Sorgekultur für die älter werdende Gesellschaft aufbauen und leben

Maintal
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Im Februar, erhielt der Seniorenbeirat auf eigenen Wunsch einen exklusiven Vortrag zur Studie der Pflegestruktur- und Pflegebedarfsplanung des MKK, die in 2022 von einem renommierten Institut erstellt wurde.



"Frau Neidhardt, Leiterin im MKK, Ressort Wohnen und Leben im Alter, gab uns interessante Einblicke in die derzeitige Situation der Pflege und Ausblicke auf die nächsten Jahre, sowohl für den Main-Kinzig-Kreis als auch für Maintal. Dabei wurde schnell klar, das es enormer Anstrengungen seitens der Stadt, der Politik und dem ehrenamtlichen Engagement bedarf, mit der zu erwartenden demographischen Entwicklung den Ausbau der Pflege in den nächsten 7-15 Jahren weiter zu entwickeln, um den Einschätzungen der Studie zu folgen, durch:
• Ausbau des freiwilligen Engagements
• Anwerbung und Ausbildung von Pflegekräften
• Ausbau des Angebotes von ambulanten Pflegediensten mit hauswirtschaftlichen Diensten
• Verfügbarkeit von weiteren stationären Pflegeplätzen, Kurzzeitpflege- und Tagespflegeplätzen

Der Seniorenbeirat hat die Aufgabe, die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister wie andere politische Gremien in Bezug auf die Lebenswelt der älteren Menschen zu beraten. Dazu gehört zum Beispiel auch die gesundheitliche Vorsorgeplanung im Hinblick auf kommende Pflegebedürftigkeit und Begleitung auf dem letzten Lebensweg. Mit Blick auf die derzeitige Statistik der Altersklassen in Maintal, siehe Maintal - Statistik, wird deutlich, dass Stand 31.12.22 bereits 27,7% aller Maintaler:innen der Altersklasse der über 60zigjährigen angehören. Die Studie liegt seit November 2022 vor und deren Aussagen sind alarmierend", so der Seniorenbeirat in einer Pressemitteilung.

Die Mitglieder des Seniorenbeirats Maintal stellen sich die Frage: Was kann und wird Maintal dazu beitragen? „Als Akteure sehen wir in erster Linie unsere lokalen Politiker, die größtenteils bestimmen, was in der Stadt Maintal passiert sowie die Stadtverwaltung mit ihren Fachdiensten, die umsetzen, was der politische Wille ist“, stellt Ellen Tappert, Sprecherin des SB Maintal klar. Der Seniorenbeirat habe ein starkes Interesse, sich mit seinen Ideen und Bedarfen ihrer Klientel beratend in die Prozesse einzubringen. Der Seniorenbeirat hält es dringend für geboten, dass sich die politischen Kräfte in Maintal bereits heute Gedanken dazu machen und erste Schlüsse daraus zu ziehen.

„Unseres Erachtens bedarf es eines Konzepts, wie man die Herausforderungen angehen will!“, betont Michael Kalis, Mitglied des SB Maintal. Da sollte Maintal nicht warten, bis die Stabsstelle des MKK Leitlinien und Handlungsempfehlungen entwickelt habe und reagiere. Hier sollten die Akteure heute aktiv werden und parallel zu den Kreis-Aktivitäten bereits erste Weichen stellen und eigene Ideen entwickeln, beispielsweise über
• ein viertes „Kleeblatt“ nachzudenken (könnte auch ein anderer Träger sein), denn bis 2040 werden 60 (!) weitere Pflegeplätze benötigt
• Anreize für (ausländische) Pflegekräfte zu setzen, z.B. Wohnungsangebote schaffen - z. B. ein Apartmenthaus mit Gemeinschaftsräumen planen für alleinstehende ausländische Pflegekräfte
• sowie bestehende Freiwilligenangebote stärker zu unterstützen und weitere Freiwilligenangebote zu bewerben

"Es gilt eine Sorgekultur für die älter werdende Gesellschaft aufzubauen und zu leben. Das Ansinnen des Seniorenbeirats ist es, die politisch Verantwortlichen darauf aufmerksam zu machen, für die zu erwartende demographische Entwicklung in Maintal stärker aktiv zu werden. Andernfalls werden uns die Auswirkungen ohne entsprechende Handlungen früher als uns lieb sein kann, buchstäblich auf die Füße fallen. Besser ist es aktiv die Herausforderungen jetzt anzupacken, als nicht rechtzeitig vorzusorgen!“, so Hella Guderjahn, Mitglied des Seniorenbeirates. „Die Mitglieder des Seniorenbeirats Maintal werden die Entwicklungen dazu in Maintal verfolgen und dem geschilderten Ansinnen immer wieder Nachdruck verleihen! Denn wir engagieren uns für die Belange der älteren Menschen von heute und morgen“, verspricht auch Ursula Aurbek.


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