Mittelzentrum: Verweigerungshaltung der Landesregierung

Nidderau
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Seit 2009 will die Stadt Nidderau bereits Mittelzentrum werden. Mit der Überprüfung der Zentralitätsstrukturen in Hessen bestand hierfür eine gute Chance.



Doch die Landesregierung sieht im kürzlich vorgelegten Landesentwicklungsplan keine Aufstufung Nidderaus zum Mittelzentrum vor. „Mit einer guten Verkehrsanbindung sowie den vielfältigen Angeboten an Gesundheits-, Bildungs-, Kultur- und Sporteinrichtungen, hält Nidderau vor, was ein Mittelzentrum ausmacht“, so der SPD-Landtagsabgeordnete Christoph Degen, der eine Aufstufung Nidderaus zum Mittelzentrum befürwortet. Doch leider werde dieses Angebot der Stadt durch das Land nicht wertgeschätzt, obwohl solche Kriterien ausdrücklich als Bestanteil von Mittelzentren genannt würden. Auch aus der Beantwortung der Kleinen Anfragen (Drucksachen 20/1698 und 20/1699), die Degen an die Landesregierung richtete, geht hervor, dass diese keine Aufstufung von Städten im Main-Kinzig-Kreis vorsieht. „Die aktuelle Einstufung Nidderaus als Grundzentrum passt meiner Auffassung nach allerdings nicht zur eindrucksvollen Entwicklung, die die Stadt die letzten Jahre genommen hat.“

„Auch die Menschen aus den umliegenden Städten und Gemeinden kommen zu uns, um die bestehenden Angebote wie Schwimmbad, Kino, Einkaufsmöglichkeiten und Bahnhöfe zu nutzen und von ihnen zu profitieren“, so der Bürgermeisterkandidat und Vorsitzende der SPD-Fraktion in Nidderau, Andreas Bär. Wie Mittelzentren habe Nidderau somit eine Mitversorgungsfunktion für umliegenden Gemeinden. Dabei kostet ein solches Angebot die Stadt viel Geld. „Doch für dieses Angebot erhält Nidderau keinen finanziellen Ausgleich vom Land, wie er etwa durch die hessische Raumordnung vorgesehen ist. Die Einstufung als Mittelzentrum würde zusätzliche Zuweisungen in Höhe von jährlich 1,8 Mio. € bedeuten. Diese Mittel würden den städtischen Haushalt und damit die Bürgerinnen und Bürger deutlich entlasten.“

Auch auf mehrfache Aufforderungen Nidderau endlich als Mittelzentrum anzuerkennen, hat die schwarz-grüne Landesregierung nicht reagiert, wie Bär und Degen feststellen mussten. „Es bleibt einfach unverständlich, wie die Landesregierung die gute Entwicklung Nidderaus verkennt, gerade auch vor dem Hintergrund, dass die Versorgungskapazität für die umliegenden Orte in den nächsten Jahren eher noch zunehmen wird“, so Degen, der daher das Bestreben der Stadt weiterhin unterstützen will.


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