Energieverbrauch senken: Das sind die Pläne in der Stadt Maintal

Maintal
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Energie wird teurer. Sinkende Gasliefermenge, steigende Preise und der unübersehbare Klimawandel erfordern einen sparsamen, ressourcenschonenden Umgang. Das betrifft Kommunen ebenso wie Privathaushalte. Die Stadt Maintal trifft für ihre rund 50 Liegenschaften – vom Rathaus, über Bürgerhäuser bis zu den Trauerhallen – Maßnahmen, um den Energieverbrauch zu reduzieren. Sie orientiert sich dabei an den Empfehlungen des Deutschen Städtetags.



Ausgangspunkt der Überlegungen war die eingehende Analyse des städtischen Energiebedarfs. „In Maintal gehen wir schon seit langem verantwortungsvoll mit fossilen Energieträgern umgehen. Schließlich engagiert sich Maintal seit 2010 als Klimakommune für den Klimaschutz und ist als Ökoprofit-Kommune ausgezeichnet“, so Bürgermeisterin Monika Böttcher.

Bei dem Umweltmanagement-Programm „ÖKOPROFIT“ (Ökologisches Projekt für integrierte Umwelttechnik) geht es darum, Ressourcen im Sinne klimafreundlichen Wirtschaftens zu schonen und damit gleichzeitig die Betriebskosten zu senken. Der Fokus liegt vor allem auf Maßnahmen in den Bereichen Energie- und Wassermanagement, sowie Abfallwirtschaft. Für die Zertifizierung wurden verschiedene Energieeinsparmaßnahmen umgesetzt. Dazu zählen der Austausch ineffizienter Bürobeleuchtung, eine Optimierung der Heizungssteuerung durch Nachtabsenkung und Wochenendsteuerung, der hydraulische Abgleich der Thermostatregler, die Verwendung der Öko-Funktion bei allen Multifunktionsgeräten als Standardeinstellung, der Einsatz von abschaltbaren Steckdosenleisten oder der Einbau von sogenannten Wasserspar-Perlatoren.

Trotzdem gibt es noch Optimierungspotenzial. Aus diesem wurden in einer interdisziplinären Arbeitsgruppe in der Verwaltung nun Maßnahmen abgeleitet, um Energie zu sparen, ohne die städtischen Angebote einzuschränken. Dabei richtete sich der Blick in erster Linie auf die städtischen Liegenschaften. So wird in städtischen Objekten, die für den Sportbetrieb genutzt werden, die Raumtemperatur auf 16 Grad gesenkt. Duschen und Händewaschen ist dort nur mit Kaltwasser möglich. Für Veranstaltungen wird die Temperatur temporär auf 19 Grad erhöht. Auch in den Büros der städtisch genutzten Gebäude wird die Raumtemperatur auf 19 Grad festgesetzt.

Diese Entscheidung ist Ergebnis einer intensiven Abwägung zwischen den Interessen der Nutzer*innen und den aus der aktuellen Lage resultierenden Erfordernissen. Dabei wurde bei der Festlegung der Raumtemperatur zwischen sportlich-aktiver und passiver Nutzung differenziert. Damit sich bei Kulturveranstaltungen oder Gremiensitzungen auch kältesensiblere Personen wohlfühlen, werden Fleece-Decken zur Verfügung gestellt.

Sowohl bei der Straßenbeleuchtung als auch in den städtischen Gebäuden wurden in den vergangenen Jahren sukzessive konventionelle Leuchtmittel gegen energiesparende LEDs ausgetauscht. Mittlerweile sind rund 70 Prozent der Straßenlaternen umgerüstet. Wurde pro Laterne im Jahr 2016 noch ein durchschnittlicher Jahresverbrauch von 415 Kilowattstunden ermittelt, konnte der Wert nach der Umrüstung mit 187 Kilowattstunden mehr als halbiert werden. Die Maintal-Werke GmbH prüft auch, welche zusätzlichen Einspareffekte – unter Einhaltung gesetzlicher Vorgaben – durch geänderte Einschaltzeiten bei der Straßenbeleuchtung erzielt werden könnten.

Auch das Maintalbad ist ein Stellrad, um den Energieverbrauch zu senken. Hier gibt es in der neuen Saison keine Warmbadetage mehr. Stattdessen wird die Wassertemperatur konstant bei 26 Grad liegen. Im Planschbecken ist eine Reduzierung von 34 auf 30 Grad vorgesehen. Auch bei der Lufttemperatur wird es Anpassungen geben. Hierzu informiert die Stadt mit einer separaten Pressemitteilung.

„Mit dem ersten Maßnahmenpaket befindet sich die Stadt Maintal im Einklang mit den Vorgaben der Bundesregierung und den Empfehlungen des Deutschen Städtetags. Damit ist der Prozess zur Reduzierung des städtischen Energieverbrauchs aber noch nicht abgeschlossen. Wir werden die Einspareffekte aufmerksam prüfen und die dynamische Lage beobachten, um unsere Maßnahmen entsprechend anzupassen. Wichtig ist, dass wir in dieser besonderen Lage besonnen handeln und in der Stadtgesellschaft an einem Strang ziehen“, so die Bürgermeisterin.


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