Drei Optionen für das neue Maintalbad

Maintal
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Sportstätte, Ort der Erholung und Freizeitangebot für alle Altersgruppen – das ist das Maintalbad. Hier lernen Kinder schwimmen. Hier lässt sich ein heißer Sommertag genauso gut verbringen wie ein verregneter Herbsttag. Hier finden Spiel, Spaß und Sport zueinander – über alle Generationen hinweg. Daher gibt es parteiübergreifend ein klares Bekenntnis zu einem Neubau des 1973 errichteten Schwimmbads. Mit der Entscheidung für ein Raumprogramm und den Bauablauf in den städtischen Gremien steht ein Meilenstein bevor.



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Drei Optionen hat das Büro Krieger Architekten und Ingenieure erarbeitet, das auf kommunale Bäderplanung spezialisiert ist und bislang 260 Bäder gebaut hat. Alle drei Varianten haben gemeinsam, dass sowohl ein Hallen- als auch ein Freibad vorgesehen sind. Denn das Maintalbad soll auch künftig ein Allwetterbad und vor allem Bürgerbad für alle sein. Mit einem sogenannten Cabriodach lassen sich mehrere Vorteile umsetzen.

„Ein Cabriodach ist eine sinnvolle Lösung bei diesem Projekt, mit der sich die Attraktivität und Nutzung des Bads steigern und gleichzeitig Betriebskosten reduzieren lassen. Denn sobald das Dach geöffnet ist, wird die energieintensive Lüftungsanlage für diesen Bereich abgestellt und es wird vom solaren Wärmegewinn profitiert. Zudem lässt sich die Freibadsaison ausweiten, da an einem sonnigen Frühlings- oder Herbsttag ein Freibaderlebnis möglich wird, während andere Freibäder in der Region geschlossen sind. Ein Cabriodach kompensiert die etwas geringeren Freibadflächen und wäre zudem ein Alleinstellungsmerkmal und Garant für witterungsunabhängigere Besucherzahlen“, erläutert Krieger-Geschäftsführer und Projektleiter Thomas Kalman.

Der Ausgangsentwurf, mit dem sich Krieger Architekten und Ingenieure im Kontext des europaweiten Vergabeverfahrens beworben und durchgesetzt hatte, folgt im Wesentlichen der bereits bestehenden Aufteilung und Größe mit einem Schwimmer-, Nichtschwimmer- und Planschbecken sowohl im Innen- als auch im Außenbereich. Allerdings ist das Sprung- und Nichtschwimmer-/Erlebnisbecken als eigenständiger Bereich vorgesehen, um Konflikte zwischen Schwimmer*innen, Nichtschwimmer*innen und Springer*innen auszuschließen. Denn natürlich bietet die Neuplanung die einmalige Möglichkeit, Optimierungen gegenüber den derzeitigen Gegebenheiten und Abläufen vorzunehmen.

Zusätzlich ist in der Halle ein Kursbecken geplant. Denn das Interesse an Kursen wächst. „Die Nachfrage nach Aktivitäten im Wasser – von sportlich bis regenerierend – verzeichnet in allen Altersgruppen eine stetig steigende Nachfrage“, erklärt der Betriebsleiter des Maintalbads, Roland Allmannsdörfer. Mit einem separaten Becken können diese unterschiedlichen Angebote parallel zum laufenden Badebetrieb stattfinden, ohne andere Nutzer*innen zu stören. Zudem sind die Kursangebote in der wirtschaftlichen Betrachtung ein wichtiger Faktor und versprechen verlässliche Einnahmen. Der Kostenrahmen für den Ausgangsentwurf liegt bei rund 27 Millionen Euro.

Im Planungsprozess wurde Alternative 1 erarbeitet: Eine Reduzierung der Wasserfläche durch den Verzicht auf einen reinen Schwimmerbereich im Freibad. Stattdessen kann das Schwimmerbecken inklusive Ein- und Drei-Meter-Sprungturm in der Halle durch das Cabriodach bei sommerlicher Wetterlage als ergänzendes Freibadangebot genutzt werden. Im Außenbereich sind zudem ein größeres Nichtschwimmer-, sowie ein Planschbecken geplant. Auch in der Halle sind ein Lehrschwimm-/ Erlebnisbecken und Planschbecken vorgesehen, sowie zusätzlich ein Kursbecken. Für diese Variante beträgt die Kostenschätzung ebenfalls rund 27 Millionen Euro.

Alternative 2 ist im Wesentlichen deckungsgleich mit Alternative 1. Es wird jedoch auf ein extra Kursbecken verzichtet und der Schwimmerbereich um eine Bahn reduziert auf fünf Bahnen. Die dritte Alternative ist eine Grundbedarfsplanung, mit der das Architekturbüro ein Raumprogramm innerhalb eines Kostenrahmens aus dem Jahr 2018 von rund 17,8 Millionen Euro abbildet. Es umfasst ein Nichtschwimmer- und Planschbecken im Freibad, sowie ein Schwimmer-, Plansch- und Nichtschwimmerbecken in der Halle. Ein Kursbecken ist auch in dieser Variante nicht enthalten. Dafür könnte das Nichtschwimmerbecken mit einem sogenannten Hubboden ausgestattet werden. Damit ließe sich je nach Kursangebot die Wassertiefe variieren. Allerdings kommt es hier zu Nutzungskonflikten. Zudem wäre sowohl die Geschoss- als auch die Wasserfläche deutlich reduziert. „Eine Sauna wäre in diesem Konzept nicht empfehlenswert, sondern nur sinnvoll, wenn das Bad selbst den Gästen einen Mehrwert bietet. Nur dann erhöht sich die Verweildauer und lädt auch zu einem Saunabesuch mit Gastronomie ein“, so Kalman.

Eine Sauna ist zwar bislang in keiner der Raumvarianten vorgesehen, ließe sich aber integrieren und ist aus Sicht der Experten aufgrund der weitläufigen attraktiven Liegewiese mit optimaler Süd-West-Ausrichtung als Option – gerade mit Vergleich zum Wettbewerb in der Region – durchaus empfehlenswert. Eine Röhrenrutsche für Kinder und Jugendliche wäre ein weiteres Element, um die Attraktivität des neuen Bads für möglichst viele Zielgruppen zu erhöhen. Rutschen sind vor allem bei Familien beliebt und oft ein wesentliches Kriterium bei der Auswahl eines Schwimmbads.

Ob es eine Sauna oder Rutsche geben wird, entscheiden die politischen Gremien. Und es ist nicht die einzige Entscheidung, die die Stadtverordneten zu treffen haben. Neben der Grundsatzentscheidung über die Variante und damit die Größe des neuen Maintalbads geht es auch um den Bauablauf. Das derzeitige Hallenbad ist hinsichtlich der Ausrichtung auf dem Gelände und der Bodenverhältnisse bereits optimal platziert, sodass auch der Neubau auf diesem Standort entstehen soll. Eine für die Dauer der Bauphase rund zweijährige Schließzeit wäre durch eine provisorische Hallenkonstruktion über dem neu gebauten Freibadbecken möglich. Für diese Möglichkeit rechnet das Planungsbüro mit zusätzlichen Kosten von rund 1,5 Millionen Euro, sowie einer Verlängerung der Bauzeit um rund zehn Monaten, weil die Bauabläufe kontinuierlich der Interimslösung angepasst und Ausschreibungen erneut erfolgen müssen. Dies würde zu einer Erhöhung der Gesamtkosten um geschätzt rund zehn Prozent führen (basierend auf der Baukostenentwicklung der letzten Jahre).

„Unser Maintalbad ist von großer Bedeutung, weil Kinder hier schwimmen lernen, Vereine trainieren und Menschen aller Generationen ein wohnortnahes Freizeitangebot nutzen können. Der Neubau bietet eine noch breitere Vielfalt und bleibt dabei ein Bad, das sich alle leisten können, ein Bad für jeden Tag und nicht für das einmalige Erlebnis. Deshalb ist diese Investition ein in mehrfacher Hinsicht lohnenswertes Zukunftsvorhaben für unsere Stadt“, betont Bürgermeisterin Monika Böttcher.

Mit den Optionen wird sich zunächst der Ausschuss für Kommunale Investitionsprojekte befassen, dessen Mitglieder am Donnerstag, 24. Februar, um 18.30 Uhr im Bürgerhaus Hochstadt zusammenkommen.

Foto: Für den Neubau des 1973 errichteten Maintalbads stehen aktuell drei Vorschläge zur Auswahl. Über Raumprogramm und Bauablauf müssen jetzt die politischen Gremien entscheiden. Foto: Stadt Maintal


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