Mord auf Reiterhof: Polizei ermittelt in Rumänien

Büdesheim
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Bei der Aufklärung eines Tötungsdeliktes aus dem Jahr 2018 sind in der vergangenen Woche Kriminalbeamte aus Hanau in eine mehr als 1.400 Kilometer entfernte Kleinstadt in Rumänien gereist, aus welcher der Tatverdächtige stammt. Wie bereits mehrfach berichtet, kam bei dem Gewaltverbrechen am 10. September 2018 eine 51 Jahre alte Frau aus Schöneck ums Leben.



Was von dem mutmaßlichen Täter als Selbsttötung der Reiterhofbesitzerin inszeniert gewesen sein dürfte, konnte die erfahrenen Ermittler der Hanauer Staatsanwaltschaft und des K11 nicht täuschen; sie glaubten von Anfang an nicht die Geschichte, die man ihnen offenbar vor Ort auftischen wollte. Letzte Gewissheit brachte schließlich die gerichtsmedizinische Untersuchung des Leichnams, wonach klar war, dass der Aussiedlerhof bei Büdesheim Schauplatz eines Gewaltverbrechens war.

In den Fokus der Ermittler geriet ein damals 23 Jahre alter Pferdepfleger, der sich schon kurz nach der Tat nach Österreich absetzte und einige Zeit später auf einem Gestüt in der Nähe von Wien eine neue Stelle annahm. Am Vormittag des 25. Januar 2019 wurde der dringend Tatverdächtige mit Unterstützung des Landeskriminalamtes Niederösterreich festgenommen und wenig später in die Bundesrepublik Deutschland überstellt. Seither sitzt er in einer Justizvollzugsanstalt ein.

Bereits bei seiner Festnahme hatte der 23-Jährige die Tat weitgehend eingeräumt; mittlerweile äußert er sich allerdings über einen Rechtsbeistand. Die Ermittler des Hanauer K11 fanden heraus, dass der Verdächtige unmittelbar nach der Tat zunächst in seine Heimat Rumänien ausgereist war. Bevor er kurze Zeit später weiterreiste, um seine neue Stelle in Österreich anzutreten, hielt er sich für ein paar Tage bei seiner Ehefrau und weiteren Verwandten in der Nähe der Kleinstadt Reschitz im Osten des Landes auf. Die Fahnder gingen davon aus, dass dort wichtige Beweismittel zu finden sein dürften und sollten mit ihrer Einschätzung nun auch Recht behalten.

Am 14. März durchsuchte ein eigens angereistes fünfköpfiges Team der Hanauer Kriminalpolizei das Haus der Familie sowie drei weitere Wohnungen in der umliegenden Provinz, in denen sich der Verdächtige möglicherweise nach der Tat ebenfalls aufgehalten hatte. Zudem wurden vier wichtige Zeugen in der Sache vernommen. Die Ermittler mussten in der Region im Grenzgebiet zur Republik Serbien teilweise lange und beschwerliche Anfahrten über unbefestigte Straßen und Wege in Kauf nehmen.

Begleitet wurden sie von Beamten des Bundeskriminalamtes, einer Dolmetscherin und rumänischen Kriminalbeamten aus der Region Caras Severin und Mehedinti. Dabei stellten sie weitere Beweismittel sicher, unter anderem die Kleidung, welche der Tatverdächtige am 10.
September 2018 in Schöneck vermutlich getragen hatte. Die Spuren werden nun in den nächsten Tagen und Wochen im Hessischen Landeskriminalamt untersucht.


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