Geschäftsfrau in Steinau erpresst: SEK schnappt Täter bei Geldübergabe

Steinau
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„30.000 Euro oder ihr Mann wird entführt“ – das war die Kernaussage einer Botschaft, die eine Geschäftsfrau aus Steinau im November 2018 auf einem Zettel an der Windschutzscheibe ihres Fahrzeuges vorfand. Wenige Tage später fand tatsächlich eine Geldübergabe statt, dabei nahm die Polizei einen Mann fest. Im Amtsgericht Gelnhausen legte der 28-jährige Steinauer jetzt ein Geständnis ab.



Das Geld sollte laut Botschaft auf dem Zettel in einer Tasche unter der Brücke am alten Sportplatz in Steinau abgelegt werden. Dort stellte ihm die Polizei am 20. November 2018 eine Falle: Nach Einbruch der Dunkelheit tauchte der 28-Jährige an der vereinbarten Übergabestelle auf und suchte mit der Taschenlampe an seinem Mobiltelefon nach der Tasche. Als er das Geld an sich genommen hatte, schlug eine Spezialeinheit der Polizei zu. Der Angeklagte leugnete bei den ersten Vernehmungen noch die Erpressung, zunächst wollte er nur zufällig an der Stelle vorbeigekommen sein, der Fund der Tasche wäre ein Glücksfall gewesen. Später legte er dann aber doch ein Geständnis ab, was er in der Verhandlung vor dem Schöffengericht im Amtsgericht Gelnhausen wiederholte. Offenbar sah er mit der Erpressung einen vermeintlich leichten Weg, an Geld zu kommen. Bei der Geschäftsfrau hatte der Steinauer in den Jahren zuvor kurzzeitig gearbeitet.

In der Verhandlung räumte er auch weitere Anklagen der Staatsanwaltschaft Hanau wegen Betruges ein. Der 28-Jährige hatte via Facebook und Ebay Mobiltelefone verkauft, die er nicht besaß. Das Geld kassierte er ein, die Geräte fanden nie ihre neuen Besitzer. Straffällig geworden war er bislang wegen vermeintlich kleinerer Delikte. Das Schöffengericht verurteilte den Steinauer wegen versuchter Erpressung und Betrug zu einer zweijährigen Gefängnisstrafe, die zur Bewährung ausgesetzt wurde.


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