschaft der Jehovas Zeugen K.d.ö.R. Wolfram Slupina gekommen. Er leitet in der Europa-Zentrale in Selters (Taunus) den Bereich Öffentlichkeitsarbeit. Bei einem Rundgang entlang der 33 Ausstellungstafeln konnte der Gast einzelne Biografien durch seine Erinnerungen an persönliche Begegnungen mit den meist schon verstorbenen Glaubensbrüder und -schwestern ergänzen.
An der Eröffnung nahmen auch Familienangehörige der zweiten oder schon dritten Generation teil. Sie sind noch heute mit den Erinnerungen an Verfolgung, Folter oder Tod ihrer Vorfahren belastet. Umso dankbarer zeigten sie sich, dass das Brüder-Schönfeld-Forum diesem Thema den gebührenden Raum gegeben hat. Denn, so fasste es einer der Zeugen Jehovas zusammen, „schlimmer als Nichtwissen ist das Nicht-wissen-wollen“.

Geöffnet ist die Ausstellung im Historischen Rathaus Hochstadt samstags, sonntags und dienstags jeweils von 15.00 – 18.00 Uhr. Schulen können gesonderte Zeiten vereinbaren (Tel. 06181 495889)

Info: www.brueder-schoenfeld-forum.de


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