Stimmungsvolle Märchen und Musik zur Weihnachtszeit

Nidderau
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Wunder geschehen oftmals gerade dann, wenn man am wenigsten daran denkt.



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Die beiden Kinder aus der Geschichte „Das goldene Rösslein“, die Michaele Scherenberg in ihrer unverwechselbaren Art an diesem 3. Advent erzählte, hatten jedenfalls nicht mit einem Wunder gerechnet oder ein Ziel verfolgt als sie das ausgehungerte Pferdchen mit dem Letzten fütterten, was ihnen selbst geblieben war. Sie sind ihrem Herzen gefolgt und wurden dafür mit Reichtum bis an das Ende ihrer Tage belohnt.

Genau betrachtet haben auch viele kleine Wunder das stimmungsvolle Konzert in der vollbesetzten katholischen Kirche Mariä Verkündigung möglich gemacht. Pfarrer Korfmann, der die Musical-Familie Nidderau herzlich willkommen hieß, hatte gerne die barocke Kirche mit der brillanten Akustik zur Verfügung gestellt. Für Berthold Göbel, langjähriger Organist der Pfarrgemeinde, war es selbstverständlich, verschiedene Stücke an der Orgel zu begleiten. Er brachte zu Beginn das erwartungsfrohe Publikum mit der „Weihnachtssonate op. 62.2“ von Johann Georg Herzog in weihnachtliche Stimmung.

Es folgte ein kontrastreiches Programm, das Leonore Kleff mit ihrer Musical-Familie zusammengestellt und einstudiert hatte. Wieder einmal bewies das Ensemble musikalisch vielseitiges Können. Der Chor sang zunächst „Horch‘ die Engel Gottes künden“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy, Sopranistin Romina Jungk und Tenor Ralph-Peter Hahn übernahmen dabei glänzende Solopartien. Beide sorgten ebenfalls für kleine Wunder. Sie erklärten sich spontan bereit, neben ihren geplanten Solobeiträgen weitere Soli zu präsentieren, da krankheitsbedingt mehrere Lieder entfielen. Ursprünglich hatte Ralph-Peter Hahn das weltbekannte Weihnachtslied „Have yourself a merry little christmas“ vorbereitet, das er zum Ende das Programmes auch voller Emotionen mit seiner zarten und gefühlvollen Stimme zu Gehör brachte. Zunächst aber glänzte er mit dem bravurös vorgetragenen „Ave Maria“. A cappella interpretierte der Chor „Leise rieselt der Schnee“ in einer schönen Chorfassung. Mit klarer Stimme begeisterte Romina Jungk mit dem eher unbekannten Lied „Friedensglocken, Weihnachtszeit“. Ein Jahr zuvor hatte sie bereits mit der ergreifenden Weise „Weihnachten steht vor der Tür“ überzeugt, die sie an diesem Abend noch einmal zu Gehör brachte. Einen brillanten Hörgenuss vermittelte Matthias Wischer mit seiner Interpretation von Bach’s „Allegretto con variazioni“ auf dem Akkordeon. Die Begleitung der Chor- und Solobeiträge oblag Volker Hobert und Leonore Kleff, die in gewohnt souveräner Weise spielten.

Eine ganz besondere Einstimmung auf den Heiligen Abend bot die Erzählung „Die Heilige Nacht“ nach Selma Lagerlöf. Märchenerzählerin Michaele Scherenberg gelang es mühelos, das Wunder der Christnacht fast greifbar widerzuspiegeln. Der Chor der Musical-Familie rundete das Programm mit der französischen Weihnachtsweise „Gloria in excelsis Deo“ sehr gelungen ab. Nachdem das Publikum bereits bei mehreren Weihnachtsliedern miteingestimmt hatte, bildete Händel’s „Tochter Zion“, imposant begleitet von Berthold Göbel an der Orgel und von allen gesungen, den Abschluss.

Eine eindrucksvolle Veranstaltung endete mit viel Applaus und Anerkennung für die Musical-Familie, der es trotz der intensiven Probenarbeiten für das aktuelle Projekt „Der Vogelhändler“ gelang, diesen Abend liebevoll vorzubereiten. Am 16. März feiert das Stück Premiere in der Willi-Salzmann-Halle und alle Mitwirkenden werden wieder zu sehen und zu hören sein. Informationen unter www.LeonoreKleff.de.


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