Hand in Hand für Geflüchtete

Maintal
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Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine treibt tausende Menschen in die Flucht.



Auch in Maintal sind bereits Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine eingetroffen. Die meisten von ihnen wohnen in privaten Unterkünften bei Freunden oder Verwandten, andere in der Notunterkunft in der Carl-Zeiss-Straße. Um den Menschen das Ankommen zu erleichtern und sie in dieser schwierigen Zeit zu unterstützen, arbeitet ein Netzwerk aus haupt- und ehrenamtlichen Kräften Hand in Hand.

Um die Unterbringung und Versorgung der Menschen, die in Maintal ankommen, kümmert sich der städtische Fachdienst Asyl. Dazu gehören neben der Bereitstellung eines Platzes in einer Unterkunft auch finanzielle Überbrückungshilfen oder bei Bedarf die medizinische Versorgung. „Wir profitieren natürlich von den Strukturen, die wir seit 2016 aufgebaut haben, und den Erfahrungen, die wir seitdem gesammelt haben“, sagt Fachdienstleiter Thorsten Buld. Wertvoll ist zudem die Unterstützung durch den Verein Arbeitskreis Asyl – Vielfalt in Maintal e.V.. Die ehrenamtlichen Helfer*innen bieten als Ansprechpartner eine erste Orientierung in der ersten Zeit und auch darüber hinaus.

Auch der Maintaler Stadtladen ist aktuell eine wichtige Anlaufstelle für die Geflüchteten aus der Ukraine. „Grundsätzlich tritt die Meldepflicht erst nach Ablauf von drei Monaten ein. Freiwillig kann die Anmeldung bereits unmittelbar nach der Ankunft erfolgen. Dies ist insbesondere für diejenigen sinnvoll, die sich länger in Maintal aufhalten oder finanzielle Leistungen über die erste Überbrückungshilfe hinaus beantragen möchten“, erläutert die Fachdienstleiterin des Stadtladens, Simone Trageser.

Wer sich anmelden möchte, kann dies im Rahmen einer persönlichen Vorsprache während der regulären Öffnungszeiten des Maintaler Stadtladens tun. Dies ist montags bis freitags jeweils von 8 bis 12 Uhr ohne Termin möglich oder montags und mittwochs von 13 bis 18 Uhr nach vorheriger Absprache unter Telefon 06181 400-205 oder per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Mitzubringen sind Pass- oder Passersatz, beziehungsweise alle vorhandenen Identitätsdokumente und/oder Personenstandsurkunden, sowie eine Wohnungsgeberbescheinigung. „Die Mitarbeiter*innen des Stadtladens beraten gerne ausführlich dazu, ob die mitgebrachten Dokumente für die Anmeldung ausreichend sind, wo gegebenenfalls Ersatz besorgt werden kann oder welche Unterlagen auch nachgereicht werden können. Bitte sprechen Sie uns gerne vorab telefonisch oder per E-Mail an“, so Trageser.

Koordinierende Stelle für die vielfältigen Hilfsangebote aus der Bevölkerung ist die Maintal Aktiv – Freiwilligenagentur. Die Mitarbeiter*innen sammeln die verschiedenen Unterstützungsmöglichkeiten, helfen bei der Vernetzung und bringen Hilfssuchende und Hilfsbietende zusammen. „Wer sich für ukrainische Geflüchtete engagieren möchte, aber noch nicht weiß, wie, oder ein spezielles Angebot für ukrainische Geflüchtete aufbauen möchte und Unterstützung bei der Umsetzung benötigt, kann sich bei der Freiwilligenagentur melden“, sagt Leiterin Olivia Metzendorf.

Aktuell sucht die städtische Freiwilligenagentur Freiwillige als Dolmetscher*innen, die in Familien- und Spielgruppen übersetzen. Diese Angebote finden in den Räumen der städtischen Kindertageseinrichtungen statt. Sie ermöglichen Kindern, die noch keine Kita besuchen, das Spiel miteinander und bringen Eltern in Kontakt. Die Familiengruppen bestehen bereits und sind ein offenes Angebot für interessierte Maintaler*innen und ukrainische Familien. Sie werden durch pädagogische Fachkräfte geleitet. Neben den Familiengruppen sollen außerdem Spielgruppen aufgebaut werden, deren Leitung durch Freiwillige erfolgt. Als Vorbereitung auf die Aufgabe wird die Freiwilligenagentur eine Fortbildung organisieren, um auf den Umgang mit traumatisierten Familien vorzubereiten. Außerdem begleiten in der Anfangsphase pädagogische Fachkräfte die Spielgruppen.

Auch, wer bereits eigenständig Hilfen für ukrainische Geflüchtete in Maintal organisiert, kann dies gerne an die Freiwilligenagentur melden, damit eine Veröffentlichung auf der städtischen Homepage sowie im Newsletter von Maintal Aktiv erfolgen kann, um weitere Engagierte zu gewinnen. Die Freiwilligenagentur ist telefonisch erreichbar unter 06181 400-449 und -432 oder per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.

„Unser gemeinsames Anliegen ist es, den Menschen das Ankommen zu erleichtern, damit sie wieder Ruhe und Kraft finden, um für ihre Familien zu sorgen und sich um ihre Kinder zu kümmern, die gerade in dieser Situation viel Aufmerksamkeit, Liebe und Fürsorge benötigen. Dafür braucht es das gesamtgesellschaftliche Engagement und es gibt viele Möglichkeiten, um sich einzubringen“, lädt der Erste Stadtrat und zuständige Sozialdezernent Karl-Heinz Kaiser ein, sich beispielsweise über die Angebote der Maintal Aktiv – Freiwilligenagentur zu informieren.


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