Öffentliche Grünflächen werden zu Lebensräumen für Insekten

Rodenbach
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In 2018 wurde das Projekt „Main-Kinzig-blüht“ ins Leben gerufen, an dem auch die Gemeinde Rodenbach teilnimmt.



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Ziel ist eine größere Vielfalt an einheimischen Pflanzen und wildlebenden Insekten auf öffentlichen und privaten Grünflächen zu erwirken. Gefördert vom Land Hessen wurde der Gemeinde eine Naturgartenplanerin an die Hand gegeben, die ein Konzept zur Umgestaltung von einigen Grünflächen entwickelt hat.

Gemeinsam mit den Mitarbeitern des Bauhofes wurden diese dann umgestaltet und die ersten Pflegemaßnahmen des Bauhofes begleitet. Exemplarisch ausgewählt wurden Grünflächen in der Steinheimer Straße, an der Lärmschutzwand nördlich der Gelnhäuser Straße und in der Ortsmitte hinter Reifen Baake. Zur Erzielung einer größeren Artenvielfalt von einheimischen Pflanzen die wiederum Lebensgrundlage für die wildlebenden Insekten sind, müssen in der Regel die Flächen „ausgemagert“ und ein Rohboden für die Besiedlung mit Blühpflanzen hergestellt werden.

Nördlich der Gelnhäuser Straße wurden am Lärmschutzwall in 2019 sogenannte Blühstreifen hergestellt. Hierzu wurde anstehender Boden mit seiner Grasnarbe gegen sehr magere Steinerde ausgetauscht. Es erfolgte eine Initialpflanzung mit standorttypischen Stauden und eine regionaltypische Blühmischung wurde eingesät. „Ausgehend von diesen Blühstreifen sollen im Laufe der nächsten Jahre die Blühpflanzen in die umgebenden Flächen einwandern. Hier sei angemerkt, dass man bei der Nutzungsänderung der Grünflächen in artenreiche Blühflächen etwas Geduld haben muss. Viele der ausdauernden Stauden blühen nicht gleich im ersten Jahr und eine Vermehrung und Ausbreitung wird langfristig nur durch eine extensive Nutzung erreicht“, erläutert Rodenbachs Bürgermeister Klaus Schejna.

„Die Pflege der Naturflächen ist aber nicht geringer als die des üblichen Einheitsgrüns, sie ist anders. Werden Rasenflächen in der Regel alle 3-4 Wochen gemäht wird eine Blumenwiese nur 1-2 Mal pro Jahr gemäht. Das Mähgut wird aber bei dem Mähgang nicht gleich aufgenommen, sondern verbleibt für ein paar Tage auf der Fläche, damit die abgemähten Blühpflanzen wieder aussamen können.“ Aktuell wurde in diesem Jahr die artenarme Grasfläche hinter dem Rodenbacher Norma Markt umgestaltet. Hierzu wurden von einem Landwirt Streifen mehrfach gefräst und eine Blühmischung vom Bauhof eingesät. Der Bauhof wurde bei den Pflanzaktionen von der Naturgartenplanerin begleitet und hat viele Tipps für die zukünftige Pflege der Flächen bekommen. „Wir werden in Zukunft versuchen, weitere Standorte in artenreiche Blühflächen umzuwandeln“, so Bürgermeister Schejna abschließend.

Foto: Blühbeispiel Lärmschutzwall.


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