„Die 28. Bundeskonferenz der kommunalen Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten war ein voller Erfolg“, freut sich Maintals Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte Annika Frohböse.
Gemeinsam mit Kolleginnen aus weiteren Bundesländern brachte sie erfolgreich einen Antrag zur Reform des Elterngeldes ein, der nun der Bundesregierung übergeben wird.
Frohböse ist seit kurzem zurück von der 28. Bundeskonferenz der kommunalen Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten Deutschlands. Dieses Jahr stand das Thema „Armut, die“ mit all seinen Facetten weiblicher Armut im Vordergrund. In 17 Foren wurde diskutiert, zugehört und sich fachlich ausgetauscht. „Ich habe sehr viele neue Impulse bekommen“, dankt sie dem gastgebenden Team der Gleichstellungsstelle der Stadt Würzburg. Auch die Bundesministerin Lisa Paus und Verena Bentele, die Präsidentin des VdK nahmen an dem Kongresse teil.
Neben viel fachlichem Input nahm war vor allem die Abstimmung über die Anträge aus den Landesarbeitsgemeinschaften von Bedeutung. Die Gleichstellungsbeauftragten stimmten unter anderem diesen wichtigen Forderungen an die Bundesregierung zu:
- Abschaffung des Ehegattensplittings zur Überwindung tradierter Geschlechterrollen und Aufgabenverteilung innerhalb von Ehen - Verbesserung der Situation ungewollt Schwangerer - In Umsetzung der Istanbul-Konvention mit dem Gewalthilfegesetz geschlechtsspezifische Gewalt zügig und wirkungsvoll bekämpfen - Proaktive, aufsuchende Krisenintervention und Beratung für Kinder nach Vorfällen von Partnerschaftsgewalt
Die Landesarbeitsgemeinschaften Hessen und Saarland haben sich unter anderem mit einem Antrag eingebracht, der die Bundesregierung auffordert, das derzeitige Elterngeld zu reformieren. Frohböse war an der Erstellung des Antrags maßgeblich beteiligt. „Das derzeitige Elterngeld unterstützt traditionelle Rollenverteilungen zwischen Müttern und Vätern. Wir brauchen aber ein Elterngeldgesetz, welches die Kinderbetreuung mehr wertschätzt, dafür aber nicht nur die Mutter in der Verantwortung sieht und vor Altersarmut schützt. Nur so können wir Anreize für eine gerechte Aufteilung von elterlicher Sorgearbeit setzen“, erläutert sie
Als wichtige gesellschaftliche Aufgabe wünscht sie sich deutlich mehr Anerkennung für die Kinderbetreuung. „Ich finde, wir sollten Kinderbetreuung größer denken als bisher. Warum sollten nicht auch Groß- oder Stiefeltern Kinder betreuen und Elterngeld beziehen können? Alleinerziehende, Patchworkfamilien oder queere Familien werden bisher im Elterngeld nicht berücksichtigt und die Sorgearbeit für ein Kind allein auf die leibliche Mutter übertragen“, kritisiert sie. Zudem sollte eine umfangreiche Altersabsicherung für alle Erziehungszeiten gegeben sein und der Mangel an Betreuungsplätzen vom Gesetz berücksichtigt werden.
Das Frauen- und Gleichstellungsbüro der Stadt Maintal ist sowohl für Maintaler*innen als auch für Beschäftigte der Verwaltung ansprechbar, wenn es um Frauen- und Gleichstellungsfragen geht. Das Frauen- und Gleichstellungsbüro setzt sich gegen geschlechtsspezifische Diskriminierung ein, engagiert sich für Gewaltprävention und berät in besonderen Lebenssituationen, etwa zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Es ist erreichbar unter Telefon 06181 400-233 oder per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.