Maintals erster Bürgermeister Erwin Henkel verstorben

Mit dem Tod Erwin Henkels verliert die Stadt Maintal ihren ersten Bürgermeister und einen zeitlebens vor allem sozial engagierten Bürger. © Kalle Meyer

Maintal
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Er war der Geburtshelfer der Stadt Maintal. Als letzter Bürgermeister der bis 1974 eigenständigen Stadt Dörnigheim begleitete Erwin Henkel den Zusammenschluss mit den Gemeinden Bischofsheim, Hochstadt und Wachenbuchen zur Stadt Maintal, deren erster Bürgermeister er von 1974 bis 1983 war. Das 50-jährige Jubiläum im kommenden Jahr darf er nicht mehr miterleben. Henkel starb am 8. Oktober im Alter von 87 Jahren.



Geboren 1936 in Witzenhausen, war ab 1969 Dörnigheim das Zuhause von Erwin Henkel und seiner Familie. Auch wenn er 1983 den Posten des Geschäftsführers des Hessischen Städte- und Gemeindebunds übernahm, blieb er seiner Wahlheimat weiterhin eng verbunden. „Denn das Leben in einer Stadt gestalten nicht nur Politik und das Hauptamt. Es sind vor allem die Bürger*innen, die sich einbringen und ehrenamtlich engagieren. Sie prägen das Gesicht einer Stadt. Zu ihnen gehörte auch Erwin Henkel gemeinsam mit seiner Frau Elli“, so Bürgermeisterin Monika Böttcher, die im Namen des Magistrates der Stadt Maintal den Angehörigen kondolierte.

Es war das Engagement für den Menschen und mit Menschen, dem sich Henkel zeitlebens verpflichtete. Gemeinsam mit seiner Frau Elli zählte er im Jahr 2000 zu den Gründer*innen der Bürgerhilfe Maintal (BHM), einem Verein, der sich vielfältig sozial engagiert und unter anderem die Tafel Maintal betreibt. Hier war Henkel viele Jahre im Leitungsteam tätig, aber auch selbst mit dem Auto unterwegs, um Spenden bei den Supermärkten für die spätere Lebensmittelausgabe einzusammeln.

Auch sportlich war Erwin Henkel vielseitig aktiv: Er war passionierter Fußballer, fuhr gerne Fahrrad, wanderte, spielte bei den Eisstockschützen und bewirtschaftete seinen Kleingarten, ehe Alter und Krankheit ihn zwangen, kürzer zu treten. Ein besonderes und in den hiesigen Breiten nicht alltägliches Hobby war das Eisstockschießen. Als sich 1988 der 1. Eisstockschützenverein Maintal gründete, half Erwin Henkel dabei, die Anlage mit den Kunststoffbahnen in Bischofsheim aufzubauen. 1993 übernahm er den Vorsitz des Vereins, bis dieser sich Ende 2022 auflösen musste, nachdem sich kein Vorstand mehr fand. Umso mehr freute sich der Dörnigheimer, als sich im Frühjahr dieses Jahres mit der Übernahme der Anlage durch die Turnerschaft Bischofsheim (TSB) eine Zukunft für den Eissport in Maintal abzeichnete. Ein Besuch bei einem Schnuppertag – für den damals knapp 87-Jährigen selbstverständlich. Auch wenn er selbst schon nicht mehr spielen konnte.

Erwin Henkel war gelernter Bankkaufmann. Nach dem Abitur auf dem zweiten Bildungsweg studierte er in Göttingen Rechts- und Sozialwissenschaften, danach in Frankfurt Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Nach dem Abschluss als Diplom-Handelslehrer war er von 1963 bis 1969 Referent im hessischen Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Volkswohlfahrt. 1969 erfolgte die Ernennung zum Oberregierungsrat. Im selben Jahr wurde Henkel Bürgermeister der Stadt Dörnigheim. 1983 übernahm er die Position des geschäftsführenden Direktors des Hessischen Städte- und Gemeindebunds, ehe er 1999 in Rente ging – oder vielmehr in den so oft zitierten „Unruhestand“. Denn Erwin Henkel war Zeit seines Lebens aktiv und engagiert – sowohl sportlich, als auch sozial.

Dafür erhielt er 1983 den Ehrenbrief des Landes Hessen und 1999 die Freiherr-von-Stein-Plakette. 2010 wurde er für seine langjährige Vorstandsarbeit bei der Bürgerhilfe mit der silbernen Ehrennadel der Stadt Maintal ausgezeichnet. Für seine hohen Verdienste erhielt er zu guter Letzt das Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland am Band.

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Mit dem Tod Erwin Henkels verliert die Stadt Maintal ihren ersten Bürgermeister und einen zeitlebens vor allem sozial engagierten Bürger. © Kalle Meyer


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