80 Arbeitsplätze bedroht: R+S Stanzformen GmbH will Standort schließen

Niederdorfelden
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Das Management des „Mayr-Melnhof Konzerns“ mit Hauptsitz in Wien will den deutschen Standort der R+S Stanzformen GmbH in Niederdorfelden zum 31. März 2021 schließen. Dagegen richtet sich der Widerstand von circa 80 Beschäftigten am Standort. Die IG Metall ruft am 05.02.2021 um 9 Uhr zu einer ersten öffentlichen Protestkundgebung vor dem Werk in Niederdorfelden auf.



Die Mitglieder der IG Metall am Standort fordern den österreichischen Konzern auf, dass sich das Unternehmen verpflichtet, für eine zweifelsfrei notwendige Restrukturierung die benötigte Zeit und Investitionen zur Verfügung stellt, um den Standort zu sanieren. Dabei fordern Betriebsrat und IG Metall einen Restrukturierungsprozess unter Beteiligung der Beschäftigten, um den Standort langfristig markt- und wettbewerbsfähig neu aufzustellen, entweder unter dem Dach des Konzerns oder einem externen Investor.  Erste Ideen zum Erhalt des Standorts und Arbeitsplätzen wurden von den Arbeitnehmervertretern entwickelt und sollen in den anstehenden Verhandlungen eingebracht werden.

„Die Entscheidung, den Standort innerhalb von drei Monaten zu schließen, hat uns völlig unerwartet getroffen und die Beschäftigten sind immer noch geschockt“, so Vincenzo Cammilleri, Betriebsratsvorsitzender der R+S Stanzformen in Niederdorfelden. „Hier wird die Belegschaft für Fehlentscheidungen des Managements in die Verantwortung gezogen und damit die Existenz von 80 Familien bedroht. Anstelle eines Zukunftskonzepts zur Neuaufstellung des Standorts in Niederdorfelden zu entwickeln, will man nun den gesamten Standort schließen, dagegen wehren wir uns“, so Cammilleri weiter.

„Statt mit einem reinen Schließungskonzept erwarten wir vom Mayr-Melnhof-Management, das sie gemeinsam mit den Arbeitnehmervertretern Ideen zur Standortentwicklung und damit zur Zukunftssicherung des Standortes und der Arbeitsplätze in Niederdorfelden einbringen und ernsthaft über einen Restrukturierungsprozess mit uns verhandeln. Das Management hat ausschließlich Pläne zu Abwicklungsszenarien und bisher keine Überlegungen für mögliche Zukunftsperspektiven. Dazu sind wir nicht bereit und wollen mit gewerkschaftlichen Aktivitäten versuchen, gemeinsam mit dem Betriebsrat und der Belegschaft die Entscheidung der Standortschließung abzuwenden“, erklärt Robert Weißenbrunner, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Hanau-Fulda.


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