Fachkräftemangel bereitet Physiotherapeuten Sorgen

Von links: Markus Neumann, Gabriele Stenger und Otmar Wörner (Vorsitzender CDU Nidderau).

Nidderau
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Zum Thema Fachkräftemangel hat sich CDU-Landratskandidatin Gabriele Stenger mit Markus Neumann aus Nidderau ausgetauscht.



Der ehemalige Leistungssportler arbeitet als Physiotherapeut und führt mittlerweile drei eigene Praxen mit insgesamt 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Schöneck, Nidderau und Niederdorfelden. Neben klassischen Behandlungsangeboten im Bereich Physio- und Ergotherapie warten hochmoderne Trainingsgeräte sowie spezielle Kurse - von Rückenschule, über Faszientraining bis hin zu Beckenbodengymnastik - auf die Patienten.

Die Corona-Zeit hat auch die Physiotherapeuten in der heimischen Region vor Herausforderungen gestellt. Zwar durften die Praxen für verordnete Behandlungen offenbleiben, viele Termine wurden allerdings gerade zu Beginn der Pandemie aus Angst vor einer Ansteckung abgesagt. Training sei eine Zeitlang nur mit einer Verordnung von „Krankengymnastik am Gerät“ möglich gewesen. Mit Hilfe von Kurzarbeit und Corona-Hilfe sei es aber gelungen, auch diese Situation zu meistern.

Nach wie vor sehr schwierig sei es, geeignetes Fachpersonal zu finden. Zwar werde mittlerweile kein Schulgeld mehr für die Ausbildung zum Physiotherapeuten erhoben, allerdings habe dies nicht zu einer spürbaren Zunahme der Bewerberzahlen geführt. So bringe die Akademisierung des Berufsbildes derzeit nur wenige Vorteile – wie beispielsweise die Anerkennung des Bachelor-Abschlusses im Ausland – mit sich. Zudem seien Physiotherapeuten weiterhin stark von den Überweisungen durch die behandelnden Ärzte abhängig, denn ohne Verordnung wird eine Behandlung von den Krankenkassen nicht übernommen. Um sich auszutauschen und gegenseitig zu unterstützen, hat Markus Neumann regelmäßige Netzwerktreffen mit anderen Therapeuten aus der Umgebung initiiert und versucht auch die Politik auf die Probleme seines Berufsstandes aufmerksam zu machen.

Gabriele Stenger bedankte sich bei Markus Neumann für die Einblicke sowie die Schilderungen, mit welchen bürokratischen Hürden er und seine Kollegen im Arbeitsalltag zu kämpfen haben. „Therapeutische Angebote wie Physio- oder Ergotherapie sind ein wichtiger Bestandteil der Gesundheitsversorgung vor Ort und spielen auch im Bereich der Prävention eine wichtige Rolle. Vielen Dank an Markus Neumann, dass er die Öffentlichkeit für das Thema Fachkräftemangel sensibilisiert und sich für eine Verbesserung der momentanen Situation einsetzt. Seine Anregungen werde ich gerne in die weitere politische Diskussion mitnehmen.“

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Von links: Markus Neumann, Gabriele Stenger und Otmar Wörner (Vorsitzender CDU Nidderau).


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