Schlüchtern zeigt sich solidarisch mit der Ukraine. Deswegen hatte die Stadt zu einer Kundgebung auf den Rathausplatz aufgerufen – und rund 450 Menschen kamen dort am Abend zusammen. Bürgermeister Matthias Möller (parteilos) erinnerte an das unvorstellbare Leid, das gerade dem ukrainischen Volk widerfahre. Rund 1,5 Millionen Menschen seien auf der Flucht.
Die ganze Welt sei schlagartig durch das Handeln von Wladimir Putin und seiner Führungsspitze wachgerüttelt. Die Auswirkungen seien noch gar nicht fassbar und absehbar. Schlüchtern habe einen besonderen Bezug zur Ukraine. Nicht nur, dass die Bergwinkelstadt und Kiew ein nahezu identisches Stadtwappen haben. Noch gut sei der Besuch von dessen Bürgermeister Vitali Klitschko vor einigen Jahren in Erinnerung, der sich seinerzeit auch in das Goldene Buch der Stadt eintrug.
Möller hieß die ersten Flüchtlinge aus der Ukraine in Schlüchtern unter dem Applaus der Menschen willkommen. Ausdrücklich warnte er davor, persönliche Aggressionen in diesem Zusammenhang an russischen Mitbürgern auszulassen, wie offenbar bereits geschehen. Julia Druschel bat für „Das kunterbunte Kinderzelt“ um Spenden. Die Organisation, die sich schon seit vielen Jahren in Rumänien engagiert, sei auch jetzt in die Hilfsmaßnahmen im Zuge der Flüchtlingsströme in dem osteuropäischen Land eingebunden.
Pfarrerin Simone Schneider und ihr katholischer Kollege Jacek Pajewski beteten für die Menschen in der Ukraine und gegen den Krieg. Ihre Worte mündeten in ein gemeinsames „Vater unser“ aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer.