Liebe und was daraus Gutes und Schlechtes folgen kann

Ostheim
Typographie
  • Smaller Small Medium Big Bigger
  • Default Helvetica Segoe Georgia Times

"Ein passendes Wetter zu einem passenden Thema."



So kommentierte der Podiumsgast Hannes Eibach die öffentliche Diskussion zum Buch "Ethik der Liebe" des Ostheimer Pfarrers Lukas Ohly bei frühlingshafter Temperatur. Ohly, der auch als Professor für Theologische Ethik an der Goethe-Universität lehrt, stellte hier seine Thesen vor, dass Verliebtsein eine göttliche Offenbarung sei und welche Konsequenzen das für die moralische Bewertung von Liebesbeziehungen habe. Neben dem Hofgeismarer Studienleiter Hannes Eibach diskutierte mit ihm als dritter Podiumsgast Dr. Gerhard Schreiber, der als Ethiker der Universität Darmstadt an Formen der Sexualität forscht. Schreiber widersprach Ohly, dass Liebe kein ethischer Wert sei, und bekam dabei Rückendeckung aus dem Publikum: "Wenn Gott gut ist und wenn Liebe eine göttliche Offenbarung ist, dann muss auch Liebe gut sein", so eine Zuhörerin in der Diskussion. Ohly dagegen merkte an, dass Liebe manchmal Menschen gefährdet oder sogar vernichten kann. Sie sei deshalb als vor-moralisch einzustufen. "Gut oder schlecht sind die Handlungen, die Menschen aus Liebe tun, nicht aber die Liebe selbst." Und auch die Liebe Gottes gehe durch die Schmerzen des Kreuzes Christi durch.

Engagiert diskutierten die Zuhörer mit den drei Podiumsteilnehmern über Partnerschaft, Homosexualität, Liebe zu mehreren Partnern, Scheidung und den Tod eines Geliebten. Für Ohly erzeugt Liebe einen zwingenden Charakter, sich einer Person zuzuwenden, selbst wenn diese Person schon nicht mehr lebe. Deshalb seien auch Trennungsprozesse niemals endgültig abgeschlossen, sondern könnten immer wieder ausbrechen. Eine Zuhörerin fragte, ob auch in der Trennung etwas Theologisches enthalten sei, wenn Liebe doch auch eine göttliche Offenbarung sei. Eibach empfahl, zwischen kleinen und großen Trennungen zu unterscheiden. Eine gewisse Einigkeit zeigte das Plenum darin, dass Trennungen oft nicht zu verurteilen seien. "Manchmal muss man auf sein eigenes Glück achten", so ein Teilnehmer.

Ohly zeigte sich erfreut, dass innerhalb der evangelischen Kirche die Diskriminierung von Menschen mit unterschiedlichen sexuellen Orientierungen inzwischen aufgehört habe. "Hier ist ein langer Prozess endlich zum Ende gekommen." Das dankte er auch allen Zuhörern.


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de


Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige

online werben

Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige

vogler banner

Anzeige

vogler banner

Anzeige

Online Banner 300x250px MoPo 2