Nidderauer Wildkräuter blühen im Hessenpark

Nidderau
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Wer öfter im Feld unterwegs ist, erwartet besonders im Frühjahr und in den Sommermonaten erwarten eine bunten Vielfalt von Pflanzen.



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Allerdings nimmt die Artenvielfalt auf den Ackerflächen und den Wegrändern immer noch ab. Die Stadt Nidderau hat es sich gemeinsam mit dem Hessenpark zur Aufgabe gemacht., diesem Trend entgegen zu wirken und den Schutz und Erhalt von Ackerwildkräutern in einem gemeinsamen Projekt zu sichern. Ackerwildkräutern, die sehr selten oder sogar von Aussterben bedroht sind, finden im Nidderauer Feld-Flora Reservat und im Hessenpark neue Lebensräume. Durch Pflege und viel Handarbeit werden die Wildkräuter erhalten und vermehrt. Die gewonnenen Samen werden an den Ackerränder, aber auch auf extensiv bestellten Ackerflächen, wie den "Terrassenäckern" im Hessenpark, aber auch auf biologisch bewirtschafteten Flächen in der Nidderauer Gemarkung wieder ausgesät.

"Das Projekt ist ein Leuchtturm für den Erhalt der Artenvielfalt und wir sind dem Hessenpark und Volker Weber und seinem Team sehr dankbar, das die "Nidderauer Saat" auf den nach althergebrachten Methoden bestellten Äckern weiterwachsen darf" stellt erster Stadtrat Vogel dankbar fest. Das Nidderauer Feld-Flora-Reservat beteiligt sich zusammen mit dem Freilichtmuseum Hessenpark und dem Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) seit Jahren an dem Projekt, den Lebensraum dieser bedrohten Pflanzen zu erhalten. Beim jährlichen Treffen im Hessenpark in der Blütezeit der Wildkräuter konnten sich Vertreter der Stadt Nidderau, des Hessenpark und des HLNUG sich ein Bild von der positiven Entwicklung machen. Bereits im vergangenen Jahr wurden im Hessenpark neue Ackerflächen zwischen den Obstbaumreihen angelegt und dort Ackerwildkräuter aus dem Feld-Flora-Reservat Nidderau in den Einkornbestand ausgebracht. Entwickelt haben sich neben Kornrade, Kornblume und gefurchten Feldsalat auch Acker-Hasenohr und behaarte Platterbse, um ein paar Namen zu nennen. Schwieriger gestaltet sich allerdings die Sichtung der bodennahen Pflanze bei den Terrassenäckern, da sich hier die echte Kamille und der Acker-Schachtelhalm so wohl fühlen, dass das Blickfeld zum Venuskamm eingeschränkt ist. Im nächsten Jahr soll ein Teil der Flächen eine Brache durchlaufen, ein naturbelassener unbestellter Bereich, der zu Regenerationszwecken dient und zeigt, welches Saatgutpotential sich im Boden befindet. "Im städtischen Feld-Flora-Reservat machen wir hiermit gerade eine gute Erfahrung“, so Frau Caroline v. Bernuth, Betreuerin des Reservats. Das Freilichtmuseum Hessenpark soll noch bis Ende September Samen der Kornrade und der bitteren Schleifenblume erhalten, welche die bereits vorhandenen Samen ergänzen sollen.

Für alle die daran interessiert sind, die Nidderauer Wildkräuter vor Ort live zu erleben können entweder bei der Stadt Nidderau unter Telefonnummer 299-161 einen Führungstermin im Nidderau Feldflorareservat nachfragen oder verbinden dies mit einem Ausflug in den Hessenpark: Für eine Führung im Hessenpark ist eine Voranmeldung erforderlich, auch wenn nur die Geschäfte oder die Gastronomie auf dem Marktplatz besucht werden sollten. Geöffnet ist der Hessenpark täglich von 10 Uhr bis 18 Uhr (Einlass bis 17 Uhr möglich). Seit dem 24. Mai sind die historischen Häuser wieder zugänglich. Auch der große Spielplatz gegenüber der Martinsklause ist geöffnet. Zu den Attraktionen im Freien gehören darüber hinaus der Walderlebnis-Pfad, der Trimm-dich-Pfad, der geologische Lehrpfad und der Grenzsteingarten. Weiter Informationen finden Sie unter https://www.hessenpark.de/ und über die gefährdete Ackerwildkräuter unter: https://www.hlnug.de/?id=12919


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