BVB-Fanclub poliert Stolpersteine in Nidderau

Nidderau
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Selbst wenige Tage nach dem Pokalgewinn des Lieblingsvereins haben die Nidderau-Borussen nicht nur Fußball im Kopf.



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Zeitversetzt und in Kleingruppen oder als Einzelperson haben Aktive des örtlichen Fanclubs von Borussia Dortmund Stolpersteinen in den Ortsteilen Heldenbergen und Windecken zu neuem Glanz verholfen. Eine gemeinsame Putzaktion ließen die pandemiebedingten Kontaktbeschränkungen nicht zu. „Selten war es wichtiger, in Erinnerung zu rufen, was Hass und Gewalt anrichten können“, meint der Vereinsvorsitzende Peter Schmitt. „Auf den Straßen werden wieder judenfeindliche Parolen skandiert. Jüdische Mitbürger trauen sich nicht mehr, öffentlich die Kippa zu tragen. Wir wollen ein Zeichen setzen und dafür sorgen, dass die Namen der Opfer des Holocaust in unserer Stadt für alle sichtbar bleiben.“

Bereits seit 2013 reinigen die Nidderau-Borussen Jahr für Jahr die Stolpersteine für Emanuel, Sara, Erna und Hedwig Scheuer in der Straubelgasse in Heldenbergen. Im vergangenen Jahr haben die engagierten Fußballfans zusätzlich Putzpatenschaften für zwei Verlegestellen in der Glockenstraße in Windecken übernommen. Dort erinnern Stolpersteine an Julius und Johanna Reichenberg sowie an Selma Kahn. Die Stolpersteine sind ein Projekt des Kölner Künstlers Gunter Demnig zum Gedenken an Opfer der nationalsozialistischen Unrechtsherrschaft. Der Bildhauer verlegte in den Jahren 2008 bis 2011 insgesamt 80 der pflastersteingroßen Messingtafeln in Windecken, Ostheim und Heldenbergen. In Nidderau koordinierte die Initiative der Politikwissenschaftler Dr. Ralf Grünke, selbst Mitglied Nidderau-Borussen.

Foto (von links): Betty Hungsberg, Simone Zöppig und Peter Schmitt vor den Stolpersteinen in der Straubelgasse.

Foto: Neuer Glanz für die Stolpersteine für die Familie Scheuer in der Straubelgasse in Heldenbergen.

Foto: Dr. Ralf Grünke sorgt dafür, dass die Inschriften der Stolpersteine in der Glockenstraße in Windecken wieder lesbar sind.


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