KUKI distanziert sich von kultureller Ausgrenzungspolitik

Schlüchtern
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Am Dienstag, 8. Dezember, fand die Jahreshauptversammlung des KUKI Schlüchtern e.V. statt.



Trotz vieler paralleler Veranstaltungen waren erfreulicherweise mehr als die Hälfte aller Mitglieder gekommen, da wichtige Entscheidungen zu treffen waren. In die Satzung wurde im Satzungszweck die Förderung von Kunst und Kultur neben der Film- und Medienbildung neu aufgenommen, um dem breit gefächerten Kulturangebot des KUKI, hier besonders dem Kultursommer-Festival im KUKI-Zelt, Rechnung zu tragen. Die anwesenden Mitglieder votierten einstimmig für diese sinnvolle Ergänzung.

Auch Vorstandswahlen standen auf der Agenda: Der KUKI-Verein hat eine neue Führungsspitze. Bei der turnusmäßigen Neuwahl wurden Günter Bornholdt, Heide Buhmann, Hanspeter Haeseler, Monika Meyer und Fabian Röhrborn in den Vorstand berufen. Andrea Fischbach kandidierte nicht noch einmal, sie wird aber dem KUKI-Verein voraussichtlich im Beirat auch weiterhin mit Rat und Tat zur Seite stehen. Die KUKI-Spitze wird noch verstärkt durch drei erweiterte Vorstände, die vom neuen Vorstand berufen werden. Die Kassenlage wurde von Wirtschaftsprüfer Gerd Euler im Namen des Finanzteams des KUKI vorgetragen. Die Kassenprüfer Günther Treuherz und Annegret Droste bescheinigten eine solide Buch- und Kassenführung, sodass die Entlastung des scheidenden Vorstandes einhellig erfolgte.

Der erweiterte Vorstand legte der Mietgliederversammlung eine Grundsatzresolution vor, die als kulturelle Leitlinie für Toleranz und gegen Fremdenfeindlichkeit mit großer Mehrheit und nur zwei Gegenstimmen von den KUKI-Mitgliedern verabschiedet wurde. Voraus ging eine lebhafte und angeregte Diskussion, bei der sich die Anwesenden kompromisslos für ein Miteinander der Kulturen aussprachen. Anlass dafür war unter anderem ein Link der BürgerBewegung Bergwinkel (BBB) auf das KUKI, der ebenso wie die Kandidatur von KUKI-Mitgliedern bei Besuchern zu großer Irritation führte und eine politische Nähe des KUKI zur BBB nahegelegt habe. Beim Vorstand und einzelnen Mitgliedern waren dazu etliche Anfragen von Kinogängern und Schlüchterner Bürgern eingegangen. (Die Erklärung im Wortlaut ist am Ende des Berichts zu finden.)

Heide Buhmann ließ im Rechenschaftsbericht des Vorstandes einige der herausragenden Ereignisse der vergangenen zwei Jahre Revue passieren. Sie nannte zahlreiche hochkarätige Live-Gäste, die im KUKI Zelt aufgetreten sind, darunter „Tatort“-Kommissar Axel Prahl, Oscar-Preisträger Volker Schlöndorff, die Moderatorin und Schriftstellerin Christine Westermann (Literarisches Quartett), Kabarettist und Parodist Florian Schröder, Bestseller-Autor Jan Weiler, das Englische Musik- und Comedy-Duo Carrington & Brown, die Weltmusikgruppe Quadro Nuevo oder der Schauspieler Florian Stetter. Und auch das Open-Air-Jubiläumskonzert der lokalen Kultband Nexus fand Erwähnung.

Ausdrücklich hob Buhmann den Ausbau der Kinder- und Jugendarbeit hervor, hier das Kooperationsprojekt mit dem Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung und der AG Kino Gilde, dem Verband der deutschen Filmkunsttheater als Schirmherren für das lokale Netzwerk für den besonderen Kinderfilm. Großen Dank spendete die Mitgliederversammlung Sandra Keidel, die  während  ihrer Amtszeit als Kalte Markts Präsidentin eine großartige Botschafterin des KUKI war.

Sehr erfolgreich hat sich ebenso das Winterkino im evangelischen Gemeindesaal etabliert. Ein Hauptaugenmerk in der Programmgestaltung lag in der Organisation interkultureller Veranstaltungen, zum Beispiel der Kinoabend mit dem Brückencafé und dem Film „Selma“ sowie der Multivisionsvortrag mit Hartmut Darmstadt über die Projektarbeit in SriLanka.

Hanspeter Haeseler gab am Ende der Jahreshauptversammlung noch einen kurzen Ausblick auf das kommende Festival „Kultursommer im KUKI-Zelt“, das erneut auf den bewährten Mix aus Kino und Live-Veranstaltungen setzen wird. Gespannt ist Herr Haeseler schon auf die Inszenierung der „Antigoné“ von Anouilh durch das Hofnarr-Theater, die im Juli im KUKI Zelt Premiere feiert. Zudem stellt er heraus, dass in diesem Jahr „Das Fest der Sinne“ auf dem lauschigen Gelände rund um das KUKI Zelt stattfinden und damit dem Inklusionsfest eine neue Qualität geben wird. „Das wird ja wieder eine starke Festival-Saison“, kommentierte ein Mitglied erfreut. Im März finden darüber hinaus im Saal des evangelischen Gemeindezentrums die Schulkino-Wochen statt, die wieder ein spannendes Programm für die Klassenstufen 1 bis 13 bieten werden – unter anderem auch ein Werkstattgespräch mit einer Regisseurin aus Berlin.

Öffentliche Erklärung des KUKI

Das KUKI ist in seinem Auftrag laut Satzung parteipolitisch unabhängig und keiner parteilichen Gruppierung oder Organisation verpflichtet.
Als Mitglied im Arthouse-Verband der bundesweiten Filmkunsttheater fühlt sich das KUKI im besonderen Maße verpflichtet, für alle potenziellen Besucher der näheren und weiteren Region um Schlüchtern ein abwechslungsreiches, anspruchsvolles, unterhaltendes Kinoprogramm anzubieten, das auch die Begegnung mit anderen Kulturen fördert und Menschen verschiedenster Kulturzugehörigkeit zusammenführen möchte, auch Angehörige des islamischen Glaubens. Dies kann dazu beitragen, Angst vor Fremden abzubauen und Toleranz im Alltag zu leben. Das KUKI distanziert sich ausdrücklich von der BürgerBewegung Bergwinkel (BBB), die gegenüber dem Islam (siehe Homepage der BBB) eine kulturelle Ausgrenzungspolitik propagiert, und ist der Auffassung, dass Menschen, die diese politische Richtung als Kandidaten der BBB vertreten, keine Heimat im KUKI haben.

Foto (von links): Dr. Günter Bornholdt, Hanspeter Haeseler, Monika Meyer, Heide Buhmann, Fabian Röhrborn.


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