Ronneburg: Vier Horstbäume illegal gefällt?

Ronneburg
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Von der Bürgerinitiative „Rettet das Ronneburger Hügelland e. V.“ wurden vier Horstbaumfällungen (3 Rotmilanhorste, 1 Schwarzmilanhorst) bei der Unteren Naturschutzbehörde in Friedberg angezeigt. "Mittlerweile ermitteln Staatsanwalt und Kripo. Der Naturraum rund um die Ronneburg ist ein bedeutendes, anerkanntes Dichtezentrum des streng geschützten Rotmilans", teilt die Bürgerinitiative in einer Pressemitteilung mit.



Weiter heißt es darin: "Mit Siedlungsdichten, die über denen in dem Naturschutzreservat der Rhön liegen. Nach dem gültigen Leitfaden Berücksichtigung der Naturschutzbelange bei der Planung und Genehmigung von Windkraftanlagen (WKA) gilt in Hessen: 'Auch außerhalb der NATURA 2000-Gebiete sollen WKA die bekannten Dichtezentren der gegen WKA sensiblen Arten aussparen.' Und bezogen auf die Entwicklung der windenergiesensiblen Fauna (insbesondere Avifauna) sichert die LEP-Änderungs-Verordnung 2013, dass diese Arten bei der Ausweisung von Windenergie-Vorranggebieten besonders zu berücksichtigen und ihre für die Entwicklung des günstigen Erhaltungszustandes relevanten Schwerpunktvorkommen von der Windenergienutzung frei zu halten sind", teilt die Bürgerinitiative in einer Pressemitteilung mit."

Und weiter: "Nun aber wird in Hessen mitten im laufenden Verfahren von den geltenden Empfehlungen und Vorschriften abgewichen; Dichtezentren wie das in Ronneburg stehen nicht mehr automatisch großflächig unter Schutz – was fachlich sinnvoll und geboten ist. Vielmehr ging man im Regierungspräsidium still und leise zur Betrachtung von Einzelhorsten über; was eine massive Gefährdung des Rotmilans mit sich bringt und Straftaten Vorschub leistet. Warum? In einem Dichtezentrum mit entsprechende Schutzstatus würden Horstbaumfällungen, wie die jetzt in Ronneburg zur Anzeige gebrachten, ins Leere laufen, wohingegen sie bei der Betrachtung der Einzelhorste mittelfristig sehr wohl den gewünschten Erfolg haben könnten. 'Rettet das Ronneburger Hügelland e. V.' hat zwar vorgesorgt, indem nicht alle Wechselhorste gemeldet wurden und im Frühjahr 2019 noch genauer und intensiver beobachtet werden wird. Trotzdem kann es nicht sein, dass - juristisch höchst zweifelhaft - mitten im Verfahren von den geltenden Empfehlungen und Vorschriften abgewichen wird und damit Straftaten Vorschub geleistet wird."

Die Bürgerinitiative „Rettet das Ronneburger Hügelland e. V.“ hat das Regierungspräsidium aufgefordert, zum Konzept des Dichtezentrum zurückzukehren und die Wälder rund um Ronneburg vollständig aus der Suchraumkulisse auszuschließen.


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