Geflüchtete in Maintal nähen Gesichtsmasken

Maintal
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„Wir haben hier so viel Hilfe bekommen, als wir neu in Deutschland waren. Jetzt können wir auch einmal etwas für die Gemeinschaft tun!“, sagen einige Frauen und Männer, die in den vergangenen Jahren als Flüchtlinge nach Deutschland gekommen sind und in Maintal eine neue Heimat gefunden haben. Für diese neue Heimat sitzen sie nun an den Nähmaschinen, um Gesichtsmasken zu fertigen. Diese sogenannten Alltagsmasken werden ab Montag, 27. April, in Hessen zur Pflicht – in Geschäften sowie in Bus und Bahn.



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Viele der Geflüchteten nehmen an dem Projekt „StichWort – Nähkurs mit Perspektive“ teil, das vom Malteser Hilfsdienst in Kooperation mit dem Fachdienst Asyl der Stadt Maintal angeboten wird. In diesem Kurs wird das Fördern handwerklicher Fähigkeiten mit dem Spracherwerb verbunden. Vor allem Frauen erhalten auf diese Weise eine berufliche Perspektive, indem sie ihre Qualifikationen verbessern können und quasi „nebenbei“ Deutsch lernen. Aber auch geflüchtete Frauen und Männer, die nicht an diesem Projekt teilnehmen, unterstützen die Idee und nähen Gesichtsmasken.

Die Masken werden an verschiedene Personengruppen ausgegeben. So können sich Menschen, die einen Maintal-Pass besitzen, über das Bürgertelefon unter der Rufnummer 06181 400-600 oder bei der Freiwilligenagentur – Maintal Aktiv mit ihrem Bedarf melden. Auch der Arbeitskreis Asyl soll Masken erhalten, ebenso die Geflüchteten in den Unterkünften, da viele von ihnen keine Möglichkeit haben, diese selbst anzufertigen.

Den ersten Stoff spendete die Firma Wehner in Dörnigheim, die Maschinen stellt der Malteser Hilfsdienst aus dem Projekt „StichWort“ zur Verfügung. Der Lions Club Maintal hat 500 Euro für die Beschaffung von Stoff, Garn und Gummiband gespendet, die von der städtischen Integrationsbeauftragten Verena Strub koordiniert wird. Der Fachdienst Asyl übernimmt die Verteilung der notwendigen Utensilien. „Ich freue mich sehr, dass so viele Geflüchtete spontan bereit waren, sich an die Nähmaschine zu setzen. Jetzt unterstützen sie mit ihren Fertigkeiten ein Projekt, das dem Wohl vieler Maintalerinnen und Maintaler dient und können auf diesem Wege auch ihren Dank ausdrücken. Allen, die das Projekt mit zeitlichem und finanziellem Einsatz unterstützen, danke ich herzlich“, so Verena Strub.

Da die Nachfrage nach genähten Stoffmasken aufgrund der Maskenpflicht enorm steigt, werden weitere Ehrenamtliche gesucht, die sich gerne an ihre Nähmaschine setzen möchten. Die Freiwilligenagentur – Maintal Aktiv freut sich per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder unter Telefon 06181 400-432 über weitere Unterstützer für die gute Sache.

Foto: In den Unterkünften der Geflüchteten rattern die Nähmaschinen. Jalal Said ist einer der Geflüchteten, die Gesichtsmasken für die Allgemeinheit nähen. Foto: Stadt Maintal


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