Zum einem besondern Aktionstag hatte der Verein für Vor- und Frühgeschichte im unteren Niddertal (VVFN e.V.) am ersten Oktoberwochenende eingeladen.
Die Besucher erwartete ein spannendes Programm zum Leben der ersten Bauern in der Jungsteinzeit und der keltischen Vorfahren. Am bandkeramischen Haus im Hexenturmgarten und auf der Wiese vor dem Schloss wurden Mitmachaktionen für Groß und Klein angeboten, ebenso lagen Artefakte verschiedener Epochen, bandkeramische Funde aus dem Niddertal und Werkzeugrepliken zum Anschauen und Anfassen aus.
An verschiedenen Stationen konnten Besucherinnen und Besucher selbst aktiv werden, gespannt den Worten der referierenden Vereinsmitgliedern lauschen oder und beispielsweise alte Handwerkstechniken ausprobieren, und einiges über das Leben der ersten Siedler erfahren. Das wenige Wochen zuvor im neolithischen Garten geerntete Getreide, Einkorn und Emmer wurde vermahlen, und zwar mit Originalwerkzeug: Mahl-und Reibstein stammen von einer bandkeramischen Fundstelle aus Nidderau. Mit Stroh und Fasern des angebauten Getreide und Lein demonstrierten Vereinsmitglieder, wie man Seile drehen kann.
Ebenso grosses Interesse weckte die Töpferstation, an der sich Groß und Klein in der Herstellung von Miniaturgefäßen und allerlei Skulpturen versuchten. Hightlight ist immer die Weiterarbeit am Haus: Die Kinder waren zum großen Teil mit dem Errichten von Lehmwänden beschäftigt. Auf Flechtwerk aus Haselnuss verteilten sie mehrere hundert Kilo an Lehm-Stroh-Gemisch, welches teilweise aus alten Fachwerkhäusern stammt. Aber auch Lehm von Hof Buchwald oder aus dem Hexenturmgarten wurde verarbeitet.
Die Haselstämme und das Flechtwerk sind immer schnell verbraucht, daher freut sich der Verein über Kontaktaufnahme von Besitzern von Haselsträuchern, die geschnitten werden müssen/dürfen. Der Verein für Vor- und Frühgeschichte plant weitere Aktionen im Erlebnisort Jungsteinzeit und eröffnet im November die Sonderausstellung "KeltenWelten - Repliken keltischer Kostbarkeiten" in der archäologischen Schausammlung in der Mittelburg in Heldenbergen.