"Bündnis lebenswertes Schöneck": Neue Bürgerinitiative wegen Rechenzentrum

Bringe viele Probleme mit sich: Das geplante Rechenzentrum. Das “Bündnis lebenswertes Schöneck“ setzt sich daher gegen seine Realisierung und für den Erhalt der Lebensqualität von Mensch und Tier in Schöneck ein. Im Bild ein Ausschnitt eines schon bestehenden Rechenzentrums der Firma Hetzner in Falkenstein (Vogtland). Quelle: Manfred Sattler

Schöneck
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"Wird das Leben in Schöneck immer unschöner?", fragt die neue Bürgerinitiative „Bündnis lebenswertes Schöneck“, die sich zum Ziel gesetzt hat, die Lebensqualität aller EinwohnerInnen zu bewahren. Durch den Bau eines "gigantischen Rechenzentrums" sei diese bedroht. Da die Zeit dränge, sei das Bündnis rasch und unspektakulär im Hof der Familie Weigel aus der Taufe gehoben worde.



Die Mitglieder sehen die Lebensqualität in Schöneck massiv bedroht durch den geplanten Bau eines Rechenzentrums der Firma Hetzner im Ortsteil Kilianstädten: "Hier sollen 12,7 Hektar fruchtbarstes Ackerland versiegelt und bebaut werden. Das entspricht 18 Fußballfeldern. Der Verlust wiegt schwer, hat dieser Boden doch seinen Ursprung in der letzten Eiszeit vor über 10.000 Jahren. Bereits seit 7000 Jahren wird auf diesen Feldern Landwirtschaft für Menschen der Region betrieben. In Zeiten von weltweiter Klima- und Hungerkrise halten wir das ohne Prüfung von alternativen Möglichkeiten für unverantwortlich“ so Landwirt Matthias Wacker vom Bündnis.

„Abgesehen vom Verlust für die Nahrungsmittelproduktion wird das Bauvorhaben unumkehrbare Auswirkungen auf dem Gebiet des Natur– und Artenschutzes haben. Die Felder rund um das geplante Rechenzentrum sollten dem Feldhamster die Möglichkeit zur Rückbesiedelung in die Nachbargemarkung Nidderau Windecken geben. Dort wurden die Bestände durch den Bau der Umgehungsstraße und die Flurbereinigung fast ausgelöscht. Neben dem Feldhamster verlieren außerdem die geschützte Feldlerche und das Rebhuhn ihr Zuhause. Der Wegfall von weiteren 13 ha Lebensraum ist ein harter Schlag.“ Das berichtet Manfred Sattler von der AG Feldhamsterschutz.

Das "Bündnis Lebenswertes Schöneck" lehne den Bau von Rechenzentren nicht generell ab. Dieses Rechenzentrum brauche aber durch seine spezielle Bauart enorme Freifläche, was den Lebensraum aller SchöneckerInnen drastisch reduziere. Überdies schätzt das Bündnis die Bauweise des Betreibers als nicht zukunftsfähig ein. Es sei realistisch, dass Rechenzentren dieser Art in 15-20 Jahren keine Betriebserlaubnis mehr haben.

"Das Rechenzentrum wird Schöneck jedoch über Generationen hinweg beeinflussen, wenn es einmal steht. Wir wissen von anderen Kommunen, dass Rechenzentren-Betreiber durchaus in der Lage sind, ihre Gebäude platzsparend und nachhaltig zu errichten. Und zum Beispiel die entstehende Abwärme in ein Nahwärmenetz einzuspeisen, das Wohngebiete heizt. Dieser Aspekt fehlt in der Planung des Rechenzentrums Schöneck komplett“, so Kai Richter vom Bündnis. "Dabei wäre eine kostengünstige Heizmöglichkeit unabhängig von fossilen Brennstoffen für alle SchöneckerInnen ein riesen Vorteil. Die Nachfrage von RZ-Betreibern nach Standorten ist groß. Die Gemeinde könnte einen Nachhaltigskeitsvertrag zur Bedingung für eine Ansiedelung in Schöneck machen“, sagt Kai Richter weiter.

Auch das Argument der Gewerbesteuer lässt das Bündnis so nicht stehen. „Wir kennen keine Wirtschaftlichkeitsrechnung von Seiten der Gemeindeverwaltung. Tatsache ist, dass Rechenzentren wenige Arbeitsplätze schaffen und damit auch nur wenig Gewerbesteuer generieren. Über den kommunalen Finanzausgleich verbleiben davon grob geschätzt nur 20% bei der Kommune“, so Sabine Weigel vom Bündnis. „Die Planung des Rechenzentrums muss dringend überdacht und Alternativen zum Betreiber, dem Standort und der Wärmenutzung mit einbezogen werden!“, fordert das Bündnis. Die Frage sei, ob Schöneck sich überhaupt als Standort eines Rechenzentrums eigne.

Um Schönecker BürgerInnen über die Planungen und ihre Folgen sowie über Alternativen zu informieren, veranstaltet das Bündnis Lebenswertes Schöneck am 8. September um 19 Uhr einen Informationsabend im Bürgertreff Kilianstädten. Hier können alle interessierten BürgerInnen mit Experten zu Gewerbesteuer, Boden und Nachhaltigkeit ins Gespräch kommen.
Weitere Informationen und Möglichkeiten zum Mitmachen gibt es unter www.lebenswertes-schoeneck.de und unter der Nummer 0172-1608293 (Kariofilla Carpatsi).

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Bringe viele Probleme mit sich: Das geplante Rechenzentrum. Das “Bündnis lebenswertes Schöneck“ setzt sich daher gegen seine Realisierung und für den Erhalt der Lebensqualität von Mensch und Tier in Schöneck ein. Im Bild ein Ausschnitt eines schon bestehenden Rechenzentrums der Firma Hetzner in Falkenstein (Vogtland). Quelle: Manfred Sattler


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