Schöneck: Susanne und Ludwig Wacker seit 70 Jahren verheiratet

Landrat Thorsten Stolz und Bürgermeisterin Cornelia Rück gratulierten dem Ehepaar Susanne und Ludwig Wacker aus Schöneck-Kilianstädten zum seltenen Ehejubiläum „Gnadenhochzeit“.

Kilianstädten
Typographie
  • Smaller Small Medium Big Bigger
  • Default Helvetica Segoe Georgia Times

Das seltene Fest der Gnadenhochzeit haben Susanne (89) und Ludwig Wacker (92) am Dienstag (17.1.) in Schöneck-Kilianstädten im Kreise der Familie gefeiert. Die beiden gaben sich vor 70 Jahren das Ja-Wort – und haben diesen Schritt nie bereut. „Ehepaar Wacker ist ein sehr schönes Beispiel für eine Partnerschaft, in der es über viele arbeitsreiche Jahrzehnte hinweg darum ging, das gemeinsame Leben zu gestalten und sich im Alltag, in guten und in schlechten Zeiten, gegenseitig zu stützen und zu respektieren. Ich wünsche dem Ehepaar noch viele gemeinsame Jahre und natürlich Gesundheit und Glück“, sagte Landrat Thorsten Stolz (SPD), der dem Jubelpaar zusammen mit Bürgermeisterin Cornelia Rück (SPD) zur Gnadenhochzeit gratulierte und eine Urkunde des Main-Kinzig-Kreises und ein Präsent überreichte.



Kennen und lieben gelernt hat sich das Paar, wie es in der damaligen Zeit oft war, bei einer Tanzveranstaltung. Beide stammen aus Kilianstädten und kommen aus Familien mit landwirtschaftlichem Betrieb. Schnell stand fest, dass sie zusammengehören. Das Paar heiratete 1953 und übernahm mit Unterstützung des Großvaters den landwirtschaftlichen Betrieb am Platz der Republik. Es war eine Zeit, in der nach dem Krieg schwer am Wiederaufbau Deutschlands gearbeitet wurde. Die Zeiten waren nicht einfach und entbehrungsreich, aber die Eheleute waren sich einig und zuversichtlich und setzten ihre Kraft nicht nur in den landwirtschaftlichen Betrieb, sondern auch in die Erweiterung ihrer eigenen Familie. Das Paar siedelte den Betrieb 1976 mit Tochter Ingrid und Sohn Karl-Otto und seiner Familie an den Ortsrand von Kilianstädten um.

Diese Jahre waren mit viel Arbeit, aber auch mit großer Freude über die Kinder gefüllt. Die Landwirtschaft und damit die tägliche Versorgung von Vieh stand über viele Jahrzehnte immer im Mittelpunkt und prägte die Abläufe innerhalb der Familie. Susanne hielt ihrem Ludwig zu Hause den Rücken frei, wenn dieser sich für seinen Berufsstand engagierte. So brachte er sich als Vorsitzender des Ortsbauernverbands und Ortslandwirt von Kilianstädten ein und wirkte auch im Vorstand des Kreisbauernverbands und der Milchabsatzgenossenschaft mit. Auch seine Frau war auf vielen Ebenen ehrenamtlich für den Heimatort tätig. Ludwig Wacker übernahm auch politische Verantwortung, indem er über viele Jahre hinweg als CDU-Mitglied in der Gemeindevertretung aktiv war. Dank seiner beruflichen Erfahrung war er fachkundiger Vorsitzender des Ausschusses für Umwelt und Landwirtschaft und brachte sein Wissen auch als Mitglied des Gemeindevorstands ein. Als Erster Beigeordneter übernahm er von 1993 bis 1997 besondere Verantwortung für seinen Heimatort und wurde für sein umfangreiches bürgerschaftliches Engagement mit den Ehrenbrief des Landes Hessen gewürdigt. Die Gemeinde dankte ihm dieses ehrenamtliche Wirken mit der Ehrenplakette in Silber. Für die Molkerei Moha war er im Aufsichtsrat tätig, ebenso in der örtlichen Raiffeisengenossenschaftsbank und der Raiffeisenbank Bruchköbel. Bei all den Auszeichnungen, die Ludwig Wacker erhalten hat, war für das Ehepaar immer klar, dass dies nur als Team möglich war. Nach den vielen Jahren mit harter Arbeit auf dem Hof an 365 Tagen im Jahr genießen sie nun schon längst den Ruhestand und haben in dieser Zeit viele Dinge nachgeholt, für die in früheren Jahren wenig Zeit blieb, etwa das Reisen. Auch das Interesse an der eigenen Familiengeschichte und der Geschichte des Heimatortes verbindet das Ehepaar. Ein hübsch gestalteter Stammbaum im Flur ist Beleg dafür, dass sich die Spuren der Wackers in Kilianstädten bis in Jahr 1730 verfolgen lassen, als Jonas Wacker aus dem Gebiet des Vogelsbergs herzog und die Mühle an der Nidda kaufte.

Ludwig Wacker hat mit seinen Büchern  „60 Jahre Landwirtschaft in Kilianstädten“ und zwei Bänden in der Reihe „Kilianstädter Geschichte und Geschichten“ viel dazu beigetragen, das Thema Landwirtschaft in früheren Jahrzehnten zu beleuchten. „Diese Beiträge sind gerade für die heute lebenden Generationen und Menschen, die selbst nicht mit Landwirtschaft aufgewachsen sind, von großer Bedeutung, denn darin wird erzählt, wie das bäuerliche Leben in Deutschland und hier bei uns im Main-Kinzig-Kreis einst aussah“, so der Landrat.

Zur großen Freude von Susanne und Ludwig Wacker geht es mit der Landwirtschaft weiter, denn mit Matthias Wacker hat mittlerweile einer der sechs Enkel den Milchviehbetrieb mit Bullenzucht und Ackeranbau übernommen. „Lebensmittel mit den eigenen Händen herzustellen, das schafft eine ganz eigene Verbundenheit zu einem Ort und einer Region. Und ich bin sehr dankbar, dass wir Menschen wie Familie Wacker bei uns im Main-Kinzig-Kreis haben, die für diese regionale Wertschöpfung stehen“, sagte der Landrat. Das Ehepaar Wacker lebt im Kreise der Familie und kann im Alter auf deren Unterstützung zählen – so, wie es schon in früheren Zeiten selbstverständlich war.

gnadenhchwacker az

Landrat Thorsten Stolz und Bürgermeisterin Cornelia Rück gratulierten dem Ehepaar Susanne und Ludwig Wacker aus Schöneck-Kilianstädten zum seltenen Ehejubiläum „Gnadenhochzeit“.


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de


Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige

online werben

Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige

vogler banner

Anzeige

vogler banner

Anzeige

Online Banner 300x250px MoPo 2