Tour nach Senegal: 6780 Kilometer voller Erlebnisse und Eindrücke

Sand, nichts als Sand: Max Scholz (links) und Nils Freytag (Zweiter von rechts) mit anderen Teilnehmern bei einem Zwischenstopp in der Wüste. Foto: privat

Breitenbach
Typographie
  • Smaller Small Medium Big Bigger
  • Default Helvetica Segoe Georgia Times

Die Mühen und Strapazen haben sich gelohnt: Nach 24 Tagen und einer Wegstrecke von 6780 Kilometern durch sieben Länder haben die beiden Breitenbacher Kumpels Nils Freytag und Max Scholz die „Dust and Diesel-Rallye“ erfolgreich absolviert. „Das war einfach mega cool und eine super Erfahrung“ sind sie völlig begeistert. Ihr Opel Frontera hat die ganze Tour bravourös durchgehalten – und nur manchmal für Schrecksekunden gesorgt.

Anzeige


Was bleibt, sind eine Flut schöner Erinnerungen und viele Bilder und Filme mit Eindrücken aus Afrika. Unterwegs haben die beiden, die sich seit Kindertagen kennen, super harmoniert. Mittlerweile sind beide übergangslos wieder ins normale Arbeitsleben zurückgekehrt. Auch in der Zukunft wollen sie gemeinsame Touren unternehmen. Die Teilnahme an dieser Rallye bleibt aber einmalig.

Über Frankreich und Spanien waren sie nach Weihnachten zum Treffpunkt der Tour in der spanischen Hafenstadt Tarifa gefahren. Am nächsten Tag wurde mit der Fähre nach Afrika übergesetzt. Über Tanger und Marrakesch ging es Richtung Mauretanien. Dort besuchten sie auch das Waisenhaus der Organisation AEPN, die den Erlös des Fahrzeugverkaufes erhält. Mit einem Fußballspiel der Rallye-Teilnehmer gegen eine Auswahl der Jugendlichen – quasi ein Länderspiel Deutschland-Mauretanien - begann der Besuch. „Bei einem fairen Spiel und trotz katastrophalen Platzverhältnissen konnten wir uns dank unserer guten Ausbildung beim Sportverein Breitenbach mit zwei Toren sehr gut einbringen“, berichten die beiden schmunzelnd. Dankenswerterweise hatte der Verein ihnen vier Trikotsätze mitgegeben, die sie nun übergaben.

In den folgenden drei Tagen standen Wüstenetappen auf dem Programm. Wasser und Proviant mussten besorgt werden. Vollgetankt ging es los. Zur Optimierung der Bodenhaftung wurde der Luftdruck der Reifen auf ein Bar reduziert. Die Strecke wurde Offroad zurückgelegt, was einige Gefahren für Mensch und Material bereithielt. Verlorene Abgasanlagen und Reifenpannen waren dort an der Tagesordnung. „Unser oft belächelter Frontera war dank bester Vorbereitung von unserem Chefmechaniker Christian Thieme aber bestens für das Terrain geeignet.“ Im Schutz einer Düne wurde das erste Nachtlager aufgeschlagen. Hunderte Kilometer fernab jeglicher Zivilisation war dies eine spannende Erfahrung. Die Abendgestaltung bestand aus Kochen auf dem Gaskocher, Fachsimpeln und Leeren der letzten Flasche Äppler.

Tags darauf durchfuhren sie mit hoher Geschwindigkeit eine große flache Ebene. Dann ein Schreckmoment: Nach längerer Dauerbelastung muckte das Getriebe. „Wir dachten schon, wir hätten es gelyncht und eine selbstständige Weiterfahrt ist ausgeschlossen“, erinnert sich Nils Freytag. Weil aber keine Zeit für eine Reparatur war, ließen sie sich zunächst von einem Kollegen abschleppen. Später justierten sie die Gangschaltung neu und schon war das Gefährt wieder im wahrsten Sinne des Wortes „gangbar“.

Das abendliche Camp bezogen sie an einer Wüstendüne direkt am Strand. In der Nacht entwickelte sich ein Sandsturm. Zum Schutz wurde kurzerhand eine Schutzmauer aus den Fahrzeugen errichtet. Der darauffolgende Tag führte die Fahrer nach Nouakchott - der Hauptstadt Mauretaniens. Endlich wieder Zivilisation und offizielle Straßen. Aber auch Überraschungen: Wegen der vielen nicht beleuchteten Fahrzeuge der Einheimischen und tiefen Schlaglöchern war die Fahrt dort gefährlich. Tatsächlich wurde ein Konvoi-Fahrzeug auch in einen Unfall verwickelt - glücklicherweise aber nur mit Blechschaden. Die Unterkunft in Nouakchott war architektonisch „interessant“. Dort gab es schiefe Treppen, zugemauerte Fenster und Türen ins nichts.

Die Preisverhandlungen mit dem Aufkäufer des Frontera erwiesen sich als „zäh“. Doch nach der Präsentation des umfangreichen Soundsystems und anderer nützlicher Zusatzausstattung konnte ein guter Preis von 1000 Euro erzielt werden. Insgesamt erlösten alle 23 teilnehmenden Fahrzeuge einen Betrag von 25000 Euro zu Gunsten der Organisation AEPN Mauretanienhilfe e.V.

Die letzte Fahrt mit dem Opel führte von Mauretanien in den Senegal. Die Einreise gestaltete sich wie gehabt: Warten, Diskussionen und arbeitsfördernde Geldschein. Auf den 300 Kilometern mussten sie noch einmal mit katastrophalen Straßenverhältnissen kämpfen. Ein Teilnehmer verlor seine Auspuffanlage, welche er später von Soldaten in einem Militär- Begleitfahrzeug mit finanziellen Zuwendungen zurückerwerben konnte.

In einem Zollhof im Senegal stellten die beiden Breitenbacher ihren „treuen Begleiter“, den Frontera, final ab. Die letzte Station war die „Zebra Bar“ in Saint Louis. Dort gab es eine unvergessliche Abschiedsparty mit afrikanischer Musik und gutem Essen. Außerdem gönnten sich die beiden den traditionellen Friseurbesuch. Dieser war zwar günstig, entsprach aber mit Rasierer und Bastelschere nicht der europäischen Norm.

Zurück in Breitenbach war bei Angehörigen und Freunden die Freude natürlich groß über die gesunde Heimkehr der beiden Weltenbummler. Die Mutter von Max Scholz kochte gleich seine Leibspeise: Krautnudeln. Und auch die beiden selbst sind froh, wieder im weit entwickelten Deutschland zu sein, gerade mit Blick auf den Stand der Sanitäranlagen. Und weil man hier nicht „für jedes Problem bezahlen muss“. Abschließend bedanken sich die beiden Freunde bei allen Sponsoren, die sie finanziell oder materiell unterstützt haben. / hd

duosaharzueurk az5

Sand, nichts als Sand: Max Scholz (links) und Nils Freytag (Zweiter von rechts) mit anderen Teilnehmern bei einem Zwischenstopp in der Wüste. Foto: privat

duosaharzueurk az1

So sah es im Zelt der beiden Abenteurer nach einem nächtlichen Sandsturm in Mauretanien aus. Foto: privat

duosaharzueurk az4

Zu Besuch im Heim der Organisation AEPN: Max Scholz und Nils Freytag (Vierter und Dritter von rechts) mit den Kindern. Foto: privat

duosaharzueurk az

duosaharzueurk az2

duosaharzueurk az3

 


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de


Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige

online werben

Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige

vogler banner

Anzeige

vogler banner

Anzeige

Online Banner 300x250px MoPo 2