„33 Jahre Deutsche Einheit – Positionen ostdeutscher Malerei“

Oberrodenbach
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Am 3. Oktober kann zum 33-zigsten Mal der Tag der Deutschen Einheit gefeiert werden.



Im Angesicht des andauernden brutalen, russischen Angriffskrieges auf die Ukraine hat der Tag der Deutschen Einheit eine weitere, tiefe Bedeutung erhalten. Es entbehrt jeder Vorstellungskraft was mit Deutschland geschehen wäre, wenn nicht Michail Sergejewitsch Gorbatschow sondern Wladimir Putin 1989 der Staatspräsident der Sowjetunion gewesen wäre. Gorbatschow hat uns mit seiner Handlungsweise den Frieden in Deutschland und Europa erhalten. Putin hat ihn zerstört. Umso mehr ist am Tag der Deutschen Einheit dieses Faktums zu gedenken und dass die friedliche Revolution von den Bürgern der DDR ausging. Der Fall der Mauer am 9. November 1989 und die daraus folgende Deutsche Einheit am 3. Oktober 1990 war auch eine Zäsur für die Kunstentwicklung in den beiden deutschen Staaten. Nach 1945, insbesondere nach Gründung der Bundesrepublik Deutschland und als Folge darauf die Gründung der DDR, entwickelte sich die bildende Kunst in den beiden deutschen Staaten sehr unterschiedlich. Dies fällt insbesondere in der Malerei, der Zeichnung und Grafik auf. So wie sich zwei unterschiedliche Gesellschaftssysteme bildeten, entwickelte sich eine jeweils eigenständige Kunst im Westen, geprägt durch den Markt und im Osten staatlich vorgegeben und gelenkt. Dass es im Westen auch marktferne Kunstentwicklungen gab ist bekannt, dass es im Osten nicht nur „Staatskunst“ gab, wissen nicht sehr viele.

Vor diesem Hintergrund ist auch die gezeigte Ausstellung „Leidenschaftlich figurativ“ in Aschaffenburgs Kunsthalle Jesuitenkirche, in der Hauptwerke ostdeutscher Moderne zu sehen sind sehr wichtig und bedeutsam.

Als Ergänzung und Erweiterung dieser Ausstellung kann für den am Thema Interessierten die Ausstellung anlässlich 33 Jahre „Deutsche Einheit – Positionen ostdeutscher Malerei“ in Rodenbach bei Hanau gesehen werden. Die gezeigten Arbeiten der Künstler: Elke Albrecht, Jost Heyder, Mathias Perlet, Hartmut Piniek und Sabine Rittweger, die zwischen 1950 und 1967 in der DDR geboren sind, bis zum Mauerfall in diesem deutschen Staat lebten und nach dem Fall der Mauer weiterhin ihre Positionen ausbauten und künstlerisch festigten. Alle wurden an bedeutenden ostdeutschen oder internationalen Ausbildungsstätten geprägt. Albrecht studierte an der Hochschule für Kunst und Design Burg Giebichenstein,

in New York an der National School of Fine Arts und erhielt ein Stipendium der Pollock-Krasner Foundation. An der Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst studierten Jost Heyder, Mathias Perlet, Hartmut Piniek und Sabine Rittweger. Die Werke der bekannten Künstler finden sich in zahlreichen privaten und öffentlichen Sammlungen weltweit.

Die Ausstellung „Behauptung 33 – Positionen ostdeutscher Malerei“ findet bei freiem Eintritt statt:
Villa Bergstraße 50 (Nähe Naturfreundehaus) 63517 Rodenbach/Oberrodenbach
Öffnungszeiten: FR 29.9. bis DI 3.10.2023 und FR 6.10. bis SO 8.10.2023 jeweils von 13.00 – 18.00 Uhr


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