Höhere Qualität, mehr Zufriedenheit, effizienterer Personaleinsatz

Maintal
Typographie
  • Smaller Small Medium Big Bigger
  • Default Helvetica Segoe Georgia Times

"Familienleben und Familienbilder verändern sich im Laufe der Zeit. Damit wandeln sich auch die Bedürfnisse und Wünsche von Kindern und Eltern. Um mit der Zeit zu gehen, müssen Kitas und Familienzentren darauf reagieren. Neben der reinen Kinderbetreuung geht es um die Organisation des Betreuungsalltags, Dokumentation, Elterngespräche und vor allem die Umsetzung von pädagogischen Qualitätsstandards. Deshalb gibt es in Maintal das Jahresarbeitszeitmodell, kurz JAM", heißt es in einer Pressemitteilung aus dem Rathaus.



Was ist das JAM?

Das Jahresarbeitszeitmodell, kurz JAM, ist eine Methode zur Personalberechnung und Qualitätssicherung.

Was leistet JAM?

Das JAM räumt pädagogischen Fachkräften nicht nur Zeit für die Kinderbetreuung ein, sondern plant zudem Zeitkontingente für die Vor- und Nachbereitung der pädagogischen Arbeit, Elterngespräche oder auch Vertretungszeiten ein. So sammeln sich keine Überstunden durch Mehrarbeit an. Dies beugt einer Überlastung des Personals vor. JAM gilt für alle städtischen Maintaler Kitas. Damit gibt es eine einheitliche Berechnungsgrundlage für den Personaleinsatz. Gleichzeitig werden individuelle Erfordernisse jeder Einrichtung berücksichtigt.

Warum braucht es JAM?

Wenn sich Überstunden häufen, kinderfreie Zeiten für die Dokumentation oder Entwicklungsgespräche fehlen und sich pädagogisches Personal über längere Zeiträume hinweg im Ausnahmezustand befindet, wächst der Frust bei Kindern, Eltern und Fachkräften. Vertretung und Mehrbelastung führen häufig zu weiteren Personalausfällen, zusätzlichem Vertretungsbedarf, mehr Überstunden und anschließendem Freizeitausgleich. Ein Teufelskreis. Dies kann JAM strukturell bis zu einer gewissen Grenze abfedern.

Seit wann gibt es JAM?

JAM wurde 1998 entwickelt und von 2000 bis 2002 in allen städtischen Maintaler Kitas eingeführt.

Wie funktioniert JAM?

Das JAM ermittelt den Personalbedarf einer Einrichtung auf Grundlage der Nutzerzahlen. Dazu werden über zwei Wochen im Halbstundentakt die anwesenden Kinder gezählt, um Personal effizient einzusetzen. Hinzu kommt eine Sozialraumanalyse. Dabei werden Besonderheiten berücksichtigt, die sich aus dem angrenzenden Sozialraum ergeben. Unter anderem werden Familiengrößen, Berufstätigkeit der Eltern, Wohn- und Lebenssituation oder Herkunftsländer der Familien betrachtet. Eine Elternbefragung zu deren Bedarf und Erwartungen rundet die Datenerfassung ab. Auf dieser Grundlage werden Zeitanteile für den pädagogischen Dienst, kinderfreie Zeiten und Abwesenheitsvertretung in einem individuellen Arbeitszeitkonto ermittelt.

Was ist pädagogischer Dienst?

Pädagogischer Dienst ist die Arbeitszeit mit den Kindern, also die reine Kinderbetreuung. Er nimmt den größten Teil der Arbeitszeit ein und ist im Dienstplan fest verankert.

Was sind kinderfreie Zeiten?

Kinderfreie Zeiten umfassen alle Arbeiten außerhalb des pädagogischen Dienstes, also Vor- und Nachbereitung von Projekten, Zusammenarbeit mit anderen Institutionen, Anleitung und Ausbildung, Feste, Entwicklungsgespräche, Lehrergespräche, Dienstbesprechungen, Teilnahme an Arbeitskreisen, Dokumentationen, etc.

Wie wird der Vertretungsaufwand ermittelt?

Dieser wird auf Grundlage von Erfahrungswerten zu Beginn eines Jahres festgelegt. Für eine 30-Stunden-Stelle wird beispielsweise ein Vertretungsaufwand von 60 Stunden pro Jahr eingeplant.

Wie sieht ein Arbeitszeitkonto aus?

Es wird ein Aufgabenkatalog erstellt, der Grundlage für die Aufteilung der Arbeitszeiten innerhalb des Teams ist. Das Modell ist flexibel und kann jederzeit angepasst werden. Die Arbeitszeit der Erzieher*innen wird in drei Zeitbudgets aufgeteilt: Pädagogischer Dienst, kinderfreie Arbeitszeit und Zeit für Vertretung im pädagogischen Dienst. Das persönliche Arbeitszeitprofil wird jeweils für ein Jahr festgelegt.

Warum ist JAM für die Mitarbeiter*innen so attraktiv?

JAM ermöglicht flexible Arbeitszeiten und erlaubt den Beschäftigten, Beruf und Familie besser miteinander in Einklang zu bringen. Gerade vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels in Kitas ist es unerlässlich, attraktive Arbeitsbedingungen zu bieten. Indem Überstunden im Vorfeld eingerechnet werden, entsteht eine bessere Planbarkeit und ein zeitliches Guthabenkonto, über das frei verfügt werden kann. Zudem bleibt ausreichend Zeit, um den Kita-Alltag aktiv zu planen und zu gestalten und so die pädagogische Qualität und die Motivation des Personals zu sichern.

Inwiefern profitieren der Träger und die Eltern von JAM?

Die Stadt Maintal als Träger und die Eltern erhalten eine stärkere Transparenz über die Leistungen, die in einer Kita erbracht werden. Dadurch ist JAM ein Instrument zur Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben zur Qualitätsentwicklung und –sicherung.

Welche gesetzlichen Grundlagen berücksichtigt JAM?

Das JAM hat bereits vor Verabschiedung des Gute-Kita-Gesetzes dessen wesentliche Inhalte vorweggenommen, indem es nicht nur die Arbeit am Kind betrachtet, sondern auch Zeiten für Vor- und Nachbereitung der Arbeit, Vertretung und Leitung berücksichtigt.

Das JAM ist eine geeignete Maßnahme, um den gesetzlichen Auftrag der Förderung von Erziehung, Bildung und Betreuung in den Einrichtungen umzusetzen.

Darüber hinaus dient es zur Gewährleistung von Qualität dieser Förderung, zu deren Sicherstellung und Weiterentwicklung. (SGB VIII, §§ 22 und 22a)


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de


Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige

online werben

Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige

vogler banner

Anzeige

vogler banner

Anzeige

Online Banner 300x250px MoPo 2