Mit 4 x 11 Jahren fängt die Fastnacht "richtig" an

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Papst Franziskus wird sich freuen, denn auch nach 44 Jahren gehört die Windecker Pfarrfastnacht zu Nidderau wie das "Amen" in die Kirche.



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Nachdem im letzten Jahr das Moderatorentrio seinen Abschied genommen hat, feierte mit Thomas Hohmann der Sprecher des Pfarrgemeinderates seine Premiere als Moderator auf der Bühne der Willi-Salzmann-Halle. Er hatte einiges zu tun, denn auch das Jubiläumsprogramm war mit Höhepunkten prall gefüllt. Natürlich wie immer "garantiert ökumenisch".

Die "Moonlights" eröffneten mit ihrem Gardetanz den bunten Reigen der Showacts. Mit Daniel Gottwald kam der erste Büttenredner auf der Bühne, um der Lokalpolitik einen ersten Seitenhieb zu versetzen. Er sah sich "mit zwaa linke Händ" perfekt ausgestattet, um im Nidderauer Rathaus Karriere machen zu können. Dies war erst der Anfang, denn immer wieder mussten sich die anwesenden Politiker, darunter Bürgermeister Gerhard Schultheiß und Stadtrat Rainer Vogel, bissige Anspielungen gefallen lassen. Auch Uli Teschner, der Radfahrer aus Heldenbergen, ließ es sich nicht nehmen, augenzwinkernd auf den ein oder anderen Sachverhalt in der Lokalpolitik aufmerksam zu machen. Ohne natürlich seine Heimat Heldenbergen aus den Augen zu verlieren und als das "einzig wahre Zentrum" Nidderaus anzupreisen.

Die an Nachwuchs leidende und "in die Jahre gekommene" Frauengruppe überraschte mit ihrer dynamischen, hocherotischen Tanzeinlage ebenso wie die Pfadfinderfreunde und -förderer, die im Anschluss die Türen ihrer "Beauty-Oase" öffneten. Deren Betreiber, so stellte sich heraus, sind für die Frisur von Donald Trump verantwortlich. Diese sei das Resultat eines transplantieren Wischmopps. So mancher Anwesende konnte das Leid einer hitzegeplagten Zeitgenossin (Elke Jürgensmeyer-Zurr) nachfühlen und nahm dankbar Sicherheitshinweise für den Gottesdienstbesuch von Monika Jacob und Petra Enzberger entgegen.

Die Pfadfinder vom DPSG Stamm Wartbaum – wie immer auch für den Service bei der Pfarrfastnacht zuständig – begeisterten mit brillianter Mimik und ohne Worte in ihrem höchst amüsanten Sketch als Kinobesucher. Unter der Leitung von Michael Hampel brachte der Ave-Eva-Chor Stadtrat Vogel als Nachfolger von Bürgermeister Schultheiß musikalisch ins Gespräch, nicht zuletzt weil "keiner die Nidderauer CDU kennt". Mit seinen hintergründigen und pointierten Texten zu Politik und Gesellschaft ist der inzwischen "a capella" auftretende Chor von der Bühne der Pfarrfastnacht nicht mehr weg zu denken.

Für den Job des ersten Bürgers Nidderaus wäre sicher auch ein weiteres Urgestein, "Penner" Bernd Marohn, geeignet, hatte er doch höchst amüsante, pragmatische Vorschläge zur Konsolidierung der Haushaltslöcher Nidderaus parat. Auch seit rund 30 Jahren steht Markus Bernard auf der Bühne der Pfarrfastnacht, diesmal als "Erstkommunionbub", der von seinem ersten Kirchenbesuch berichtete und in mach verständnisvolles Gesicht des begeisternden Publikums blicken konnte.

Zu guter Letzt überzeugte das Männerballett der katholischen Kirchengemeinde, unter der Leitung von Claudia Schilling, traditionell Höhepunkt und die Abschlussnummer der Pfarrfastnacht. Zum großen Finale bedankte sich der Gastgeber, Pfarrer Ifeanyi Emejulu, bei allen Mitwirkenden vor, auf und hinter der Bühne für einen großartigen Jubiläumsabend.


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