Aktionswoche wirbt für die Kindertagespflege als Alternative zur Kita

Maintal
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Jedes Kind ist einzigartig. Ebenso wie Tagesmütter und -väter.



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Gerade für Kleinkinder unter drei Jahren schafft die Kindertagespflege deshalb einen idealen Betreuungsrahmen, der ermöglicht, sowohl auf die individuellen Bedürfnisse des Kindes als auch der berufstätigen Eltern einzugehen. Die bundesweite Aktionswoche „Gut betreut in Kindertagespflege“ vom 11. bis 16. Mai wirbt für dieses besondere Betreuungsmodell.

Die ersten Jahre im Leben eines Kindes sind eine ganz besondere Zeit mit einer engen Bindung zwischen Eltern und Kind. Oft fällt es Müttern und Vätern deshalb schwer, ihre Lieblinge in eine Betreuung zu geben und sich zeitweise von ihnen zu lösen. Da braucht es ganz viel Verständnis, Feingefühl, Empathie und Vertrauen. „Die Kindertagespflege schafft diesen vertrauensvollen Rahmen“, sagt Anja Stroh-Barth. Sie ist Leiterin der Servicestelle Kindertagespflege Maintal (SKM) und bringt Tagespflegepersonen und Familien zusammen. Die bundesweite Aktionswoche „Gut betreut in Kindertagespflege“ soll Eltern ermöglichen, diese Betreuungsform ganz unkompliziert kennenzulernen, Fragen zu stellen und Kontakte zu knüpfen. Gleichzeitig können Tagespflegepersonen sich und ihre Tätigkeit vorstellen. „Leider macht es uns Corona in diesem Jahr nicht leicht, das Betreuungskonzept und unsere engagierten Tagesmütter im persönlichen Austausch kennenzulernen. Deshalb werben wir auf neuen Wegen für die Kindertagespflege“, sagt Stroh-Barth.

Aufmerksamen Passanten fallen vielleicht Hoftore oder Häuser auf, die mit bunten Wimpeln und Postkarten geschmückt sind. Dort wohnen Maintaler Tagesmütter. Diese wollen außerdem auffällige rote T-Shirts tragen, wenn sie in der Stadt unterwegs sind. Darauf zu sehen ist das Emblem der Servicestelle mit dem Leitgedanken „Für Kinder und Familien – vielfältige Begegnungen ermöglichen – Miteinander und Voneinander lernen – sich gemeinsam weiterentwickeln“. Damit möchten die Tagesmütter auf sich und die Servicestelle aufmerksam machen. Letztere hofft außerdem, während der Aktionswoche steinreich zu werden. Und zwar sprichwörtlich. Denn vor dem Familienzentrum Eichenheege, dem Sitz der SKM, können Steine, die Tagesmütter und die Familien der betreuten Kinder kreativ gestalten, zu einem bunten Mosaik gelegt werden. Ergänzend wird Informationsmaterial in zahlreichen Geschäften und Kinderarztpraxen ausliegen.

In Maintal betreuen aktuell 23 Tagesmütter 91 Kinder (Stand: Mai 2020). „Damit sind Tagesmütter ein unverzichtbarer und wertvoller Baustein des vielfältigen Betreuungsangebots, das wir in Maintal für Kinder unter drei Jahren bereithalten“, unterstreicht Bürgermeisterin Monika Böttcher. Bedingt durch Corona findet derzeit allerdings nur eine Notbetreuung der Kinder von Eltern in systemrelevanten Berufen statt. In der Regel erfolgt die Betreuung von bis zu fünf Kindern im eigenen Haushalt der Tagesmütter. Damit ist die Kindertagespflege eine sehr familiäre Betreuungsform, die aus pädagogischer Sicht für die Entwicklung von Kinder unter drei Jahren ideal ist. Sie haben mit der Tagespflegeperson eine feste Bezugsperson und erleben in der Kleingruppe geschwisterähnliche Beziehungen. Zudem erleichtert die Flexibilität einer Tagesmutter den Eltern die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Um als Tagesmutter oder –vater arbeiten zu können, ist eine entsprechende Qualifizierung und Pflegeerlaubnis des Jugendamtes erforderlich.

Wer sich für eine Betreuung in der Kindertagespflege interessiert oder vorstellen kann, selbst als Tagespflegeperson tätig zu werden, kann sich an die Servicestelle Kindertagespflege per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder unter Telefon 06181 4901521 wenden.

Foto: Das Gruppenbild entstand während der Aktionswoche 2019, als Tagesmütter vor dem Maintaler Rathaus den Bildungsbereich „Naturerfahrung in der Kindertagespflege“ präsentierten. Foto: Stadt Maintal


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