Autismus-Jugendgruppe unternimmt Draisinenfahrt im Odenwald

Die Kinder der Maintaler Autismus-Jugendgruppe unternahmen kürzlich mit ihren Familien eine gemeinsame Draisinenfahrt im Odenwald. Foto: Stadt Maintal

Maintal
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Die Autismus-Jugendgruppe Maintal unternahm kürzlich einen spannenden Ausflug in den Odenwald.



Dort gibt es eine stillgelegte Bahnstrecke, die man mit achtsitzigen Draisinen befahren kann. Neben den Teilnehmer*innen der Jugendgruppe waren auch die Eltern und Geschwister dabei. Finanziert wurde die Draisinenfahrt mit dem Preisgeld des Sozialpreises des Main-Kinzig-Kreises, den die ehrenamtlichen Betreuer*innen der Autismus-Jugendgruppe in diesem Jahr erhalten hatten.

Es war ein schöner Spätsommertag mit angenehmen Temperaturen. Aufregung und Vorfreude waren groß. Am Draisinen-Bahnhof Mörlenbach begann die Fahrt in mehreren kleineren Gruppen. Zu erleben gab es neben Wald, Wiesen und Ortschaften auch zwei Tunnel und mehrere Viadukte, die man teils in großer Höhe befuhr. Eine Besonderheit der Draisinenfahrt war, dass die Bahnübergänge nun aus einer anderen Perspektive befahren wurden. Gemeinsam unterwegs zu sein, machte allen Beteiligten sehr viel Spaß. Es wurde viel geredet und gelacht.

Nach etwa einer Stunde Fahrt kamen die Draisinen an der Station in Wald-Michelbach an. Alle hatten nun Zeit zum Entspannen bei Kaffee und Kuchen, Zeit für gemeinsame Spiele, Zeit für Gespräche und zum Austoben. „Die Familien durften erleben, wie es ist, sich ganz normal zu fühlen. Denn normal ist, was die Mehrheit macht. Und wenn alle Familien Kinder im Autismusspektrum haben, dann ist das normal und niemand muss irgendwem etwas erklären. Die Eltern, Kinder und Jugendlichen genossen das. Andere in ähnlichen Lebenslagen zu treffen und sich auszutauschen, ist eine sehr wertvolle Erfahrung“, berichtet Markus Behrendt, der Leiter der Jugendgruppe.

Das Gemeinschaftsgefühl war ein besonders wertvolles Erlebnis: „Endlich mal nicht der Einzige sein, der mit ungefähren Uhrzeitangaben Schwierigkeiten hat! Und nicht die einzigen Eltern sein, die ihren Kindern aufs Genaueste erklären müssen, was ,ca. 17 Uhr‘ bedeutet. Mehr Details wahrzunehmen als andere und dadurch mehr und detailliertere Informationen zu brauchen, war hier kein Problem, sondern wurde allgemein thematisiert. Dadurch fühlten sich alle Beteiligten sichtlich wohler“, ergänzt Behrendt.

Nach der Rückfahrt zum Draisinen-Bahnhof Mörlenbach folgte die Verabschiedung der Familien. Dieser Ausflug war sowohl für die Teilnehmer*innen der Autismus-Jugendgruppe, als auch für die Eltern und Geschwisterkinder sehr wertvoll. Er hat ihre Bindung zueinander gestärkt und unvergessliche Erinnerungen beschert. Der Sozialpreis des Main-Kinzig-Kreises hat es möglich gemacht, dass sie ein Abenteuer erleben konnten, das ihnen noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Jetzt ist die Gruppe auch auf Bundesebene für den Deutschen Engagementpreis nominiert. Wer die Arbeit der Freiwilligen unterstützen möchten, kann dafür abstimmen - auf der Website des Deutschen Engagementpreises über folgenden Link: https://www.deutscher-engagementpreis.de/publikumspreis/nominierte/5483-autismus-jugendgruppe-maintal

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Die Kinder der Maintaler Autismus-Jugendgruppe unternahmen kürzlich mit ihren Familien eine gemeinsame Draisinenfahrt im Odenwald. Foto: Stadt Maintal


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