Bürgerhof Ostheim wird zum Budapester Varietée

Ostheim
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Efeu rankt sich an den Backsteinwänden entlang, grün gestrichene Tore glänzen im Sonnenlicht und der Himmel ist strahlendblau an diesem Freitagabend.



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Ein sanfter Wind weht über den Bürgerhof Nidderau – Ostheim hinweg. Die rund 100 Zuschauer sind erwartungsvoll, denn gleich geht es los – die „Csárdásfürstin“ tanzt ein letztes Mal in Nidderau. Kulturpreisträgerin Leonore Kleff und Heidrun Koller von den Ostheimer Landfrauen waren sich nach den erfolgreichen Veranstaltungen in diesem Frühjahr sofort einig, dass es noch eine kleine Fortsetzung geben soll und unter dem Motto „Es lebe die Liebe“ werden an diesem Abend noch einmal die schönsten Melodien erklingen.

Die Stimmung ist gelöst und kein Außenstehender merkt den Mitwirkenden an, dass bis zum Schluss die Anspannung in der Luft lag, ob das Event aufgrund der Wetterlage überhaupt im Freien stattfinden kann. Doch das ist alles vergessen, als die Moderatorin des Abends das Publikum mit einem Gedicht von Joachim Ringelnatz begrüßt und einstimmt. Ganz ruhig ist es bei ihren ersten Worten im Bürgerhof geworden. Wenn sie Märchen und Geschichten erzählt, hängen Kinder und Erwachsene gleichermaßen gebannt an ihren Lippen. Mit ihren großen Gesten, der unverwechselbar charismatischen Stimme und dem sagenhaften Talent mit Worten die schönsten Bilder zu malen, versetzt sie ihre Zuhörer im Nu in eine andere Welt. Die Rede ist von Märchenerzählerin Michaele Scherenberg, die vielen auch aus dem HR-Fernsehen bekannt ist. Eine lange Freundschaft verbindet sie mit Leonore Kleff, die auch über die Nidderauer Stadtgrenzen hinaus für ihre erfolgreichen Musical-Produktionen geschätzt wird. Für „Die Csárdásfürstin“ konnte die engagierte Musikpädagogin ihre Freundin für die Regieführung gewinnen und Michaele Scherenberg verrät in der Pause mit einem Lächeln: „Wenn man sich von Leonore einfangen lässt, dann ist man dabei, nicht nur ein bisschen, sondern mit Haut und Haaren.“ Sie verrät, dass sie zwischenzeitlich begeistertes Mitglied der Musical-Familie ist. Und sie passt in die Gruppe, mit viel Liebe und Einfühlungsvermögen holt sie das Beste aus den Amateuren heraus und ergänzt somit perfekt die hervorragende Arbeit von Leonore Kleff, die seit vielen Jahren ihr Ensemble zu Bestleistungen führt und der es eine Herzensangelegenheit ist, Laien auf ihrem Weg auf die Bühne zu begleiten.

Dann geht es Schlag auf Schlag: Der Chor der Musical-Familie steht hautnah bei seinem Publikum. Das ist Theater zum Anfassen, denn die Zuschauer sitzen quasi im Geschehen. Noch nie konnten die herrlichen Kostüme der Darsteller so nah bewundert werden. Die Stimmung ist gelöst und begeistert singen die Zuhörer die weltbekannten Lieder wie „Ganz ohne Weiber geht die Chose nicht“, „Machen wir’s den Schwalben nach“ und „Jay Mamam“ mit. Leonore Kleff, die das kleine Orchester, bestehend aus Violine (Benedikt Bach), Piano (Christopher Scheld), Kontrabass (Manfred Wischer) und Akkordeon (Matthias Wischer) und die Sängerinnen und Sänger dirigiert, dreht sich immer wieder um und lädt zum Mitmachen ein. Michaele Scherenberg erzählt zwischen den Gesangseinlagen die Rahmenhandlung der „Csárdásfürstin“, die Darsteller deuten immer wieder pantomimisch einzelne Szenen an oder spielen sie aus. Noch ein letztes Mal versucht der verliebte Fürstensohn Edwin (Mykolas Nechajus) seine Angebetete, die Chansonette Sylva Varescu (Rebecca Wokittel) für sich zu gewinnen, obwohl alles gegen diese unstandesgemäße Verbindung spricht. Die meisten Besucher der Veranstaltung wissen, dass zum Schluss alles gut wird, denn sie waren bereits bei einer der Aufführungen und sind noch einmal dabei, weil sie so begeistert waren. Das ist an diesem Abend immer wieder zu hören. Amüsant wird es als Michaele Scherenberg dem Publikum Fragen zu Männern und Frauen stellt. „Wer glaubt, dass Frauen schöner sind als Männer?“, fragt sie in die Runde und lässt die Leute mit Handzeichen antworten, die das unter Gelächter auch gerne tun. „Und wer glaubt, dass sie klüger sind?“ Es ist eine Live-Show der besonderen Art. Zum Ende des Abends sind sich die Landfrauen und die Musical-Familie einig, dass diese gemeinsame Idee ein voller Erfolg war. Wehmut macht sich beim Ensemble jedoch noch nicht breit, denn den endgültigen Abschied werden die Darsteller erst zwei Tage später feiern. Sie folgen einer Einladung zum „Bad Homburger Sommer“ und werden in der Heimat von Michaele Scherenberg in der Bad Homburger Schlosskirche die Veranstaltung „Es lebe die Liebe“ noch einmal wiederholen. Dort tanzen auch die „Mädis“ ein letztes Mal.

Wer auch in Zukunft keinen Termin der Musical-Familie versäumen möchte, schaut ab und zu einfach auf die Homepage www.leonorekleff.de.


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