Brötchentüten gegen Gewalt an Frauen

Maintal
Typographie
  • Smaller Small Medium Big Bigger
  • Default Helvetica Segoe Georgia Times

Wer dieser Tage Brötchen kauft, bekommt seine Backwaren in ganz besonderen Tüten verpackt.



gewaltbroetchmain.jpg

Sie tragen die Aufschrift „Gewalt kommt mir nicht in die Tüte“ und informieren über regionale Hilfsangebote für Betroffene von häuslicher Gewalt. Anlässlich des Tages gegen Gewalt an Frauen und Mädchen am 25. November beteiligt sich auch die Stadt Maintal wieder an dieser Aktion. Menschen, die Opfer von häuslicher Gewalt werden, fühlen sich oft allein gelassen und hilflos. Aber auch Nachbarn oder Freunde und Bekannte wissen vielfach nicht, was sie tun können. Deshalb gibt es die Brötchentüten-Aktion. Sie ermöglicht, Informationen über Hilfsangebote einfach und unkompliziert in viele Haushalte zu tragen. Denn Angebote wie Beratungsstellen und das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ kennen noch immer nicht alle. Doch Betroffene, aber auch Zeugen von häuslicher Gewalt sollen wissen, wo sie Rat und Hilfe finden.

Der Tag gegen Gewalt an Mädchen und Frauen bietet sich deshalb an, auf das Thema aufmerksam zu machen. Die mehrsprachigen Brötchentüten können und sollen Gesprächsthema ein, sensibilisieren und Hilfen aufzeigen. In Maintal gibt es die Tüten in diesem Jahr beim Unnerbäcker, Petras Brotkörbchen, Pearson & Puppe, Snack und Weck, Bäckerei Weber, sowie die Bäckerei von Anna Menek in Dörnigheim. Auch die Bäckerei Eifler ist wieder mit einer Filiale dabei.

Bürgermeisterin Monika Böttcher ist dankbar für die rege Beteiligung und Unterstützung: „Die gerade veröffentlichte Polizeistatistik zur häuslichen Gewalt ist schockierend: Im Jahr 2019 wurde bundesweit – statistisch betrachtet – alle 45 Minuten eine Frau durch ihren Partner verletzt oder angegriffen. Da die Dunkelziffer noch deutlich höher eingeschätzt wird, ist es wichtig, für dieses Thema zu sensibilisieren. Mit dieser Aktion können wir eine breite Öffentlichkeit erreichen und somit die notwendige Aufmerksamkeit erzielen.“ Annika Frohböse, Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Maintal, erklärt: „Gewalt in der Familie ist keine Bagatelle. Viel zu oft wird weggeschaut. Gerade jetzt, in der zweiten Lockdown-Zeit, ist es besonders wichtig, aufmerksam zu sein, wenn ein Streit eskaliert. Viele Frauen und Mädchen fühlen sich isoliert und hilflos. Sie wissen nicht, an wen sie sich wenden sollen und welche Unterstützungsangebote es gibt. Diese Isolation wollen wir mit der Brötchentüten-Aktion durchbrechen und die Nummer des Hilfetelefons zu allen bringen, die die 0800116016 noch nicht kennen.“ Die Nummer des Hilfetelefons Gewalt gegen Frauen 0800116016 ist rund um die Uhr besetzt und berät bundesweit in mehreren Sprachen.

Foto: Der Unnerbäcker in Hochstadt ist eine von mehreren Maintaler Bäckereien, die sich an der Aktion „Gewalt kommt mir nicht in die Tüte“ beteiligen. Bürgermeisterin Monika Böttcher (Mitte) sowie die städtische Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte Annika Frohböse (links) bedankten sich für die Unterstützung. Die Aktion macht auf Beratungs- und Hilfsangebote für Menschen aufmerksam, die Opfer von häuslicher Gewalt werden. Foto: Stadt Maintal


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de