Rückstausicherung als wirksamer Schutz

Maintal
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Durch den Klimawandel häufen sich Starkregenereignisse. Fällt viel Niederschlag in kürzester Zeit können die Wassermengen die Kanalisation überlasten.



In der Folge kann Abwasser aus dem öffentlichen Netz auf die Privatgrundstücke zurückfließen und im Keller aus Bodeneinläufen, Waschbecken, Toiletten oder Duschen treten. Eine Rückstausicherung kann eine wirksame Schutzmaßnahme sein.

Starkregenereignisse bringen Kanalisationssysteme an ihre Belastungsgrenzen. Der Bau neuer und größerer Abwasserkanäle ist jedoch keine Lösung. Das Maintaler Kanalnetz wird nach den anerkannten Regeln der Technik bemessen, sodass Abwasser von normalen Regenereignissen ungehindert abfließt. Ein Starkregenereignis ist häufig ein Regenereignis, wie es nur einmal in 100 Jahren vorkommt. Aus technischen und wirtschaftlichen Gründen kann eine Kanalisation jedoch nicht für ein 100-jähriges Regenereignis ausgelegt werden.

Hauseigentümer*innen können sich aber durch den Einbau einer Rückstauklappe oder Hebeanlage gegen Rückstau schützen. Welche Lösung jeweils sinnvoll ist, hängt von den individuellen Gegebenheiten vor Ort ab. Hier sollte ein Fachbetrieb beauftragt werden, der vor Ort berät und einen individuellen Lösungsvorschlag erarbeitet.

Rückstauverschlüsse in Form einer Klappe oder eines Schwimmers funktionieren wie ein Ventil. Das Abwasser kann im Regelbetrieb problemlos in das öffentliche Kanalnetz fließen. Wenn sich das Abwasser aufgrund eines Starkregenereignisses zurückstaut, verhindert die Rückstauklappe ein Zurückfließen in den Keller. Solche einfachen Rückstauklappen sind für Keller geeignet, die nur eingeschränkt genutzt werden. Solange die Rückstauklappe geschlossen ist, kann kein Abwasser aus dem Gebäude abfließen. Eine Rückstausicherung muss regelmäßig gewartet werden, damit sie funktionstüchtig bleibt. Dazu kann der Abschluss eines Wartungsvertrags mit einem Fachbetrieb empfehlenswert sein.

Bei größeren Wohnanlagen kann der Einbau einer automatisch arbeitenden Hebeanlage geeignet sein. Diese pumpt auch bei einem Rückstau das anfallende Abwasser in die öffentliche Kanalisation. Somit bleibt die Entwässerung des Gebäudes selbst im Starkregenfall gewährleistet. Versicherungen für Elementarschäden zahlen übrigens in der Regel nur bei Einbau einer Rückstausicherung die entstandenen Schäden.

Grundstückseigentümer*innen sollten zusätzlich einen kritischen Blick auf Kellerabgänge und Kellerfenster werfen. Sind diese nicht fachgerecht erstellt, kann bei ungünstiger Hanglage Wasser auch auf diesem Weg ins Gebäude gelangen. Bei Rückfragen können sich Interessierte an den städtischen Fachdienst Wasserwirtschaft und Straßenbau, Yvonne Dannhausen, unter der Telefonnummer 06181 400-265 wenden. Beraten kann ebenfalls ein Handwerksbetrieb für Sanitär- oder Abwassertechnik.


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