Mit wirbelnden Fingern: Faszinierendes Harfenkonzert im 3. Schlosskonzert

Büdesheim
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Mit einem faszinierenden Konzert der Soloharfenistin der Philharmonie Merck Bettina Linck kehrte ein wenig Konzert-Normalität zurück.



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Für das 3. Abonnementskonzert der Saison 2020 in der Büdesheimer Andreaskirche hatte der „Förderkreis der Büdesheimer Schlosskonzerte“ keine Mühen gescheut, die Kirche auszumessen und für die coronabedingten Hygienevorschriften einzurichten. In jeder zweiten Kirchenbank fanden sich je zwei Besucher unter Einhaltung des maximalen Abstandes ein. Auf diese Weise konnten etwa 30 angemeldete Zuhörer, hauptsächlich Abonnenten, das mit „Images – Klangbilder auf der Harfe“ überschriebene Konzert exklusiv erleben. Wie erfreut nicht nur der verantwortliche Musikschulleiter der Musikschule Schöneck-Nidderau-Niederdorfelden Christoph Möller, sondern auch die Künstlerin selbst waren, endlich wieder ein Live-Konzert veranstalten zu können, wurde in den einleitenden Worten beider deutlich. So ging auch ein riesengroßer Dank an den anwesenden Pfarrer Kaarlo Friedrich und den Kirchenvorstand der Andreasgemeinde.

Was die in Bad Vilbel ansässige Harfenistin Bettina Linck als musikalisches Gepäck mitbrachte, war nicht nur wegen der Gesichtsmasken des Publikums atemberaubend. Mit wirbelnden Fingern erklangen zwei Konzertetüden von Alphonse Hasselmans und das Harfenkonzert von Georg Friedrich Händel, den meisten als Orgelkonzert mit Orchester bekannt. Den Orchesterpart kann die Harfe, die mit ihren 47 Saiten den Tonumfang eines Konzertflügels erreicht, hier problemlos mit übernehmen. Da es bis zur Erfindung der Doppelpedalharfe keine Sololiteratur für die heutige Konzertharfe gibt, arrangierten sich die Künstler ihr Repertoire selbst. Bettina Linck spielte neben dem ersten Satz von Beethovens Mondscheinsonate, der sich durch die perlenden Arpeggien wunderbar geeignet zeigt, auch die „Moldau“ des tschechischen Komponisten Bedrich Smetana im Arrangement von Hans Trnecek. Von der glucksenden Quelle zur Bauernhochzeit und schließlich dem Entschwinden in der Ferne, war alles zu erleben, was auch das Orchesterwerk bietet. Bei Louis Spohrs „Fantasie c-moll“ fielen dem Spohr-Kenner eine Reihe von Parallelen zu anderen seiner Werke auf. Die von ihm als Geiger in seinen Werken geforderte Virtuosität ist auch bei diesem, seiner Frau, der Harfenistin Dorette Scheidler gewidmeten Werk allgegenwärtig.

Die bereits seit ihrem 9. Lebensjahr Harfe spielende Bettina Linck informierte die Zuhörer nicht nur über die Entstehung der Stücke, sondern nahm sich auch viel Zeit, ihr Instrument zu erklären. Sie beantwortete Fragen zu den 7 Pedalen, die zweimal getreten, eine Saite um einen Ganzton verändern können, zu den zur besseren Orientierung mit roter und blau-schwarzer Farbe versehenen Saiten, dem Material und den Kosten eines solchen Konzertinstrumentes. Mit Gabriel Faurés Impromptu No. 6 in Des-Dur und einem beinahe nach Salonmusik klingenden Tango von Jean-Michel Damase verabschiedete sich Bettina Linck vom atemlosen Publikum. Das nächste Abonnementskonzert werden Anna-Lena Perenthaler, Violoncello und der Pianist Yonathan Cohen am 6. September unter dem Titel „Zwischen Nacht und Morgen“ voraussichtlich im Dorfgemeinschaftshaus Oberdorfelden gestalten.


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