Stockheimer Lieschen: SPD startet Fahrgastbefragung

Niederdorfelden
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Tag für Tag wird die Niddertalbahn – im Volksmund „Stockheimer Lieschen“ genannt – von Berufspendlern und Schülern genutzt.



Und kaum ein Tag vergeht, an dem nicht über einen unpünktlichen oder überfüllten Zug berichtet wird. Carsten Frey, Fraktionsvorsitzender der SPD Niederdorfelden, ist selber jahrelang täglich mit der Bahn zur Arbeit gependelt und kennt die Misere aus eigener Erfahrung: „Das Lieschen ist eine tolle Sache – wenn’s fährt. Aber ich erinnere mich gut, dass kaum eine Woche verging, ohne dass ich entweder irgendwo gestrandet bin, weil ein Zug ausgefallen ist, oder viel zu spät zu einem wichtigen Termin kam. Ganz abgesehen davon, wenn zu Stoßzeiten nur ein Waggon angehängt war und man bei kaputter Klimaanlage im Anzug dicht an dicht im Gang stehen musste“, so berichtet Frey aus seiner Zeit als Bahnfahrer. „Leider hat sich da immer noch nichts getan, weswegen wir auch sehr gespannt auf die Ergebnisse der 2. Niddertalbahnkonferenz gewartet hatten“, meint der Fraktionschef. Umso größer war die Enttäuschung, dass es keine Maßnahmen für eine kurzfristige Kapazitätserhöhung und Mängelbehebung geben wird. Außerdem zeigt sich die SPD-Fraktion sehr irritiert über die Präsentationen von RMV und DB bei der Konferenz. „Wenn ich mir die vorgelegten Statistiken anschaue könnte man meinen, wir leben in einem Paralluniversum“, stellt Carsten Frey fest. „Auf dem Papier sind die Züge fast immer pünktlich, fallen so gut wie nie aus und bieten jederzeit ausreichend Sitzplätze. Komisch, dass meine eigenen Erfahrungen und die Berichte aus der eigens dafür gegründeten Facebook-Gruppe (https://www.facebook.com/groups/293757487861772/?fref=nf) einen ganz anderen Eindruck vermitteln“, wundert sich Frey.

Deshalb stellt die SPD für die Sitzung der Gemeindevertretung am 27.6.2019 einen Antrag, der erneut Abhilfe bei Kapazitätsengpässen sowie Qualitätsmängeln bei der Niddertalbahn fordert. „Bereits im Februar 2017 hatten wir einen ähnlichen Antrag eingebracht, der einstimmig beschlossen wurde. Seitdem ist nichts passiert.“

In dem Antrag wird gefordert:
1. Erhöhung der Kapazitat der Niddertalbahn mit Umsetzung jetzt, also zum Fahrplanwechsel 2019/20
2. Abstellung der Qualitatsmängel, wie Tür-, Klimaanlagen- und Toilettenstörungen
3. Schnelle Fertigstellung der Machbarkeitsstudie seitens des RMV, um über das zuständige Landesministerium Bundesfördermittel beantragen zu können, Ziel: 1⁄2 Stundentakt den ganzen Tag, Ausweichmöglichkeiten für erhöhte Taktrate
4. Langfristig Elektrifizierung, alternativ Einsatz von Brennstoffzellentechnik prüfen

Um diesmal dem Antrag mehr Nachdruck zu verleihen, sammelt die SPD Niederdorfelden ab sofort Erfahrungsberichte von Fahrgästen. Unter der Email-Adresse Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! können alle Verspätungen, Zugausfälle oder andere Mängel gemeldet werden. „Wir sammeln und bündeln die Informationen, natürlich anonym, und können auf diese Art und Weise hoffentlich noch mal mehr Druck auf die entscheidenden Gremien ausüben. Auf jeden Fall werden wir uns weiterhin für eine Verbesserung der Situation einsetzen“, verspricht Carsten Frey abschließend.


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