Nina Stiehr und Dimitri Militschenko sind neue Manager für Klimaschutz

Maintal
Typographie
  • Smaller Small Medium Big Bigger
  • Default Helvetica Segoe Georgia Times

Der Klimawandel betrifft alle Menschen. Deshalb braucht es auch auf kommunaler Ebene ein starkes Engagement für den Klimaschutz.



klimamanegmain.jpg

In Maintal stellen dies seit kurzem Nina Stiehr und Dimitri Militschenko sicher, die als Manager für Klimaschutz und Klimaanpassung tätig sind. Damit ist nach fast einjähriger Vakanz das städtische Aufgabengebiet des Klimaschutzmanagements personell wieder besetzt.

„Mit zwei Köpfen, vier Armen und Beinen und der doppelten Menge an Engagement lässt sich eine Menge im Bereich des Klimaschutzes und der Klimaanpassung erreichen“, sind beide überzeugt. Das Klimaschutzmanagement ist ein vielfältiges und gleichzeitig relativ junges Aufgabenfeld. Im Fokus steht stets die eigene Kommune: Welchen Mehrwert schafft Klimaschutz vor Ort? Welche Herausforderungen und Chancen gibt es? Wofür will man Mitstreiter*innen gewinnen? „Dies sind die Kernfragen, die wir im Rahmen des Klimaschutzmanagements der Stadt Maintal beantworten wollen“, sagt das neue Team und ergänzt: „Die Kommune ist dabei die Basis. Hier wohnen die Menschen, die wir primär erreichen und denen wir Unterstützung und ein offenes Ohr in Sachen Klimaschutz und Klimaanpassung bieten möchten. Die Menschen haben gerade in den letzten Jahren erlebt, dass Hitze und Starkregen sowie Themen wie Elektromobilität und Nachhaltigkeit immer wichtiger werden“, sagt das Duo.

Die Klimaschutzmanager der vergangenen Jahre haben bereits gute Arbeit in Sachen Klimaschutz für die Stadt Maintal geleistet. „Darauf möchten wir gerne aufbauen“, so die neuen Stelleninhaber. Klimaschutz sei Teamarbeit und könne nur gelingen, wenn die Verwaltung und alle Akteur*innen mitziehen. „Umso mehr freut es uns, dass die Stadt Maintal sich dazu entschieden hat, ein Klimaschutzmanagement-Team im Fachdienst Stadtentwicklung und Stadtplanung einzurichten“, berichten Stiehr und Militschenko.

Die Diplom-Biologin Nina Stiehr kennt sich mit Belangen von Bürger*innen in Sachen Umweltschutz gut aus. „Ich habe mich mit der Beziehung zwischen Mensch und Umwelt hier im Rhein-Main-Gebiet unter anderem durch meine Tätigkeit beim BUND Frankfurt und im Rahmen von Forschungsarbeiten zum Auwald „Bulau“ (bei Hanau-Erlensee) bereits intensiv auseinandergesetzt“, sagt die 39-Jährige. „Während meiner Anstellung im Klima-Bündnis, einem europaweit agierenden Städtenetzwerk, in dem auch die Stadt Maintal seit 1995 Mitglied ist, bekam ich in Projekten der Europäischen Kommission einen Blick für internationale Herausforderungen in Sachen Klimaschutz und Klimaanpassung und habe gelernt, ihnen mit innovativen Ansätzen zu begegnen.“ Auf die kommunale Arbeit in Maintal freut sich Nina Stiehr jetzt besonders: „Ich finde es toll, gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern Projekte zu entwickeln und Erfolge, die aus einem gemeinsamen Handeln entstehen, unmittelbar erleben zu dürfen.“

Der Umweltwissenschaftler Dimitri Militschenko arbeitete zuvor als Berater für bundesweite und internationale Großprojekte, darunter im Bereich Leitungsvorhaben-Stromnetzausbau sowie Stilllegung und Abbau von Kernkraftwerken. „Erste Berührungspunkte zum kommunalen Klimaschutz habe ich während meiner Projektarbeit am ,Masterplan 100 % Klimaschutz‘ im Landkreis Gießen in den Handlungsfeldern Bodenschutz und Landwirtschaft, Urbane Schwerpunkte sowie Kommunale Klimaschutzkonzepte gesammelt“, berichtet der 28-Jährige. „Es ist sehr angenehm für mich, bei der Stadt Maintal zu arbeiten und ich genieße die Vorteile, meinen Arbeitsweg mit dem Fahrrad von Schöneck-Oberdorfelden über den Hühnerberg nach Hochstadt bewältigen zu können. Dass man hier im Fachbereich Stadtentwicklung sowie in der gesamten Stadtverwaltung so willkommen empfangen wurde, freut uns sehr“, sagt er.

Stiehr und Militschenko waren positiv überrascht und erfreut, als sie feststellten, wie viele Aktivitäten im Klima-, Umwelt- und Nachhaltigkeitsbereich in der Stadt Maintal in der Vergangenheit bereits angegangen wurden und wie vielfältig die Handlungsfelder sind. Darauf wollen sie nun aufbauen. Die Grundlage ihrer Arbeit ist das Klimaschutzkonzept der Stadt Maintal, dessen finalen Entwurf der ersten Fortschreibung sie gerade erarbeitet haben und der im Frühjahr den politischen Gremien vorgelegt werden soll. Anknüpfend an das ursprüngliche Klimaschutzkonzept aus dem Jahr 2013 wird in der ersten Fortschreibung zum einen die Energie- und Treibhausgasbilanz Maintals für die Jahre 2010 bis 2018 fortgeführt. Zum anderen werden der Stand der 2012 gesetzten Klimaschutzziele sowie die hierfür ursprünglich vorgesehenen Maßnahmen evaluiert und neu aufgestellt.

„In welche Richtung die Reise gehen soll, ist durch die Klimaschutzziele der Bundesregierung, des Landes Hessen und explizit der Stadt Maintal festgelegt. Die beiden zentralen Themen sind Klimaschutz und Klimaanpassung. Wie diese Ziele für die Stadt Maintal in die Praxis umgesetzt werden können, wird sich in den kommenden Monaten zeigen“, erklären die neuen Angestellten. „Hierzu stellen wir zunächst einen Plan für unsere zukünftige Arbeit auf, der im Kern aus drei Grundpfeilern besteht: Aktionsplan, Öffentlichkeitsarbeit und Klima-Controlling.“ Der Aktionsplan dient als roter Faden für die Umsetzung aller geplanten Maßnahmen. Im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit soll ein umfassendes Informationskonzept erarbeitet werden und über verschiedene Kommunikationskanäle über Vergangenes, Aktuelles und Zukünftiges auf dem Laufenden halten. Mit Klima-Controlling ist die Erfolgsüberwachung und Steuerung gemeint. Genauso wichtig sind Realitätschecks, um Fehlentwicklungen zu erkennen und rechtzeitig Gegenmaßnahmen einleiten zu können.

Der Klimawandel erfordert in bestimmten Bereichen ein Umdenken des alltäglichen Handelns – auch für Kommunen und ihre Bürger*innen. Doch die Themen Klimaschutz und Klimaanpassung sind längst in der Bevölkerung angekommen und viele Menschen suchen gezielt nach praktikablen Möglichkeiten, um selbst aktiv zu werden. „Wenn das neue Klimaschutzkonzept beschlossen ist, wird die Strategie in die Tat umgesetzt und das neue Team wird auf die Bürgerschaft zugehen. Bis dahin besteht weiterhin die Möglichkeit, Zuschüsse für private Maßnahmen aus unserer seit 2017 bestehenden Klimaschutz-Förderrichtlinie zu erhalten“, erklärt Bürgermeisterin Monika Böttcher und ergänzt: „Der Klimaschutz vor Ort ist eine immens wichtige Aufgabe und somit eines der Topthemen für 2021 und darüber hinaus.“ Deshalb gilt es im ersten Schritt, das neue Klimaschutz-Team bekannt zu machen und als zentrale Ansprechpartner für Klima- und Energiethemen in Maintal zu etablieren.

Die Stadt Maintal fördert im Rahmen der Klimaschutz-Förderrichtlinie pro Haushalt und Jahr maximal 3.000 Euro für Energieeinspar- und Energieeffizienzmaßnahmen, darunter Energieberatungen, Wärmedämmung, Austausch alter Heizungen, Fenster und Haustüren sowie das Fahrradfahren. Auch können innovative Klimaschutz-Maßnahmen, die Vorbildcharakter besitzen und dem Gemeinwohl dienen, durch ein Sonderförderungsbudget von jährlich insgesamt 20.000 Euro bezuschusst werden. Fragen und Anmerkungen zu Klimaschutz, Klimaanpassung und Fördermöglichkeiten können telefonisch unter 06181 400-417 (Herr Militschenko) und -436 (Frau Stiehr) sowie per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! gerichtet werden. Informationen sind auch auf der städtischen Webseite unter www.maintal.de --> Stadtentwicklung --> Klimaschutz zu finden.

Foto: Bürgermeisterin Monika Böttcher begrüßt die beiden Klimaschutzmanager Dimitri Militschenko und Nina Stiehr (von links). Beide sind im Fachdienst Stadtentwicklung und Stadtplanung unter Leitung von Jörg Wuff angesiedelt. Foto: Stadt Maintal


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de