„Soziale Jungs“ stärken soziale Kompetenzen

Maintal
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Bereits zum fünften Mal hatten Jungs im Alter von 14 bis 16 Jahren die Gelegenheit, bei einem besonderen Projekt ihre sozialen Kompetenzen zu erweitern und Einblicke in ein Berufsfeld zu erhalten, welches nicht unbedingt als „typisch männlich“ gilt.



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In der aktuellen Projektgruppe haben seit Oktober 2018 sechs Jugendliche an einem festen Tag pro Woche in einer sozialen Einrichtung gearbeitet. Ihre Erfahrungen waren durchweg positiv.

Das Maintaler Projekt ist angelehnt an das gleichnamige Projekt des Bundesverbandes des Paritätischen Bildungswerkes (http://www.sozialejungs.de/). Erstmalig in Maintal stattgefunden hat das Projekt im Jahr 2013. Seitdem finden sich jedes Jahr etwa ein Dutzend Jungs, die sich freiwillig engagieren und einmal die Woche eine Kindertageseinrichtung besuchen. Einen guten Einstieg in die Projektarbeit bietet der jährlich und bundesweit stattfindende Boys‘ Day. An diesem Tag können Jungs für einen Tag in einen Beruf hinein schnuppern, der nur von wenigen männlichen Auszubildenden gewählt wird. „Die dort gemachten Erfahrungen können mit der Teilnahme am Projekt ‚Soziale Jungs‘ gut vertieft werden“, berichtet der städtische Sozialarbeiter Larry James aus dem Kinderclub und Bonis Treff in Dörnigheim, der gemeinsam mit weiteren Kollegen die Projektteilnehmer betreut. Bürgermeisterin Monika Böttcher zeigt sich beeindruckt vom Konzept: „Insbesondere im Erzieherbereich wünschen wir uns schon seit Jahren einen höheren Männeranteil. Ich finde es deshalb wunderbar, dass mit dem Projekt den jungen Menschen im sozialen Bereich Berufswege und Karrierechancen aufgezeigt werden, an die diese vielleicht noch gar nicht gedacht haben.“

Die Jungs übernehmen in einem Zeitraum von etwa acht Monaten für insgesamt circa 100 Stunden Aufgaben in sozialen Einrichtungen, vorrangig in Maintaler Kindertageseinrichtungen. Dort lesen sie beispielsweise vor, spielen oder basteln mit den Kindern. Neben Larry James werden die Teilnehmer von Sebastian Schmidt und Tufan Yomolcay, beide arbeiten im Kinder- und Jugendhaus in Bischofsheim, betreut. Die qualifizierten Ansprechpartner aus den städtischen Kinder- und Jugendhäusern begleiten die Jugendlichen beim ersten Besuch in der Einrichtung und kümmern sich bei Fragen und Problemen. Auch in den Einsatzstellen gibt es feste Bezugspersonen.

Mit der Teilnahme können die Heranwachsenden nicht nur ihre Freizeit sinnvoll nutzen und soziale Berufe kennenlernen, sondern auch ihre sozialen Kompetenzen trainieren: „Zuhören können, sich in andere hineinzuversetzen, sich selbst mitteilen – diese Fähigkeiten sind wichtig und helfen, im Umgang mit uns selbst und mit anderen gut im Leben klarzukommen“, führt Larry James dazu aus. Ziele des Projektes sind die Heranführung an freiwilliges Engagement, die Erweiterung der sozialen Kompetenzen, das Kennenlernen sozialer Berufe und Erweiterung beruflicher Perspektiven sowie die Entdeckung der eigenen Fähigkeiten, aber auch der eigenen Grenzen und die Übernahme von Verantwortung-

Nach ihrem Praktikum erhalten die Teilnehmer eine Urkunde als Kompetenznachweis. „Dieses Zertifikat eignet sich sehr gut, um es als Anlage bei Bewerbungen beizulegen. Soziales Engagement ist bei Arbeitgebern gern gesehen“, fügt Larry James noch hinzu. Auch kann ein Hinweis über ihr Engagement im Schulzeugnis vermerkt werden. Für ihr Engagement erhalten die Schüler eine Aufwandsentschädigung. Während ihres Einsatzes sind sie unfall- und haftpflichtversichert.

Interessierte können sich im Kinder- und Jugendhaus Bischofsheim bei Sebastian Schmidt oder im Kinderclub/ Bonis Treff bei Larry James melden. – Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Foto: Bereits zum fünften Mal hatten Jungs im Alter von 14 bis 16 Jahren die Gelegenheit, bei einem besonderen Projekt ihre sozialen Kompetenzen zu erweitern und Einblicke in ein Berufsfeld zu erhalten, welches nicht unbedingt als „typisch männlich“ gilt. Neben Projektteilnehmern sind auf dem Bild zu sehen: Bürgermeisterin Monika Böttcher (hinten, 2.v.r.), Lisa Hagedorn (Leiterin des Fachdienstes Jugendarbeit, hinten rechts), Sebastian Schmidt (Leiter Kinder- und Jugendhaus Bischofsheim, hintere Reihe, 2.v.l.), Larry James (Kinderclub/ Bonis Treff Dörnigheim, vorne links).


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