Frühlingsempfang: Bürgerplakette für Janina Neubauer

Nidderau
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Nidderau steht zusammen und blickt auch in schwierigen Zeiten mit Optimismus, Mut und voller Tatendrang in die Zukunft: Dieses starke Signal ging vom Frühlingsempfang der Stadt am Sonntag in der Sport- und Kulturhalle Heldenbergen aus, zu dem Bürgermeister Andreas Bär (SPD) und Jürgen Reuling, Vorsitzender des Kulturvereins, Gäste aus allen Bereichen der Stadtgesellschaft begrüßen konnten.



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Ihr besonderer Gruß galt Landrat Thorsten Stolz, dem Landtagsabgeordneten Christoph Degen, dem ehemaligen Bundestagsabgeordneten Bernd Reuter sowie Vertretern aus Kommunalpolitik, von Polizei, Feuerwehr und der heimischen Wirtschaft. Ein Höhepunkt des Abends: die Ehrung der erfolgreichen Sportler Tom Bingel und Hans Schuck, die Verleihung der Bürgerplakette an Janina Neubauer, die Auszeichnung der Musikerin Luna Leipold mit dem Kulturförderpreis und die Vergabe des erstmals verliehenen Umweltpreises an die Vogelschutzgruppe Eichen, Jagdpächter Heinz Ross und die Gruppe NUTRIA („Nidderauer Umwelt-Team Ra¨umt Intensiv Auf“).

Das Motto des Frühlingsempfanges „Die Krise als Chance für einen Neustart“ nahm Jürgen Reuling in einem flammenden Plädoyer für Optimismus, Solidarität und Demokratie in den Fokus. Nach zwei Jahren Corona-Pandemie und im Angesicht des brutalen Krieges in der Ukraine, der mit einem entsetzlichen Völkerrechtsbruch begann, appellierte der Kulturbeiratsvorsitzende zu Zuversicht und zukunftsorientiertem Handeln: „Unser heutiges Motto ist die Herausforderung an uns alle, uns nicht in Sorgen zu grämen und die Welt nur noch negativ zu sehen. Hören wir auf damit, alles nur schlecht zu reden, uns nur noch über alles Mögliche zu beschweren und überall Fehlverhalten zu sehen. Dazu ist das Leben, unser Leben in einer gesunden Gesellschaft in einer gesunden Demokratie einfach zu wertvoll.“ Deshalb laute das Gebot der Stunde, die weitere Entwicklung, die nähere Zukunft positiv zu sehen und positiv zu gestalten. „Packen wir die Probleme bei der Wurzel und entwickeln wir Strategien und Aktionen, um einen Neustart hinzulegen, der uns in unseren Handlungen beschleunigen wird und es uns erlaubt, die Schwierigkeiten leichter zu überwinden“, sagte Reuling. Mehr noch als die Corona-Pandemie sei es der Krieg in der Ukraine, der Entschlossenheit, Gemeinsamkeit und Solidarität aller Menschen fordere. Der Kulturbeiratsvorsitzende forderte: „Wir müssen endlich begreifen, dass nicht jeder für sich alleine existiert. Wir alle sind Teil einer zivilisierten Gesellschaft, einer Demokratie, die nur überleben kann, wenn sie als Gemeinschaft konzipiert die Probleme so angeht, dass tragbare Lösungen für die Gesellschaft entstehen, denn nur dann kann auch jeder Einzelne davon profitieren.“

An diese notwendige Neujustierung auf Grundlage der Pandemie-Erfahrungen und aktuellen Entwicklungen knüpfte Bürgermeister Andreas Bär an. So habe die Pandemie trotz allen Leides neue positive Impulse mit sich gebracht und sinnvolle innovative Entwicklungen beschleunigt. Als Beispiele nannte der Rathauschef die zunehmende Digitalisierung im schulischen, wirtschaftlichen und privaten Bereich, die rasante Entwicklung neuer gesundheitsschützender Medikamente sowie die Rückbesinnung auf enge persönliche Beziehungen und das direkte Lebensumfeld.

Der Ukraine-Krieg, so Andreas Bär weiter, bedeute nun genau das, vor dem ihn seine 2021 im Alter von 99 Jahren verstorbene Großmutter immer wieder eindringlich gewarnt habe: Kriegsgräuel und Kriegsverbrechen mitten in Europa. Wohl niemand habe gerade eine Vorstellung, wann und wie dieser Krieg ende und was er noch mit sich bringe. Es sei jedoch richtig, dass Deutschland eine Zeitenwende eingeleitet habe und die Ukraine militärisch, finanziell und politisch unterstütze. Diese Unterstützung sei auch in Nidderau erlebbar: Zahlreiche Hilfsangebote, Spendenaktionen, Mahnwachen und Friedensgebete bis zum heutigen Tag zeigten eindrucksvoll, dass die Stadt in Zeiten der Not zusammensteht. „Dies ist alles andere als selbstverständlich und allen Engagierten danke ich von Herzen für ihren Beitrag, die Folgen dieses schrecklichen Krieges für die Betroffenen so gut es geht abzumildern. Wir können stolz sein auf die engagierte Bürgerschaft unserer Stadt, die sich auch von Bedenkenträgern und Wutbürgern nicht ihren Mut, ihren Optimismus und ihre Hilfsbereitschaft nehmen lässt“, betonte Andreas Bär.

Seine Rede zum Frühlingsempfang schloss der Bürgermeister mit dem Zitat des französischen Historikers und Politikers Jean Jaurès (Schohrés): „Die größten Menschen sind jene, die anderen Hoffnung geben können.“ Wenn dies zutrifft, so Andreas Bär abschließend, „dann ist unser Nidderau eine Stadt voller Riesen“. Anschließend ließ der Rathauschef 2021 beim traditionellen Jahresrückblick in Bildern Revue passieren.

Weitere Grußworte beim vom Blasorchester Nidderau eindrucksvoll umrahmten Neujahrsempfang sprachen Landrat Thorsten Stolz und der katholische Pfarrer Dr. Ifeanyi Emejulu. Das Kreisoberhaupt stellte die riesige Solidarität im Main-Kinzig-Kreis mit den Opfern des Ukraine-Krieges heraus, die in Mahnwachen, Kundgebungen, Hilfsaktionen von Organisationen und zahlreichen Privatinitiativen ihren Ausdruck finde. Das Leid im Kriegsgebiet sei unvorstellbar, tausende Menschen hätten bereits sinnlos ihr Leben verloren und Europa erlebe die größte Fluchtbewegung seit dem Zweiten Weltkrieg. So habe der Main-Kinzig-Kreis bereits über 3700 Geflüchtete aufgenommen, die Stadt Nidderau aktuell 120. Als Familienvater gehe ihm dabei besonders nah, dass davon ein Drittel Kinder und Jugendliche seien. „Wir werden in den kommenden Wochen und Monaten vor Herausforderungen gestellt, die wir heute noch gar nicht richtig absehen können“, betonte Thorsten Stolz. Woche für Woche kämen mehr Geflüchtete, die Solidarität, Hilfe und Unterstützung dringend benötigten. Deshalb richte der Kreis auch Gemeinschaftsunterkünfte, beispielsweise in ehemaligen Reha-Kliniken und Turnhallen her. Dass er dann aus Kommunen Klagen darüber höre, dass dies beispielsweise Sportunterricht und Vereinstrainings beeinträchtige, dafür habe er nur wenig Verständnis, sagte der Landrat unter lautem Applaus: „Mit den Beeinträchtigungen der Menschen in der Ukraine möchte ich niemals tauschen“.

Pfarrer Emejulu blickte auf die Corona-Pandemie zurück, die das Leben in vielfältigen Bereichen stillgelegt habe und gesellschaftliche Spaltungen offenbarte. Diese Spaltungen gelte es zu überwinden durch gegenseitiges Aufeinanderzugehen und Zuhören. Gezeigt habe Corona bei allem Leid für die Menschen, dass der Planet Erde davon profitierte, es Fortschritte in Sachen Klimawandel gab. Flüge seien gestrichen worden, der Straßenverkehr nahm deutlich ab. Eindringlich ermahnte Pfarrer Emejulu: „Wir Menschen brauchen die Erde, aber die Erde braucht uns Menschen nicht“. Abschließend sprach er ein Gebet für die Opfer des Ukraine-Krieges, bevor das Blasorchester Nidderau die Besucher des Frühlingsempfanges mit einem irischen Segen, den sich Bürgermeister Andreas Bär gewünscht hatte, in den kommunikativen Teil des Abends entließ.


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