Nidderau: Liesel und Heinrich Reichhold seit 65 Jahren verheiratet

Landrat Thorsten Stolz (rechts) und Nidderaus Bürgermeister Andreas Bär (links) gratulierten Liesel und Heinrich Reichhold zur Eisernen Hochzeit.

Ostheim
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„Als ich ihn bei der Silberhochzeit meiner Tante zum ersten Mal in ihrer Küche sah, dachte ich: ‚Den bekommst du mal als Mann.‘ Damals waren alle Mädchen hinter ihm her“, erinnert sich Liesel Reichhold aus Nidderau-Ostheim gut gelaunt an die erste Begegnung mit dem Postschaffner Heinrich Reichhold. Mittlerweile sind die beiden seit 65 Jahren verheiratet und feierten vor wenigen Tagen in ihrem Haus in Nidderau-Ostheim Eiserne Hochzeit.



Landrat Thorsten Stolz (SPD) und Nidderaus Bürgermeister Andreas Bär (SPD) ließen es sich nicht nehmen, dem Paar zu gratulieren. Landrat Thorsten Stolz überbrachte Glückwünsche des Kreisausschusses. „Eisen ist langlebig, unverbrüchlich und schwer zu verbiegen. Ebenso große Beständigkeit braucht es, um in einer Ehe 65 Jahre lang alles miteinander zu teilen, was das Leben zu bieten hat, und dabei so lebensfroh und lebendig, vergnügt und einträchtig zu sein wie Liesel und Heinrich Reichhold.“ Diese Harmonie sei in der heutigen Zeit alles andere als selbstverständlich. Andreas Bär überbrachte nicht nur die besten Wünsche der Stadt Nidderau, sondern auch die des Hessischen Ministerpräsidenten Boris Rhein. Mark Twain zitierend wünschte er den Eheleuten alles Gute: „Um den vollen Wert des Glücks zu erfahren, brauchen wir jemanden, um es mit ihm zu teilen.“, so Bär: „65 Ehepaare sind eine besondere und beeindruckende Leistung. Ich wünsche dem Jubelpaar von Herzen weitere glückliche und gesunde Jahre.“

Die 83 Jahre alte Liesel Reichhold ist gebürtige Ostheimerin, ihr drei Jahre älterer Mann stammt aus dem benachbarten Eichen. Die beiden haben jung geheiratet. Noch im Jahr ihrer Eheschließung gebar Liesel Reichhold Tochter Edith. Bis 1969 sollten fünf Söhne dazukommen. Lebte das junge Paar anfangs noch bei den Eltern der Braut, zog es bald in eine Mietwohnung in Ostheim. Im Jahr 1962 wurde ein Haus neben der Kirche gekauft und hergerichtet. Neun Jahre darauf – als Liesel Reichhold mit dem jüngsten Sohn schwanger war – ein zweites nebenan. Die Häuser wurden durch einen kleinen Zubau verbunden.

Die Familie stand und steht unverrückbar im Mittelpunkt des Lebens des eisernen Brautpaares. „Wir sind immer füreinander dagewesen. Die Familie war und ist unser Hobby“, bekräftigte Liesel Reichhold. Außerdem arbeitete sie 30 Jahre lang bei der Post, zunächst als Putzfrau, später auch am Schalter. Heinrich Reichhold arbeitete ab seinem 14 Lebensjahr bei der Post, die zu Beginn seiner Ausbildung noch eine staatliche Organisation war. Bis zu seiner Pensionierung war er als Postbetriebsinspektor tätig. Um seine Familie etwas zu bieten und sie finanziell gut zu versorgen, besuchte Heinrich Reichhold viele Lehrgänge und bildete sich stetig fort. Seine Frau war bei der Erziehung der Kinder deshalb oftmals auf sich allein gestellt. Gemeinsam mit ihrem Mann ist sie auch heute noch der Kern, um den sich die Familie dreht. Diese ist kräftig angewachsen: 18 Enkelkinder und sieben Urenkelkinder hat das Brautpaar; Leonie, die jüngste Urenkelin zählt gerade mal fünf Monate. Wird ein Familienfest gefeiert, kommen schnell 50 Personen zusammen.

Wie stark die Familienbande sind, zeigt sich im Großen wie im Kleinen: Bis auf einen der fünf Brüder, der beruflich leider verhindert war und deshalb nicht teilnehmen konnte, erwiesen die Reichhold-Kinder ihren Eltern an deren 65. Hochzeitstag die Ehre. Alle Kinder wohnen schließlich in der Region: in Langenselbold und Hainchen, in Bad Vilbel, Eichen, Butzbach und Heldenbergen. Wenn Enkelkinder unter der Woche oder am Wochenende betreut werden mussten, war Liesel Reichhold immer für sie da. Kühlschrank und Speisekammer des Jubelpaares sind noch immer mit Leckereien gefüllt, von denen sie wissen, dass die Kinder, Enkelkinder und Urenkelkinder sie mögen. Lange Jahre verbrachten Liesel und Heinrich Reichhold Urlaube mit Sohn Frank und dessen Familie in Spanien. Das war ihnen irgendwann zu anstrengend, doch sie fahren noch immer regelmäßig mit Tochter Edith auf die Nordseeinsel Föhr.

„Würde ich vor die Wahl gestellt, würde ich dieses Leben wieder genauso nehmen, wie es war“, sagte Liesel Reichhold deshalb auch gut gelaunt zu Landrat Thorsten Stolz und ihr Mann nickte zustimmend. Beide wirkten glücklich und beseelt an ihrem Hochzeitstag. Da wundert es nicht, dass die beiden sich beim offiziellen Foto auf der Treppe vor ihrem Haus wie selbstverständlich an den Händen fassten. Thorsten Stolz wünschte dem Paar zum Abschluss noch viele gute, glückliche gemeinsame Jahre.

reichholdiostheim az

Landrat Thorsten Stolz (rechts) und Nidderaus Bürgermeister Andreas Bär (links) gratulierten Liesel und Heinrich Reichhold zur Eisernen Hochzeit.


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