Der Wert einer vielfältigen Gesellschaft

Maintal
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Jedes Jahr im September setzen die Interkulturellen Wochen deutschlandweit ein starkes Zeichen für eine offene und vielfältige Gesellschaft und fördern Begegnungen und den lebendigen Austausch.



An hunderten Orten gibt es Seminare, Kinovorführungen, Vorträge, Feste und Diskussionsrunden. Auch in Maintal finden vielfältige Veranstaltungen statt.

„#offen geht“ ist das Motto der diesjährigen Interkulturellen Wochen und meint damit ein klares Plädoyer für eine offene Gesellschaft, in der die universellen Menschenrechte geachtet werden. Hilfsbereitschaft, Solidarität und Zusammenhalt sind die Grundlage einer Gesellschaft, in der alle ihren Platz haben. Gerade in Zeiten einer Pandemie droht das Verständnis dafür verloren zu gehen. Zweifel an einer demokratischen Gesellschaft werden gesät, Vorurteile haben Hochkonjunktur und die Rufe nach Ausgrenzung von Migrant*innen werden lauter.

Die Interkulturellen Wochen setzen dem etwas entgegen. Sie streiten für gute Lebensbedingungen, für sichere Zugangswege für Geflüchtete nach Deutschland und machen sich stark gegen Rassismus und Ausgrenzung. „Offenheit braucht Begegnung, Austausch und Auseinandersetzung. Während der Interkulturellen Wochen bieten wir die Plattform dafür“, so die Integrationsbeauftragte der Stadt Maintal, Verena Strub.

Los geht es am 11. September mit einem interkulturellen Training mit dem Titel „Andere Länder – andere Sitten!?“. Thema sind Gewohnheiten, mehr oder weniger bewusste Überzeugungen und stereotype Zuschreibungen in der Begegnung mit anderen Menschen. „Mit viel Spaß und aktiven Übungen werden wir uns ,dem Fremden‘ in uns und anderen nähern und feststellen, dass es gar nicht so einfach ist, es zu beschreiben“, erklärt Verena Strub, die das Seminar leiten wird. Anmeldungen sind über die Freiwilligenagentur – Maintal aktiv per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! möglich. Die Teilnahme ist kostenlos.

Die afro-deutsche TV-Moderatorin Mo Asumang suchte nach einer Morddrohung durch eine Neonazi-Band die offene Konfrontation mit rechten Hasspredigern. Sie besuchte einschlägige Demonstrationen, verabredete sich mit Neonazis über eine Dating-Plattform, traf einen rechten Star-Anwalt und vieles mehr. Ihre Erlebnisse hat sie in einem Buch festgehalten und einen Film darüber gedreht. Am 15. September um 19.30 Uhr zeigt sie während einer öffentlichen Veranstaltung in der Albert-Einstein-Schule Auszüge aus ihrem Film und berichtet über ihre Erfahrungen mit Rassismus in Deutschland. Der Eintritt ist frei, um eine Anmeldung unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder 06181 400-622 wird gebeten.

Um Solidarität geht es bei der Veranstaltung „Was die Welt zusammenhält“. Was bedeutet Miteinander? Welche Formen von Solidarität gibt es? Wie verhält es sich mit der Solidarität weltweit und vor Ort? Fünf Aktionen an fünf Orten gehen diesen Fragen nach. Interessierte sind zu einem Spaziergang zu diesen fünf Orten in Bischofsheim eingeladen. Akteure sind der Arbeitskreis Asyl – Vielfalt in Maintal, die evangelische und die katholische Kirchengemeinde in Bischofsheim, das Stadtteilzentrum, die Freiwilligenagentur – Maintal aktiv und die Integrationsbeauftragte. Die Veranstaltung findet am 19. September von 14.00 bis 17.00 Uhr statt. Wer alle Stände besucht hat, kann an einem Gewinnspiel teilnehmen und ein kleines Überraschungspakt mit fair gehandelten Produkten gewinnen.

Den Abschluss der Interkulturellen Wochen in Maintal bildet eine Aufführung der Laienschauspielgruppe „BusStop“ am 2. Oktober um 18.00 Uhr (Einlass 17.00 Uhr) auf dem Vereinsgelände des Arbeitskreises Asyl - Vielfalt in Maintal in der Klingstraße. Die Darstellenden haben genau hingehört, was „man“ sich so über andere erzählt – an einer Bushaltestelle und an weiteren Alltagsorten. „Wer sind wir eigentlich?“, „Polizei-Kontrolle“ oder „Schwarze Männer sind sexy“ sind einige Titel der kurzen Sequenzen, die das Gehörte szenisch nachstellen und zum Nachdenken anregen. „BusStop“ ist ein Theaterprojekt gegen Rassismus der Kooperationspartner Bunter Tisch - Höchst Miteinander, Begegnungs- und Servicezentrum Höchst - Frankfurter Verband und des Vereins PaKBann „Deutsch-Pakistanische Begegnungen“ im Stadtteil Frankfurt-Höchst. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Arbeitskreis Asyl - Vielfalt in Maintal e.V.  statt. Der Eintritt ist kostenfrei, um eine Spende wird gebeten. Um eine Anmeldung unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder 06181 400-622 wird gebeten.

„Alle diese Veranstaltungen haben zum Ziel, das respektvolle Miteinander in unserer Gesellschaft zu stärken, mögliche Vorurteile abzubauen und Rassismus vorzubeugen“, erklärt Bürgermeisterin Monika Böttcher. Ergänzt wird das Programm zu den Interkulturellen Wochen durch Angebote anderer Initiativen, wie des Stadtteilzentrums Bischofsheim, der Kirchen und des Arbeitskreises Asyl – Vielfalt in Maintal e.V. Alle Informationen zu den städtischen Aktionen sind zu finden unter www.maintal.de/integration/veranstaltungen. Dort gibt es auch aktuelle Hinweise zu Zugangsbeschränkungen durch die aktuellen Corona-Regeln oder Absagen aufgrund der Wetterverhältnisse.

Foto: Im Rahmen der Interkulturellen Wochen kommt die afro-deutsche Moderatorin Mo Asumang nach Maintal. Sie wird über ihre Erfahrungen mit Rassismus in Maintal berichten. Foto: Mo Asumang


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