„Da wird von der CDU Naturschutz geheuchelt und mit einem Antrag das Gegenteil gefordert“

Nidderau
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Die Koalition aus SPD und Grünen in Nidderau wundert sich sehr über einen Antrag der CDU zur Nidderaue zwischen Heldenbergen und Windecken.



Gerade wird in den städtischen Gremien das von der Verwaltung vorgelegte Konzept zur Beruhigung der Nidderaue diskutiert. Mit dem Konzept soll der Besucherverkehr aus dem geschützten Bereich herausgenommen werden und auf attraktiven Wegen um und über das Gebiet geführt werden. Dazu soll eine Brücke zum Bahnhof entstehen. Am Montag und Dienstag waren zwei Ausschusssitzungen zu diesem Thema. In beiden Sitzungen hat die CDU das Konzept abgelehnt. Herr Warlich, der Fraktionsvorsitzende der CDU, begründete das damit, man wolle keinen Eingriff in die Natur.

Jetzt fordert die CDU Nidderau in ihrem Antrag: „Planung "Central-Park" in der Nidder-Au in Heldenbergen“ das genaue Gegenteil. Sie will die Maßnahme in den Haushaltsjahren 2023 und 2024 umgesetzt sehen. Ein entsprechender Antrag, unterschrieben von Herrn Warlich, wurde für die kommende Stadtverordnetenversammlung am 22.09.22 eingereicht.

Die Ausschussmitglieder von SPD und Grünen sind fassungslos. „Da wird ein Konzept zur Beruhigung der Aue diskutiert, die CDU vergießt Krokodilstränen, weil der Eingriff angeblich die Natur zu sehr stört und hat in Wirklichkeit schon vor den Sitzungen einen Antrag formuliert, der die tatsächliche Zerstörung des Schutzgebietes bedeutet“. so Vinzenz Bailey, der Fraktionsvorsitzende der SPD.

„Offenbar will die CDU aus dem Landschaftsschutzgebiet einen Freizeitpark machen. Wir sind entsetzt,“ pflichtet Tim Koczkowiak, grünes Ausschussmitglied, bei. „Da wird von der CDU Naturschutz geheuchelt und mit einem Antrag das Gegenteil gefordert“, so Koczkowiak weiter, der einen Park in einem Landschaftsschutzgebiet im Übrigen für nicht genehmigungsfähig hält. Sehr absonderlich finden die beiden Parteien auch, dass die CDU in den Sitzungen, als es um die Aue ging, kein Wort zu ihren Plänen verloren hat. Abschließend fragt sich die Koalition, was denn die CDU mit diesem merkwürdigen Kurzantrag zur Stadtverordnetenversammlung am 22.09. bezwecken will, denn inhaltlich ist zu dem Text nichts weiter ausgeführt.


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