Ackerwildkräuter fassen Fuß im Hessenpark

Nidderau
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Alle Jahre wieder trifft sich im späten Frühjahr eine Gruppe von Kräuterexperten im Freilichtmuseum Hessenpark.



Seit nunmehr sieben Jahren streifen die Teilnehmer dann mit suchendem Blick über die Ackerflächen des Museums. Im Fokus stehen nicht etwa verschwundene Handys oder Brillen, sondern fast schon verlorengegangene Ackerwildkräuter, die Laien vermutlich geringschätzig als Unkraut bezeichnen würden. Die Expertengruppe auf dem Feld weiß es besser, denn im Hessenpark wachsen auf ausgewählten Ackerflächen Wildkräuter im Getreide, die in der modernen Landwirtschaft kaum Überlebenschancen haben. Dabei geht es nicht um „Ackerkratzdistel“ oder „gemeine Quecke“, die den Landwirten noch immer das Leben schwer machen, sondern um unscheinbare Pflänzchen wie den Venuskamm oder das Acker-Hasenohr. Unkraut hat traditionell wenig Fürsprecher, weder bei Landwirten noch bei Hobbygärtnern. Warum es wichtig ist gerade diesen extrem bedrohten Arten einen Lebensraum zu erhalten, erklärt seit heute eine Infotafel am Feldrand. Beteiligt an dem Projekt sind neben dem Hessenpark das Feldflorareservat in Nidderau und das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG).

Während in den ersten Jahren noch Saatgut aus dem Feldflorareservat bei der Getreideaussaat eingemischt wurde, konnten sich inzwischen einige der bedrohten Arten auf den Hessenparkfeldern fest etablieren. Ein Erfolg auf dem man sich aber nicht ausruhen möchte: „Wir haben hier im Hessenpark schon ein weiteres Biotop für Ackerwildkräuter in Arbeit“, erklärt Cheflandwirt Volker Weber. Gerade hat er mit seinem Team einen „Baumacker“ auf einer Streuobstwiese angelegt und hofft nun, dass sich die Wildkräuter auch dort wohlfühlen. Gute Nachricht für alle, die sich selbst auf die Suche nach den raren Ackerwildkräutern machen wollen: Das Freilichtmuseum ist seit dem 13. Mai wieder geöffnet. Mittwochs bis sonntags und an Feiertagen (Pfingstmontag!) können Besucher zwischen 10 und 18 Uhr das weitläufige Museumsgelände erkunden. Eine Reihe von Häusern ist geöffnet oder einsehbar. Veranstaltungen, Führungen oder Handwerksvorführungen finden aber noch nicht statt. Erwachsene zahlen momentan für ein Museumsticket fünf Euro, Kinder, Schüler, Studenten und Grundsicherungsempfänger erhalten freien Eintritt. Weitere Informationen über gefährdete Ackerwildkräuter unter: https://www.hlnug.de/?id=12919


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