Aus der „Windecker Pfarrfastnacht“ wird „die Närrische Usthem-Variante“

In Zusammenarbeit mit den Pfadfindern vom DPSG Stamm Wartbaum erlebten die Gäste „die Närrische Usthem-Variante“, eine bunte Fastnachtsparty mit Büttenreden, fastnachtlichen Beiträgen und viel Musik.

Thomas Hohmann führte charmant durch das Programm und konnte gleich zu Beginn die „Pretty Flyz“ vom FC Sportfreunde Ostheim begrüßen, die mit ihrem temporeichen Tanz den bunten Reigen der Showacts eröffneten und sofort gute Laune auf die Bühne brachten. Simone Schneider schlüpfte in die Rolle der Protokollerin und wusste von einem ereignisreichen Jahr mit Fußball-WM, Politskandalen und Aufregung im englischen Königshaus zu berichten. Sie ließ es sich nicht nehmen, augenzwinkernd auf den ein oder anderen Sachverhalt in der Lokalpolitik aufmerksam zu machen.

Auch beim Ave-Eva-Chor, der unter der Leitung von Michael Hampel erneut bekannte Songs aus dem Repertoire mit hintergründigen und pointierten Texten zu Politik und Gesellschaft versah, standen Bundes- und Lokalpolitik auf dem Programm. Aber auch Nachdenkliches zum Thema Demokratie und fehlendem Respekt für ehrenamtlich Arbeitende wurde ebenso thematisiert wie das raue politische Klima in Nidderau, die umstrittene Nidderquerung oder fehlende Reformen und deren Folgen für die Katholische Kirche. Die anwesenden Politiker, darunter die Bundes- und Landtagsabgeordneten Lennard Oehl und Christoph Degen sowie Bürgermeister Andreas Bär, mussten sich im Laufe des Abends immer wieder bissige Anspielungen und Kritik gefallen lassen - dies jedoch stets fair und mit Niveau, ohne Wertschätzung und Respekt vermissen zu lassen.

Mit optischen Effekten und Schwarzlicht ließ die Frauengruppe beim „Blackout im Hühnerstall“ die Puppen tanzen und brachte ordentlich Stimmung ins Ostheimer Bürgerhaus. Eines der Highlights war sicherlich die Live-Präsentation des Brunnenentwurfs für den Windecker Marktplatz, der von den Pfadfindern vom Stamm Wartbaum entwickelt wurde. Der Entwurf hatte das ambitionierte Ziel, einen Bogen von der Antike bis zur Moderne zu spannen, ohne natürlich die zu befürchtende Wasserknappheit in der sonnenreichsten Stadt Hessens außer Acht zu lassen. Das Modell wird in Kürze den politischen Gremien vorgestellt. Auch „der Penner“ Bernd Marohn hatte wieder zahlreiche höchst amüsante, pragmatische Vorschläge für die anwesenden Kommunalpolitiker parat. Beklagenswert war für ihn nicht zuletzt die fehlenden Brückenbauwerke in Nidderau oder ungeheizte Gotteshäuser. Zwischen den einzelnen Darbietungen verstand es „DJ Surter“, alias Lucas Marohn, mit seiner exzellenten Musikauswahl immer wieder die Tanzfläche zu füllen.

Zu guter Letzt überzeugte das Männerballett der Katholischen Kirchengemeinde - traditionell Höhepunkt und Abschlussnummer - unter der Leitung von Claudia Schilling. Begriffe, wie Dynamik, Anmut, Schönheit, Eleganz und Grazilität fallen einem sofort ein, wenn man an das Männerballett denkt. Die hohen Erwartungen wurden mehr als erfüllt. Zum großen Finale bedankte sich der Gastgeber, Pfarrer Ifeanyi Emejulu, bei allen Mitwirkenden vor, auf und hinter der Bühne für einen großartigen und rundum gelungenen Fastnachtsabend. Es wurde getanzt, geschunkelt, gelacht und gefeiert bis zum Umfallen. Die neue Mischung kam gut an, sodass am Ende lautstark die Fortsetzung der Usthem-Variante im nächsten Jahr gefordert wurde. Auf ein Neues in 2024!