Europa zu Gast in Maintal

Stadtverordnetenvorsteher Karl-Heinz Kaiser und Bürgermeisterin Monika Böttcher hatten die Bürgermeister der Maintaler Partnerstädte Katerini (Griechenland), Moosburg (Österreich) und Luisant (Frankreich) als Gastredner ins Atrium der Albert-Einstein-Schule in Maintal-Bischofsheim eingeladen, um den europäischen Gedanken von friedlich und freundschaftlich miteinander verbundenen Ländern zu pflegen. Der Appell für ein geeintes Europa war damit das verbindende Element der Grußworte und Ansprachen.

Ein spannendes Jahr prophezeite Karl-Heinz Kaiser in seiner Begrüßung. Schließlich steht mit der Wahl eines neuen Ersten Stadtrats oder einer Ersten Stadträtin ein Wechsel im Maintaler Magistrat an. Zudem werfen die Kommunalwahlen im Frühjahr 2021 ihre Schatten voraus. Und nicht zuletzt steht die Realisierung zukunftsweisender Infrastrukturprojekte wie der Bau eines neuen Schwimmbads, eines Bürger- und Dienstleistungszentrums und eines neuen Bürgerhauses in Bischofsheim an. Angesichts dieser großen Veränderungen sprach Kaiser von „Aufbruch und Mut zu Entscheidungen“. Gleichzeitig plädierte er für ein wertschätzendes Miteinander. Dieses findet seinen Ausdruck auch in den engen freundschaftlichen Beziehungen zwischen Maintal und seinen Partnerstädten, ganz besonders im Jubiläumsjahr der 25-jährigen Partnerschaft zwischen Maintal und Katerini.

Ein starkes Europa als „Sinnbild für Frieden, Freiheit, Rechtsstaatlichkeit und ein hohes Wohlstandsniveau“, wie Bürgermeisterin Monika Böttcher es skizzierte, bekommt durch die lebendigen Städtepartnerschaften ein Gesicht. Denn: „Europa ist nichts Abstraktes. Das sind wir alle“, so Böttcher. Die Bedeutung dieses Zusammenhalts hob die Bürgermeisterin vor allem angesichts globaler Herausforderungen wie dem Klimawandel oder kriegerischen Konflikten weltweit hervor. „Deutschland und Europa müssen Vorbilder und Vorreiter sein in Sachen Klimaschutz“, betonte sie und gab sich zuversichtlich, „dass wir eine Menge bewegen können“.

Diesen gemeinsamen Weg beschwor auch Konstandinos Koukodimos. Er ist seit September 2019 der neu gewählte Bürgermeister Katerinis und kündigte seine volle Unterstützung für die Städtepartnerschaft an. Er freue sich auf gemeinsame Gespräche und Projekte, so Koukodimos.
Sein französischer Kollege Bertrand Massot, Bürgermeister von Luisant, konnte an diesem Abend zwar nicht persönlich am Neujahrsempfang teilnehmen, schickte aber eine Videobotschaft, in der er den ursprünglichen Gedanken der europäischen Städtepartnerschaften thematisierte, nämlich die einstige kriegsbedingte Spaltung zu überwinden.

Heute „gibt es eine Anreise ohne Grenzen. Was kann man mehr haben, als so ein Geschenk“, griff Moosburgs Bürgermeister Herbert Gaggl den Faden auf. „Europa ist viel mehr als das Puzzle einzelner Staaten. Es ist Frieden, es ist Freiheit“, so Gaggl, und es sei eine Garantie für ein Nie-Wieder. „Die Städtepartnerschaften ermöglichen, dass Menschen zueinander finden, sich kennenlernen und Gemeinsamkeiten entdecken. Das ist der beste Schutz vor Rechtsradikalismus“, warb er für eine europäische Gemeinschaft, die Früchte bringen werde.

Diese Möglichkeit für persönliche und interkulturelle Begegnungen und Gespräche bot auch der Neujahrsempfang, der mittlerweile zum siebten Mal stattfand. Kommunalpolitiker*innen, Vertreter*innen von Vereinen, Institutionen und Organisationen, ebenso wie Bürger*innen hatten die Möglichkeit, im Atrium der Einsteinschule miteinander zu plaudern, Rückschau und Vorschau zu halten auf ein gesundes und spannendes Jahr 2020.

Foto: Gelebte Freundschaft: Moosburgs Bürgermeister Herbert Gaggl und Katerinis Bürgermeister Konstandinos Koukodimos warben beim Neujahrsempfang der Stadt Maintal gemeinsam mit Bürgermeisterin Monika Böttcher und Stadtverordnetenvorsteher Karl-Heinz Kaiser (von links) für ein geeintes Europa. Foto: Stadt Maintal