SPD und IG Mühlberg: „Struktur des Wohngebiets im Blick behalten“

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Angesichts der aktuellen Diskussion um einen eventuellen städtischen Wohnungsbau im Windecker Wohngebiet Mühlberg trafen sich Peter Grochla und Frank-Dieter Both, Vertreter der IG Mühlberg, mit Andreas Bär, Fraktionsvorsitzender der SPD Nidderau, zu einer Ortsbegehung samt inhaltlichem Austausch.



Dabei waren sich alle Beteiligten einig, dass eine Bebauung sowohl hinsichtlich der Größe, als auch hinsichtlich der Belegung in die Struktur des Wohngebiets passen muss. „Wir erkennen die Notwendigkeit, dass in Zeiten steigender Mieten auch bezahlbarer Wohnraum für Geringverdiener vorhanden sein muss. Daher unterstützen wir grundsätzlich die Initiative zum Bau solcher Wohnungen.“, so Peter Grochla und Frank-Diether Both, „Ebenso wissen wir um die problematischen Umstände in der Flüchtlingssammelunterkunft in der Liebigstraße, die im Idealfall bald aufgelöst wird. Allerdings sehen wir die Äußerungen des 1. Stadtrats Rainer Vogel, eventuell die Hälfte der in Nidderau an verschiedenen Standorten neu entstehenden städtischen Wohnungen mit Bewohnern der Liebigstraße zu belegen, als problematisch an. Wir befürchten, dass eine so hohe Zuweisung an Flüchtlingen in den Mühlberg deren Integration erschwert und die in der Liebigstraße bestehenden Probleme nur örtlich in das Wohngebiet Mühlberg verlagert.“

Andreas Bär ergänzt: „Die städtische Initiative zum Bau bezahlbaren Wohnraums beruht auf einem zurückliegenden SPD-Antrag von 2015, der heute aufgrund der Verschärfung der Wohnraumsituation in Folge der Flüchtlingskrise und des stetigen Zuzugs in das Rhein-Main-Gebiet sinnvoller denn je ist. Es ist Aufgabe der Politik, für alle Betroffenen Lösungen zu entwickeln. Die Integration von Flüchtlingen in unsere Gesellschaft ist eine der wichtigsten Aufgaben unserer Zeit. Damit diese gelingt, muss ein lebendiger und interkultureller Austausch zwischen Neu- und Altbürgern ermöglicht werden. Deshalb muss die bauliche und soziale Struktur des Wohngebietes, in dem gebaut werden soll, zwingend berücksichtigt werden.“

Aus diesem Grund haben SPD Fraktion und IG Mühlberg eine gemeinsame Position zu einem eventuellen städtischen Projekt entwickelt: „Wir fordern erstens, dass die Bewohner des Mühlbergs durch die Stadt frühzeitig und umfassend in die weiteren Beratungen und Planungen einbezogen und ihre Ideen so weit wie möglich berücksichtigt werden; zweitens, dass ein eventueller Bau sich optisch in die Struktur des Viertels einfügt; drittens, dass die Höhe nicht spürbar über der der bestehenden, umliegenden Häuser liegt, viertens, dass deutlich mehr als die Hälfte der entstehenden Wohneinheiten erwerbstätigen Geringverdienern zugeteilt wird und fünftens, dass die Zuteilung von Flüchtlingen sich an der Sozialstruktur des Viertels orientiert. Diese fünf Bedingungen sollten an allen geplanten Standorten zu Grunde gelegt werden.“, so Bär, Grochla und Both abschließend.


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