NS-Raubgut: Stradivari-Geige verschollen

Maintal
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Eine Violine aus der berühmten Werkstatt Stradivari zu spielen, bleibt für die meisten Geiger ein unerfüllter Traum. Noch exklusiver ist deren Besitz.



Jetzt hat sich der Verein Brüder-Schönfeld-Forum e.V. mit Sitz in Maintal auf die Suche nach einem dieser begehrten Instrumente gemacht. Besessen hat es bis zum Herbst 1941 der Frankfurter Geiger und Musikpädagoge Moritz Hainebach, bevor er am 22. November des gleichen Jahres mit seiner Frau Camille zur Großmarkthalle am Ostbahnhof beordert und tags darauf nach Litauen deportiert wurde. Bereits am 25 November starben beide wie weitere 990 jüdische Männer, Frauen und Kinder im Fort IX der Stadt Kaunas durch Erschießen.

Die Existenz der Stardivari-Geige im Besitz des 1. Violinisten der Frankfurter Oper, auch Dozenten am Dr. Hoch’s Konservatorium und am Philantropin, ist durch eidesstattliche Erklärungen verbürgt, die der überlebende Sohn und ein Onkel nach 1945 abgegeben haben. Der Verein Brüder-Schönfeld-Forum wurde auf Moritz Hainebach und die geraubte Stradivari aufmerksam, als er im April letzten Jahres namens der Stadt Frankfurt und weiterer 37 Städte und Gemeinden am Todesort der nach Kaunas Deportierten einen Gedenkstein enthüllte.

Der Vorsitzende des Brüder-Schönfeld-Forum e.V., der Dörnigheimer Herbert Begemann, ist überzeugt, dass es Hainebachs Instrument noch gibt, ja dass es möglichweiser noch konzertant gespielt wird. Denn schon damals, als es dem rechtmäßigen Besitzer geraubt wurde, galt eine Stradivari als kostbares Instrument. Mehr Aufmerksamkeit für Moritz Hainebach erhoffen sich die Initiatoren durch ein Benefiz-Konzert am 9. April um 19.30 Uhr im Dr. Hoch’s Konservatorium. In der Reihe „music for a better world“ spielen Puschan Mousavi Malvani (Violine) und Marc- Pierre Toth (Klavier) Werke von Ludwig van Beethoven. Partner der Veranstaltung ist neben dem Brüder-Schönfeld-Forum e.V. die Initiative Stolpersteine Frankfurt am Main e.V.. Statt des Eintritts sammeln die Veranstalter Spenden für „Stolpersteine“ in Frankfurt, natürlich auch für die Familie Hainebach. Die Verlegung ist für Juni diesen Jahres geplant.


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