Nach langem Warten: Neue Brücke am Schlüchterner Stadtrand

Schlüchtern
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Es war eine schwere Geburt, bis die neue Brücke bei der ehemaligen Schlüchterner Firma Mader & Vey aufgelegt war. Um 7.37 Uhr war sie dann endlich auf ihren Fundamenten angekommen – Stunden später als eigentlich geplant. Gut fünf Jahre und fünf Monate klaffte eine Lücke zwischen den Straßenseiten in einem Seitenweg der Elmer Landstraße mit dem Namen „Steinkaute“. Jetzt der Lückenschluss nach vielen Diskussionen, politischen Disputen und reichlich Planungsarbeit.



Damit gibt es für die Bewohner in den Bereichen Schlehenring, Seidelbastring und Weinbergstraße sowie alle Bürger, die aus Richtung Herolzer Giebel kommen, eine große Erleichterung auf ihrem Fuß- und Radweg in die Innenstadt. Das Bauwerk sollte eigentlich um Mitternacht in Schlüchtern eintreffen und dann gegen zwei Uhr aufgelegt werden. Doch der Schwertransporter blieb zunächst verschwunden. Da auch kein Handykontakt zu dem Fahrer bestand, waren die beiden Brückenmonteure hier vor Ort völlig ahnungslos, wo das Fahrzeug sich gerade befindet und wann es kommen würde.

Weil der Schwertransporter aber ohnehin nur bis morgens um sechs Uhr unterwegs sein darf, gingen sie am frühen Morgen davon aus, dass der Lastwagen irgendwo aufgehalten wurde. Deswegen begannen sie um 5.30 Uhr mit dem Rückbau des mobilen Krans. Schon war dieses Fahrzeug weitgehend für den Straßentransport vorbereitet, da kam die Brücke gegen sechs Uhr überraschenderweise doch noch. Also wurde der Kran rasch wieder aufgebaut und das gute Stück eingehoben, was problemlos über die Bühne ging. Die Brücke passte perfekt.

Vor Ort waren die beiden Monteure Jochen Grüner und Holger Gulde für den exakten Einbau verantwortlich. „Passt“ war ihr abschließendes knappes Resümee. Ansonsten waren sie verständlicherweise ziemlich übermüdet. Im Bergwinkel waren sie schon einige Tage vorher im Einsatz, um die vorhandenen Fundamente mit Abbruch- und Betonierarbeiten den neuen Gegebenheiten anzupassen. Wegen der morgendlichen Stunde beobachteten zahlreiche Menschen das Geschehen. Eine davon war Nachbarin Sandra Aygün. „Das ist ein Freudentag“, resümierte sie fröhlich den Lückenschluss.

Die Konstruktion der neuen Schlüchterner Brücke besteht aus zwei Leimholzträgern, die wetterfest verkleidet wurden. Quer dazu stabilisieren zwölf Stahlträger das Bauwerk. Die Verkleidung besteht aus Glasfaserverbundwerkstoff. Das Bauwerk hat eine Länge von 24,7 Meter und wiegt rund 20 Tonnen. Die Fertigung in der Firma begann Ende Mai. Die Gesamtbaukosten liegen nach Angaben der Stadt Schlüchtern bei rund 240000 Euro, wobei allein 190000 Euro auf die Herstellung des Bauwerks entfallen. / hd

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